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6. März 2014 |
Das Theaterprojekt fand heute zum ersten Mal statt. Anwesend waren 19 Theaterinteressierte, bestehend aus Klienten der Gemeindepsychiatrie der Wichern Wohnstätten und Soziale Dienste gGmbH, Schülern des Frankfurter Gymnasiums, Schauspielern des Theater Frankfurts unter Leitung von Herrn Radüg, sowie Mitarbeitenden der Psychosozialen Hilfen. Zuallererst machten wir Aufwärmübungen, bei denen wir uns durch den Raum bewegten und allmählich die Geschwindigkeit steigerten. Nach der Erwärmung bildeten wir kleinere Gruppen, in welchen wir Zeit bekamen, einander näher kennenzulernen. Nach gewisser Zeit wechselten wir unsere Partner, um auch von anderen Teilnehmern mehr erfahren zu können. Zur Einstimmung in das Theaterprojekt, in dem letztendlich ein Bühnenstück präsentiert werden soll, sahen wir uns das Theaterstück "Mutter Courage" an, welches von einem Schauspielkurs des Frankfurter Gymnasiums aufgeführt wurde. Nach dem Stück wiederholten wir die Anfangsübungen und bewegten uns erneut in verschiedenen Geschwindigkeiten durch den Raum. Dann ließen sich alle erschöpft im Kreis nieder und jeder Teilnehmer schrieb seinen Namen an die Tafel. Wir versuchten dann einander durch verschiedene Eigenschaften den Namen zuzuordnen. Zum Schluss wurde jeder Teilnehmer nach seinem Befinden gefragt. Der größte Teil empfand den Tag einerseits als anstrengend, andererseits aber auch als sehr angenehm. Die Klienten der Gemeindepsychiatrie, sowie die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums teilten mit, dass sie weiterhin motiviert und gespannt auf den Verlauf und die persönlichen Entwicklungen während des Projektes sind.
- B.Golze |
13. März 2014 |
Nach der Begrüßung der 18 Teilnehmer/innen durch Herrn Radüg starteten wir mit der Erwärmung. Hierbei gab es die Aufgaben, sich in verschiedenen Geschwindigkeiten mit oder ohne Partner durch den Raum zu bewegen, ohne sich zu berühren. Interessant waren die verschiedensten Haltungen, die auf Ansage des Theaterleiters bei dieser Übung eingenommen werden mussten. Als alle Teilnehmer/innen erwärmt waren (manche waren sogar außer Atem), teilten wir uns in Gruppen zu jeweils 5 – 6 Personen, um einige Körperwahrnehmungsübungen auszuführen. Unter anderem waren vertrauensbildende Übungen wie z. B. "sich fallen lassen" dabei. Aber auch Übungen, die uns zum Lachen brachten, z. B. "Grimassen schneiden" fanden reges Interesse bei allen Beteiligten. Die Aufgabe, eine erblühende Pflanze mit der ganzen Gruppe darzustellen, wurde ebenso erfreut wie auch ernsthaft erfüllt. Nach einer kurzen Pause, in der kleine Snacks zur Stärkung für alle bereit standen (Möhren, Äpfel, Nüsse, Tee, Wasser), ging es froh in den zuvor gebildeten Gruppen weiter. Die Aufgabe bestand darin, dass jede Gruppe auf Zuruf von Herrn Radüg einen Gegenstand bilden sollte. Beliebt waren u. a. das Schiff und das Auto. Zum Ende des Tages wurde das Bewegen im Raum noch einmal aufgegriffen und zum Abschluss ein kurzes "Blitzlicht" aller Teilnehmenden veranstaltet. Die Teilnehmer/innen waren sichtlich entspannt und gaben durchweg positives Feedback.
- A. Thiessen |
20. März 2014 |
Am heutigen Tag hat sich die Theatergruppe ein zweites Mal getroffen und zusammen diverse Übungen absolviert. Zuerst erwärmten wir uns wieder, in dem wir uns auf verschiedenste Arten durch den Raum bewegten. Unter Anleitung von Herrn Radüg fanden sich immer 4 - 5 Teilnehmer in einer Gruppe zusammen und nahmen einen von ihnen in die Mitte. Der Mittlere versuchte, dem – sich um ihn bewegenden Kreis – auszuweichen. Anschließend verengten wir den Kreis und die mittlere Person musste versuchen, aus dem Kreis zu entkommen. Infolgedessen machten einige von uns ihre ersten Erfahrungen mit Blutdruckmessgeräten, die zukünftig unsere Entwicklung auf physischer Ebene dokumentieren sollen. Obwohl die Zeit sehr schnell verging, brauchten wir spätestens nach dieser Übung eine Pause, in der uns frische und gesunde Snacks erwarteten. Nach dieser Stärkung gingen wir ruhig und motiviert in die 2. Hälfte, in der wir uns einen Namen für das Projekt überlegen sollten. Die Ideen reichten vom "Bunten Haufen", bis hin zu "Zauberfüße". Festlegen konnten wir uns jedoch noch nicht. Abschließend gab es eine "Blitzlichtrunde", in der alle ihre Befindlichkeit schilderten. Die meisten Teilnehmer konnten nur Gutes berichten.
- B.Golze |
27. März 2014 |
Heute leitete Herr Podleska mit Unterstützung von einigen Theaterschüler/innen die AG, da Herr Radüg beruflich verhindert war. Die Erwärmung gestaltete sich ähnlich wie bei den vorangegangenen Terminen. Als alle 16 Teilnehmer/innen erwärmt waren, teilten wir uns erneut in Gruppen zu jeweils 5 – 6 Personen mit dem Thema "Was war für mich am heutigen Tag am Schönsten". Das heißt, es gab eine Gruppe, die am heutigen Tag das Mittag am Tollsten fand, eine Gruppe, die ihre freie Zeit sehr genossen hat und eine Gruppe, die ihren Schul- bzw. Arbeitsalltag schön fand. Nach einer angenehmen Pause ging es frohen Mutes in die nächste Runde. Die Aufgabe bestand nun darin, dieses Positive pantomimisch darzustellen. Jede Gruppe hatte sofort mehrere Ideen zur Umsetzung und alsbald begannen alle, miteinander zu reden, Ideen auszutauschen und Sachen zu erproben. Dann hieß es, die Ideen der Gruppe zu präsentieren. Hier konnte beobachtet werden, dass viele der Teilnehmer/innen auch vom letzten Jahr Anregungen umsetzen konnten (wir drehen uns beim Agieren zum Publikum, die Körpersprache ist im Gegensatz zum Verhalten im Alltag etwas übertrieben etc.). Auch zum Ende dieses Tages wurde das Bewegen im Raum aufgegriffen und zum Abschluss ein kurzes "Blitzlicht" aller Teilnehmenden veranstaltet. Die Teilnehmer/innen waren auch heute wieder sichtlich entspannt und gaben durchweg positives Feedback.
- Fr. Thiessen |
3. April 2014 |
Heute war es wieder soweit; Theatertag. Abgesehen von unserer üblichen Erwärmung versuchten wir diesmal auch, simultan die Bewegungen der Schauspielerin Christine nachzuahmen, um unsere Bewegungsabläufe zu koordinieren und uns ganz auf die Gruppe einzustellen. Im Anschluss bildeten alle 19 Teilnehmer einen großen Kreis, in dem wir uns Arm in Arm hielten. Nacheinander sollte jeder von ihnen Vertrauen in seine Nachbarn entwickeln und sich 3 Sekunden lang auf sie stützen, ohne den Boden zu berühren. Danach suchte sich jeder einen Partner und wurde mit geschlossenen Augen durch einen Hindernisparcour, bestehend aus anderen Paaren, geleitet. Bevor es dann in die Pause ging, überprüften wir unsere Vitalwerte (Blutdruck, Temperatur) bei kurzen und intensiven körperlichen Belastungsübungen wie Rumpfbeugen und Wechselschritten. Auf die rasante Wertänderung reagierten viele Teilnehmer mit Verblüffung. Nach der Pause, in der uns polnische Spezialitäten und weitere gesunde Snacks erwarteten, intensivierten wir die Bewegungsübungen, indem wir über einen Kasten balancierten. In der abschließenden Blitzlichtrunde gaben die meisten Teilnehmer an, dass die Vertrauensübungen in der Gruppe für sie sehr angenehm waren und sie sich wohl und geborgen fühlten.
- B.Golze |
14. April 2014 |
Trine, eine Schauspielerin des Theater Frankfurts führte heute die 1. Hälfte der Theater-AG an. Aufgrund der Schulferien und einer Besprechung der Bewohner des Westhauses waren wir anfangs nur eine kleine und überschaubare Gruppe von 8 Personen.
Nach Übungen, bei denen wir uns durch hüpfen und in langsamen Bewegungen im Raum bewegten, überprüften wir unsere Vitalwerte und absolvierten anschließend Belastungsübungen (Wechselschritte), um eine Differenz der Daten zu ermitteln. Im Anschluss daran sahen wir einen kurzen Ausschnitt des Stückes "Don Quijote", welches im 1. Theaterprojekt entstand. Nach diesem interessanten Beitrag entspannten wir in Zweiergruppen, in denen wir uns abwechselnd zu einer lustigen Geschichte den Rücken massierten.
Danach legten wir eine Pause ein, in der uns wieder frische und gesunde Kleinigkeiten erwarteten. Einige von uns halfen außerdem bei der österlichen Gestaltung des Theater Frankfurts, in dem sie Papierostereier gestalteten. Nach der Pause trafen auch die fehlenden 6 Teilnehmer ein. In Zweiergruppen absolvierten wir dann Vertrauensübungen, bei denen sich ein Teilnehmer auf dem Rücken des Anderen stützte. Es beeindruckte uns nicht nur zu sehen, wieviel Last die Teilnehmer in einer bestimmten Position tragen können, sondern es bereitete auch großen Spaß.
Zum Abschluss fand eine Blitzlichtrunde statt, in der jeder Teilnehmer einen Moment aufzählen sollte, für welchen er an diesem Tage dankbar war. Fast jeder von uns fand schnell eine passende Situation. |
24. April 2014 |
Zusätzlich zu den üblichen Erwärmungsübungen bildeten die 17 Teilnehmer der Theatergruppe heute einen Kreis und nahmen Trine, eine Schauspielerin des Theater Frankfurts, in die Mitte. Trine bekam die Aufgabe, ein gackerndes Huhn nachzuahmen. Nach und nach schickte Herr Radüg, Leiter des Theater Frankfurt, weitere Teilnehmer in die Mitte, bis sich im Kreis ein bunter und lauter Hühnerhaufen befand. Später führten wir Belastungsübungen durch und verglichen unsere Vitalwerte vor und nach den Wechselschrittübungen. Währenddessen zählte der Messpartner unsere Schritte und dokumentierte sie auf einem Arbeitsblatt.
Im Anschluss daran sollte jeder Teilnehmer überlegen, was ihm gerade große Sorgen bereitet. Wie sehr uns dieses Problem beschäftigt, sollte der Abstand von uns zu einer Trommel, welche sich in der Mitte des Raumes befand, verdeutlichen. Ein Bewohner des Westhauses mit dem Spitznamen "Biber" traute sich, seine Sorge szenisch darzustellen. Dabei begann er mit einer Situation aus seiner Vergangenheit und holte nacheinander Teilnehmer auf seine Bühne, um verschiedene Situationen zu gestalten. Es war nicht nur für die Beobachter sehr spannend mitanzusehen, wie die Teilnehmer in Rollen wie Wut, Hass, oder Wehmut schlüpften; auch "Biber" überraschte die Darstellung und die Ähnlichkeit zu den vergangen Situationen sehr. Schlussendlich entstand aus den einzelnen Szenen fast ein kleines Theaterstück, welches interessant anzusehen war.
Abschließend gab jeder Teilnehmer an, wie sich die Rolle für ihn anfühlte und wie ihm der Tag gefiel. Viele erstaunte es, wie real sich die Rolle in dem Moment angefühlt habe. Dieser Tag brachte also sehr viel Neues und Interessantes in das Projekt. |
8. Mai 2014 |
Zu Besuch waren heute Schauspieler aus Litauen, die das Theaterprojekt tatkräftig unterstützten. Anfangs bildeten alle einen großen Kreis und jeder Teilnehmer sollte sich vorstellen, in dem er in der Mitte des Kreises ein Tier seiner Wahl nachahmte. Nachdem beispielsweise ein Kuckuck, ein Alpaka oder auch eine Schlange dargestellt wurden, bewegten sich alle 25 Teilnehmer passend zu Kinderliedern in der jeweiligen Landessprache und zu Koordinationsübungen im Raum. Auch versuchten wir in Zweiergruppen, das Vertrauen in den Partner aufzubauen, indem wir uns wie in der vergangenen Woche auf ihn stützten. Weiterhin gab Herr Radüg mehrere Hula-Hoop-Reifen in zuvor gebildete größere Gruppen und es wurden spielerische Übungen im Raum absolviert. Dabei galt beispielsweise die Aufgabe, als vollzählige Gruppe in den Reifen zu gelangen und sich erneut zu den Kinderliedern im Raum zu bewegen. Im Anschluss an diese Übung nahmen wir unsere Vitalwerte und dokumentierten diese, sowie unsere Befindlichkeit auf einem Arbeitsblatt.
Die letzte Aufgabe des Theaterdonnerstages bestand dann darin, in den Gruppen ein stummes Märchen einzustudieren. Nach nur 10 Minuten Vorbereitungszeit stellten die Gruppen Märchen wie Schneewittchen, Aschenputtel oder die Sieben Geißlein szenisch und ohne Worte dar. Alle Teilnehmer verfolgten gespannt die Inszenierung und es bereitete ihnen große Freude, die Märchen zu erraten.
In der abschließenden Blitzlichtrunde gelang es jedem Teilnehmer seine Stimmung in nur einem Wort auszudrücken. Die meisten Teilnehmer waren entspannt und fühlten sich gut. |
15. Mai 2014 |
Am Anfang bildeten alle 18 Teilnehmer einen großen Kreis und jeder Teilnehmer erzählte, mit welcher Stimmung er heute zur Theatergruppe kam. Dabei fügte jeder noch einen schönen Moment hinzu, der ihn an diesem Tag besonders glücklich sein ließ. Diese Momente sahen natürlich bei jedem anders aus; für den Einen war es schön, wieder in die Schule zu gehen, für einen Zweiten waren es die Sonnenstrahlen und einen Dritten erfreute das kurze Mittagsschläfchen nach einem anstrengendem Theatervormittag. Als jeder an der Reihe war, ging Cyntia, eine Klientin der Psychosozialen Hilfen erneut den Kreis entlang und versuchte sich an alle Befindlichkeiten und Glücksmomente des Tages zu erinnern. Es war beeindruckend mitanzusehen, denn sie schaffte es, mehr als 80 % wiederzugeben.
Anschließend bewegten wir uns zu verschiedenen Übungen im Raum und absolvierten während der 1.Hälfte beispielsweise judoähnliche Übungen. Das heißt, ein Teilnehmer versuchte in einer stabilen Position den Anderen über den Rücken zu heben. Diese Übung kostete vielen von uns eine Menge Kraft; kleine Erfolge erfreuten uns daher umso mehr. Im Anschluss an diese anstrengenden Übungen fanden wir uns in größeren Gruppen zusammen und dokumentierten unser Befinden mithilfe von wetterähnlichen Aussagen wie warm, verregnet, sonnig usw. Danach machten wir Wechselschrittübungen und nahmen unsere Blutdruckwerte. Anschließend gab es eine kurze Entspannungspause, bevor wir die Werte erneut dokumentierten.
Nach der größeren Pause gingen wir in den vorher gebildeten größeren Gruppen in die 2.Hälfte und überlegten, welche Aktivitäten man zukünftig gemeinsam planen könnte, um einander besser kennenzulernen. Als Ergebnis fanden sich Theaterbesuche, gemeinsame Kurse oder Grillnachmittage im Sommer.
Zum Abschluss studierten wir innerhalb von nur 3 Minuten einen "Bla-Bla-Song" ein. Obwohl nur das Wort "Bla" vorkam, entstanden 3 völlig unterschiedliche Interpretationen. Eine Gruppe stellte einen "Bla-Bla-Song" zur Melodie von "We will Rock you" vor und überraschte uns mit der eindrucksvollen Performance. Dies bildete einen schönen Abschluss zum Donnerstagabend. |
22. Mai 2014 |
Um uns von der heutigen Hitze zu befreien, gab Herr Radüg die Anregung zu hüpfen. Alle 18 Teilnehmer hüpften also in einem großen Kreis und jeder gab an, was er heute erlebte. Dabei erfolgte bei jeder Silbe des Satzes ein Sprung. Im Anschluss daran fanden wir uns in kleineren Gruppen zusammen und bildeten Kreise. Jede der Gruppen nahm einen Teilnehmer in die Mitte und die Aufgabe bestand nun darin, passend zu einem Thema und zu Musik in dem Kreis zu tanzen. Dabei wurden Themen wie die Liebe oder Sehnsucht dargestellt. Nach einiger Zeit verstummte die Musik und das Zentrum des Kreises wechselte, bis jeder an der Reihe war. Anschließend stellte jede Gruppe in die Mitte des Kreises einen Kasten und positionierte einen Teilnehmer darauf. Dann ertönte wieder Musik und im Wechsel bewegten sich die mittlere Person und der - sich um ihn tanzende - Kreis. Jeder hatte zwischenzeitlich die Möglichkeit, eine beobachtende Position einzunehmen. In einer kurzen Reflexionsrunde gaben viele Teilnehmer an, dass sie Gefühle wie Geborgenheit, Freiheit und Vertrauen fühlten.
Danach rannten wir durch den Raum und es erfolgten sogenannte Explosionsübungen, das heißt, während wir uns durch den Raum bewegten erfolgte ein Klatschen des Theaterleiters Frank Radüg und wir absolvierten im Wechsel Sit ups, Liegestütze oder Fahnensprünge. Im Anschluss daran fanden wir uns wieder in den Gruppen zusammen und überprüften unsere Vitalwerte vor den Wechselschrittübungen, direkt im Anschluss daran und erneut nach einer kurzen Entspannungsphase. Nach einer kurzen Pause suchte sich jeder einen Partner und übte eine bestimmte Technik, um den anderen hochzuheben. Diese Vertrauensübung stellte für viele eine große Überwindung dar, jedoch traute sich letztlich fast jeder, seinen Körper in andere Hände zu geben.
Nach der großen Pause, die wir nach 2 Stunden intensivem Arbeiten einlegten, ging es in den Gruppen weiter und als Aufgabe galt es, das Märchen Rotkäppchen mit möglichst wenig Worten darzustellen. Nach 20 Minuten Vorbereitungszeit präsentierte jede Gruppe ihre Inszenierung. Obwohl die Geschichte doch recht klare Strukturen zu haben scheint, bildeten sich 3 völlig unterschiedliche Geschichten heraus. In der abschließenden Blitzlichtrunde fühlte sich der größte Teil der Teilnehmer sehr entspannt und gut. |
27. Mai 2014 |
Am Dienstag, den 27.05.2014 trafen 15 Teilnehmer des Theaterprojektes im Theater Frankfurt zusammen, um gemeinsam einen schönen Vormittag zu verbringen. Zu Beginn sahen wir uns einen Teil eines Theaterstückes an, in welchem ein Familiendrama thematisiert wurde. Nach dem spannenden Stück bildeten die Schauspieler mit uns 3 Gruppen, in denen sie einzelne Szenen noch einmal aufgriffen. Vorrangig ging es darum, Erinnerungen welche das Stück bei jedem Einzelnen weckten, in den Gruppen anzusprechen und zu teilen. Auch waren die Schauspieler für Anregungen dankbar, die ein mögliches Ende des Theaterstückes darstellen können.
Im Anschluss stand für die Projektteilnehmer eine Leinwand zur Verfügung, auf der sich ein Jeder mit einem - für ihn wichtigem - Symbol verewigen sollte.
Nachdem jeder ein Zeichen auf die Leinwand setzte, trafen wir uns zum gemeinsamen Grillen im Hinterhof des Theater Frankfurt. Es erwarteten uns frisch zubereitete Happen, die Klienten und Betreuer der Psychosozialen Hilfen zubereiteten. Mit frischem Grillfleisch, welches das Theater Frankfurt zur Verfügung stellte, war unser Mittagsmahl dann vollständig. So saßen wir noch einige Zeit in einer fröhlichen Runde beisammen und genossen die Mittagssonne.
-Peggy Einenkel |
12. Juni 2014 |
Zum Anfang des Theaterdonnerstages bewegten wir uns in verschiedenen Ebenen durch den Raum. Im Anschluss daran dehnten wir uns und zogen uns auf dem Boden liegend mit den Füßen nach vorn durch den Raum, bevor wir dies auch mit dem Po hüpfend taten. Aus dieser außergewöhnlichen Übung entwickelte sich ein kleiner Wettbewerb in welchem Christan, Schauspieler des Theater Frankfurts sich letztlich als Sieger herausstellte.
Nachdem wir uns bisher allein durch den Raum bewegt hatten, kamen nun mithilfe unserer Vorstellungskraft imaginäre Kinder hinzu, welche uns an ihren Händen und nach ihrem Willen durch den Raum zogen. Mit der Zeit kamen immer mehr Kinder hinzu, welche die Bewegungen im Raum schneller werden ließen, da sie in verschiedene Richtungen und mit einer enormen Geschwindigkeit zogen. Im Anschluss an diese interessante Übung fanden sich Paare, welche gemeinsam Rückenübungen absolvierten. Bevor ein Partner seinen Rücken über dem Rücken des Anderen abrollte machten wir Dehnübungen, die uns auf diese intensive Übung vorbereiten sollte.
Nach den Rückenübungen lösten sich die Paare wieder und jeder Teilnehmer der Theatergruppe folgte den Anweisungen des Theaterleiters Frank Radüg und stellte sich auf eine Linie, welche im Raum in einem großen Raster markiert war. Nun versuchte jeder mithilfe eines Schlusssprunges eine andere Linie des Vierecks zu erreichen, ohne einen anderen Teilnehmer an seiner Linie zu behindern. Dabei war es auch erlaubt, diagonal zu hüpfen, sodass die Übung, welche uns viel Koordination, Kondition und Achtsamkeit abverlangte, an Schwierigkeit zunahm.
Zunächst nahmen wir unsere Vitalwerte im Zusammenhang mit den üblichen Belastungsübungen, bevor es dann in die wohlverdiente Pause ging. Für diese hatte die Schauspielerin Lydia zur Stärkung Spinatmuffins vorbereitet, welche nicht nur sehr gesund aussahen, sondern auch sehr gut schmeckten. Nachdem alle Teilnehmer 15 Minuten pausierten, ging es in die zweite Hälfte des Theaterdonnerstages, in der Herr Radüg 3 Klienten der Psychosozialen Hilfen als Gruppenleiter auswählte und ihnen die Aufgabe gab, sich eine Gruppe zusammenzustellen. In diesen Gruppen bestand die Aufgabe nun darin, eine Band zu bilden. Diese Band bekam dann 5 Minuten Zeit zu einem frei wählbaren Song, Text und Musikinstrumente nachzuahmen. Der Song wurde dann der ganzen Gruppe mit Vergnügen vorgestellt, sodass ein schöner Abschluss für den Theatertag entstand und der größte Teil der Gruppe mit einem guten Gefühl nachhause ging.
-Peggy Einenkel |
19. Juni 2014 |
Am Donnerstag endeten die Theatertage in Frankfurt (Oder). In der Woche kamen viele Schüler aus den unterschiedlichsten Schulen aus Frankfurt und Umgebung zusammen, um ihre eigenen erprobten Theaterstücke vor einem Publikum im Theater zu präsentieren. Einige unserer Teilnehmer des Theaterworkshops halfen tagsüber im Theater mit, um die Theatertage so reibungslos wie möglich zu gestalten. Herr Höhne war am Donnerstag für die Technik zuständig, Frau Heidloff und Frau Stollberg waren für das leibliche Wohl der Besucher sowie für die Koordination während der Darstellungen durch die Schüler mitverantwortlich. Am Abend gab es eine gemeinsame Auswertung der Verantwortlichen, sowie unseren "Mithelfern" im Beisein von Herrn Radüg. Allen hat es sehr gefallen, auch wenn es sehr stressige Tage waren. Den Abend ließen wir mit Essen und Trinken ausklingen und schauten uns dazu noch gemeinsam den Film "Das kalte Herz" an.
S.Podleska |
26. Juni 2014 |
Die Erwärmungsrunde der Theatergruppe wurde heute von einer Bewohnerin der Wohnstätte Siedlerweg, namens Verena geleitet. Im Anschluss daran bildeten alle 11 Teilnehmer einen Stuhlkreis und nahmen darin Platz. Jeder Teilnehmer sollte ein bestimmtes Leiden nennen, das ihn in gewissen Abständen belastet. Weiterhin lokalisierte jeder den genauen Schmerz, den er bei Liebeskummer verspürt. Interessant war, dass jeder Teilnehmer diesen woanders spürte. Auch bestand die Übung darin, eine Aufgabe für jemanden zu übernehmen, weil sie durch Motivation, es für eine ausgewählte Person zu tun, leichter werden sollte. Beispielsweise hat sich ein Klient des Ambulant Betreuten Wohnens, Sven, vorgenommen beim nächsten Theaterdonnerstag einen Teil seines Weges zu joggen. Trine, Schauspielerin des Theater Frankfurts und Tina, eine Betreute der Ambulanten Hilfen, wählten füreinander die Aufgabe, alle eingenommenen süßen Lebensmittel zu dokumentieren. Wer zum nächsten Theaterdonnerstag weniger Süßigkeiten verzehrt hat, wird mit einer Schokolade belohnt. Eine weitere Idee des Theaterleiters Frank Rüdug war, persönliche "Macken" auszutauschen. Das heißt, ständiges Singen oder Aufhalten am Rande von Räumlichkeiten soll durch Rückwärts nennen der Monate eines Jahres kompensiert werden. Nachdem jeder Teilnehmer dies einmal, auch in verschiedenen Sprachen probierte, absolvierten wir die üblichen Belastungsübungen und nahmen unseren Blutdruck vor Wechselschrittübungen, direkt im Anschluss und erneut nach einer kurzen Entspannungsphase. Dann ging es in die größere Pause, für die Lydia und weitere Schauspielschüler des Theater Frankfurts gesunde Köstlichkeiten vorbereitet hatten. Im Anschluss an die erholsame und sehr kommunikative Pause trafen sich alle Teilnehmer erneut im Stuhlkreis und fanden einen Abschluss für den Donnerstag, indem jeder eine Anregung des Tages erneut aufgriff. Die Runde gab durchweg positives Feedback für die Theater-AG und will sich nun bemühen, die zugeteilten Motivationsaufgaben zu erledigen.
B.Golze |
3. Juli 2014 |
Zur Erwärmung bewegten wir uns in verschiedenen Geschwindigkeiten kreuz und quer im Raum ("space balance"). Auch bestand ein Teil der Erwärmungsübungen darin, den Boden wahrzunehmen, indem alle Teilnehmer abwechselnd mit den Füßen stampften und versuchten nach einem Sprung möglichst sanft zu landen. Auch reagierten wir auf das Klatschen der Schauspielerin Trine mit einem Sprung. Als alle Teilnehmer erwärmt waren, bildeten wir einen Kreis und Trine gab jedem Zweiten einen Stab, an dem sich der Teilnehmer sowie seine Nachbarn festhielten, bis der Kreis geschlossen war. Während der Stab seine Position nicht verändern sollte, schwang ein Teilnehmer nach dem anderen unter ihm hin und zurück. An diese Übung anlehnend erhielt nun jeder Teilnehmer einen Stab und fand sich mit einem Partner zusammen. Das Paar bewegte sich im Raum, während jeder den Stab an einem Finger balancierte und den Impulsen des Anderen folgte. Schließlich fanden sich alle Paare in 2 großen Gruppen zusammen und alle Stäbe berührten einander. Die Gruppe bewegte sich um die Stäbe, die in der Luft stehen blieben, herum und jeder übernahm zwischenzeitlich die Position eines Anderen. Nachdem wir die Gruppenübung abgeschlossen hatten, legten alle ihre Stäbe nieder und setzten sich in einen Kreis. Trine absolvierte dann mit uns Dehnübungen, um unsere körperliche Fitness zu steigern. Anschließend nahmen wir den Stab wieder auf und erzählten ihm ein Geheimnis, welches wir dann vor einem anderen Teilnehmer positionierten. Jeder Teilnehmer legte sein Geheimnis vor jemandem ab, dem er am ehesten vertrauen könne. Dieses Geheimnis, immer noch in Form des Stabes, versteckten wir dann im Raum. Kurz darauf legten wir eine längere Pause ein, bevor sich alle Teilnehmer erneut im Raum zusammenfanden und die üblichen Messungen vornahmen. Zum Abschluss bildeten die Teilnehmer einen Kreis und berichteten von den aufgetragenen Motivationsübungen. Sven, Klient der ambulanten Hilfen hatte sich letzte Woche vorgenommen, joggen zu gehen und meisterte diese Aufgabe sehr erfolgreich. Auch Trine und Tina dokumentierten und verglichen alle Süßigkeiten der Woche. Tina, Klientin des Betreuten Wohnens schaffte es, im Verlauf der Woche weniger Süßigkeiten zu sich zu nehmen und ist jetzt weiterhin motiviert, den Stand möglichst gering zu halten. In der abschließenden Befindlichkeitsrunde gab auch jeder andere Teilnehmer positives Feedback für die heutige Theaterrunde. |
8. Juli 2014 |
Zum heutigen Theaterprojekttag trafen sich alle Teilnehmer des Theaterprojektes in den Räumlichkeiten des Theater Frankfurts um sich ein russisches Märchen, namens "Mascha und der Bär" anzusehen. Auch viele weitere Klienten der psychosozialen Hilfen erschienen, um sich das Stück anzusehen. Im Anschluss an die Aufführung gab es eine kurze Pause, in der jeder das Gesehene für sich reflektierte. Vielen Klienten gefiel das Märchen gut und sie empfanden den Tag als schöne Abwechslung zu einem anstrengenden Arbeitstag. Im Hinterhof des Theaters bereitete ein Mitarbeiter des Theaters frisch gegrillte Snacks vor. So trafen sich 12 Teilnehmer im Hinterhof und saßen gutgelaunt beisammen, ehe sich alle in die 6-wöchige Sommerpause verabschiedeten.
B.Golze |
21. August 2014 |
Nach der 6-wöchigen Sommerpause kamen 17 Theaterinteressierte zusammen, um die 2. Hälfte des Theaterjahres zu beginnen. Um uns aufzuwärmen, fanden wir uns zunächst hüpfend in einem Kreis wieder, bevor sich der Kreis löste und wir uns in verschiedenen Geschwindigkeiten durch den Raum bewegten. Zwischendurch reagierten wir auf das Klatschen des Theaterleiters Frank Radüg und absolvierten diverse Dehn- und Fitnessübungen, z. B auf einem Bein stehen, während das andere hochgezogen wird oder auch Liegestütz mit anschließendem Hock-Streck-Sprung. Zur weiteren Erwärmung und zur Freude des Geburtstagskindes Trine spielten wir das "Po-Ditsch-Spiel", bei dem der Fänger mit dem Po voran versuchen musste einen anderen zu berühren, sodass dieser im Raum stehen bleibt. Ziel des Spiels war es, alle Teilnehmer zu erfassen.
Anschließend fanden wir uns in Paaren zusammen und führten den Partner mit dem Arm voran durch den Raum. Nachdem wir diese Aufgabe beendet hatten, bestand die nächste nun darin, sich hinter den Partner zu stellen, ihm unter die Achseln zu greifen und das Körpergewicht des Anderen zu verlagern. Die Schwierigkeit war, sich vollkommen zu lockern und die Kontrolle über den Körper abzugeben.
Nach dieser Übung lösten sich dann die Paare und wir bildeten mehrere Gruppen und fanden uns in einem Kreis zusammen, wobei wir einen Teilnehmer in die Mitte nahmen. Der Teilnehmer versuchte sich dann durch den Raum zu bewegen, ohne den Kreis zu berühren. Dann spielte Herr Radüg, Leiter des Theater Frankfurts verschiedene Musik ein und in dem Kreis bildeten wir verschiedene Ebenen. Während das Zentrum des Kreises in die Hocke ging, bewegte sich der Kreis in rhythmischen Bewegungen nach oben. Auf ein Klatschen des Theaterleiters wechselte dann das Zentrum, bis jeder an der Reihe war. Bevor es dann in die große Pause ging, absolvierten alle Teilnehmer Wechselschrittübungen und nahmen vor der Übung, direkt im Anschluss und erneut nach eine 3-minütigen Pause die Blutdruckwerte.
Nach der wohlverdienten Pause gab es erneut Bewegungen zu rhythmischer Musik. Dabei gab Peggy, eine Schauspielerin des Theaters einige Dehnübungen vor, bevor sie die Führung an Klienten der Psychosozialen Hilfen abgab. Cynthia, Verena und Renee konnten viele Übungen anbieten, die uns allen bei der Dehnung halfen.
Zum Abschluss des Theaterdonnerstages bildeten wir dann 3 größere Gruppen und jede der Gruppen wiederholte eine der Theaterübungen des letzten halben Jahres. Eine Gruppe spielte beispielsweise eine Rockband, eine andere performte einen "Bla-Bla-Song" zu der Melodie von "Bruder Jakob". Die letzte Gruppe spielte das Märchen vom Rumpelstilzchen stumm vor. Alle drei Performances wirkten strukturiert und harmonisch und gaben einen guten Einstieg in die Abschlussrunde, in welcher jeder Teilnehmer positives Feedback gab. |
28. August 2014 |
Endlich war es wieder soweit. Das war die zweite "Probe" nach den großen Ferien und ich war schon richtig gespannt! Es waren viele neue Gesichter dabei. Wir begannen mit einem Kreis und Frank trat in die Mitte mit einem Brettchen und einem Wasserglas. Zunächst probierten wir aus, wer es schafft, die Oberkörper soweit nach hinten zu kippen, dass das Wasserglas ohne weiters Festhalten auf dem Brustbein stehen blieb. Wir lachten viel. Einige konnten sogar laufen, ohne das Wasser zu verkippen. Schließlich spielten wir Kellner und reichten galant Brett und Wasser im Kreis über die Mitte hinweg an andere Teilnehmer weiter. Auch Verena traute sich. Das war toll. Dann machten wir Schnellsprchübungen, Liefen paarweise durch den Raum und versuchten gemeinsam mit dem Partner verschiedene Laufrhythmen zu halten.
Frank stellte die Frage, was leichter zu ertragen ist: Körperliche Anstrengung oder eigene "Macken". Alle entschieden sich für die körperliche Anstrengung und so ging es rhythmisch weiter mit recht schnellen und anstrengenden Übungen wie Liegestütz und Hockstrecksprüngen, Hinsetzen und Aufstehen ohne Hilfe der Hände und spätestens als wir mit dem Partner eine Druckübung mit den Armen machten waren alle ganz schön aus der Puste. Aber die meisten grinsten, weil zumindest in diesen Minuten, wie wir feststellten gar kein Raum für Macken war. Naja, und die Endorphine, die durch Bewegung freigesetzt werden taten sicher das Übrige. Außerdem achteten wir sehr auf einander. Immer wieder fühlten wir den Puls des Partners und jeder machte halt, was für ihn möglich war. Ich habe die Gruppe selten so leistungsbereit erlebt! Alle balancierten über ein Turnbank und auch die schmale Unterseite, die nicht breiter ist als ein Schwebebalken, stellte für Niemanden ein echtes Problem dar.
Nach der verdienten Pause, in der sich alle stäken und etwas erholen konnten, teilten wir uns in 3 Gruppen auf.
Das Thema: "Angel und Meer".
Wir erarbeiteten innerhalb von 15 Minuten "Der Fischer und seine Frau", "Die Kannibaleninsel" und Buratino. Die Spielfreude der Teilnehmer beeindruckend. In der Abschlussrunde formulierte jeder etwas Besonderes, das er heute mitgenommen hat unserem Treffen und beglückt gingen wir auseinander.
Trine |
04. 09. 2014 |
Heute begannen wir das Training mit einem Lauf kreuz und quer durch den Raum. Auf Franks Zeichen froren wir ein. Dabei sollten wir die Aura von den anderen wahrnehmen. Da war es ganz still. Dann übten wir Hebetechniken und spielten Koordinationsspiele, wie Fuß mit Fuß berühren oder Po mit Fuß oder schoben unseren Partner mit eigenem Po durch den Raum und tanzten gemeinsam. Aber danach konzentrierten wir uns diesem Tag konzentrierten auf das Balancieren. Erst balancierten wir auf den Linien, die auf dem Boden im Spiegelsaal aufgemalt sind und dann sollten wir alle auf einem kleinen Teppich laufen, ohne dabei die anderen zu berühren. Zum Schluss stiegen wir auf eine enge Bank und balancierten aufs andere Ende, während neben der Bank Helfer (Peggy und Tina) bereit standen. Aber sie wurden fast nie gebraucht. Jeder hat es geschafft!
Wir standen auch im Kreis Hand an Hand und hüpften auf die andere Seite, um den Platz zu wechseln. Dann stellten wir uns paarweise Rücken an Rücken und kreisten die Arme. Danach sollte sich die eine Hälfte der Teilnehmer nach vorn abbeugen und die andere Hälfte hüpfte, sich mit den Händen auf dem Rücken abstützend, an ihnen hoch.
Es kam auch zu einer Situation, wo Verena "Scheiße" sagte und Frank nutzte es als Impuls für die nächste Übung, wo wir Kniebeuge machten und bei jedem Mal "Scheiße" sagten. Das war eine lustige Angelegenheit, die manche nutzten um sich abzureagieren.
Nach der Pause und den Messungen war Spielthema "Sturm". Eine Gruppe spielte "Hänsel und Gretel", wo die Kinder durch alles mögliche Stürmische umgeben waren (stürmischer Wald, stürmisches Haus, stürmische Hexe…). In diesem Spiel gab es sehr viel Text, den alle Mitspieler sich problemlos merkten und improvisierten. Darüber konnte man nur staunen. Zweite Gruppe bildete einen Kreis und die Person kamen nacheinander in die Mitte und sagte einen Satz zum Thema Sturm im eigenen Leben. Das wurde so emotional, dass mir fast die Tränen kamen. Die dritte Gruppe hielt sich stark im Kreis zusammen und sang ein Schlaflied. Der Sturm kam und trieb eine Person nach der anderen aus dem Kreis und die Person sagte einen Satz aus schlimmen Moment in ihrem Leben. Am Ende war der Neuanfang, wo sie sich selbstbewusst trampelnd von dem Schmerz lösten und neu gruppierten.
Zum Abschluss sollte sich jeder etwas für die kommende Woche vornehmen, was er längst machen wollte. Ich bin gespannt, ob wir das alle hinkriegen! |
11.9.2014 |
Bombenalarm |
16.9.2014 |
Ein Vormittag mit allen Projektteilnehmern und weiteren betreuten Leuten von der Wichern –Diakonie. Wir spielten 10.00 Uhr „39 Kilo –Invasion des Überflusses“. Das Stück handelt von einem Mädchen, das sich entscheidet, nicht mehr zu essen. Es wird die These aufgestellt, dass dort, wo ein Überfluss ist, auch ein Mangel entsteht.
Danach führten wir spannende Nachgespräche in kleineren Gruppen. Wir sprachen über den Umgang mit Defiziten, Sucht, Zuwendung zum Leben, stellten die Frage „Wann ist ein Leben lebenswert? ... “Was können Auslöser für Sucht sein?“
In meiner Gruppe sprachen fast alle sehr frei über ihre Erfahrungen mit Süchten, erzählten von Zwängen und von der Entscheidung für das Leben, gegen die Sucht. Sie zogen direkte Parallelen vom Stück zu sich und bald sprachen wir ohne, dass ich eigentlich moderierte gemeinsam. Die Geschichten berührten mich. Vor allem eine über einen Jungen, der mit der Sucht aus seinem elterlichen Umfeld floh und erzählte, wie auch er aufhörte zu essen.Die Sucht half ihm die Defizite um sich herum zu ertragen.
Nach 30 Minuten verabschiedeten wir die Gäste von außen und sprachen noch im vertrauten Kreis (nur Projektteilnehmer) weiter.
Ausklang mit gemeinsamem Essen vom Grill, Salat und selbstgebackene Brote, herrlich!
Sogar beim Aufräumen packten alle schnell mit an und so gings ganz fix. |
18.9.2014 |
Am 18.09.2014 trafen wir uns zur Körperarbeit im Spiegelsaal des Theater Frankfurt.
Unsere Eröffnung gestaltete sich dahingehend, dass wir uns zu einem Kreis zusammenfanden und eine kurze Geschichte, die wir an diesem Tag erlebt hatten, in der Mitte des Kreises erzählten. Immer stand die Frage, welche Gefühle das bei uns ausgelöst hatte.
Der nächste Punkt bestand aus Tragetechniken und Atemübungen, bei denen der Partner die Atmung mit der Hand unterstützte. Eine Übung, bei der man sich irgendwie ganz schön nahe war.
Danach vollführten wir eine Gruppenübung, bei der eine Person vor dem Rest der Gruppe stand und alle anderen ihre Bewegungen spiegelten. Es war interessant, dass die Übungen sich am Ende, so sehr man sich auch bemühte, doch teilweise sehr unterschieden.
Es folgten einige Übungen zum Handstand, Springen und Streckungsübungen an der Sprossenwand.
Eine besondere Übung war ein Sprint auf den Gruppenleiter zu -mit der unterlegten Emotion „Wut“. Das muss teilweise sehr beängstigend für den Gruppenleiter gewesen sein, aber ich hatte viel Spaß.
Der Tag endete mit von den Teilnehmern gestalteten Improvisationen zu dem Themen „Feuer“ und „Stein“ wobei einige sehr schöne Geschichten entstanden.
Christian Schröter |
25.09.2014 |
Die heutige Probe begannen wir mit der Frage, wie wir das Projekt nach außen tragen und wie es uns verändert. Die Antworten stellten wir in den Kreis auf und begannen zu hüpfen und zu laufen, auch paarweise. Beim Greifen der verschiedenen Partner nahmen wir besonders die Hände wahr. Sind sie weich oder kalt oder fest oder schwitzen sie schon? In einander anderen Übung dehnten und streichelten und krabbelten wir die Hände des Partners und schauten auch auf uns selbst, ob sich was im eigenen Körper tut –Entspannung? Kribbeln? Was passiert mit der Atmung?
Dann spielten wir verschiedenen Versionen von Partnerfange, mal schnell, mal in Zeitlupe und sogar Verena rannte frei durch den Raum um Frank zu fangen. Ich war erstaunt über die Geschwindigkeit der anderen Teilnehmer. Plötzlich wirkten alle wie kleine Kinder und hatten einfach nur Spaß. So albern ging es weiter, denn wir machten auch Geräusche dazu und richteten die Oberkörper auf, streckten uns. Dann liefen wir aufeinander zu, so schnell wie möglich, um im letzten Moment vor dem Partner abzubremsen und stehen zu bleiben. Das war eine Energie! Aber manchmal sogar ziemlich Respekt einflößend.
Mit dem Blick fest in die Augen des Partners gerichtet, flanierten wir zu zweit frei im Raum und spielerisch spannten wir Anderen den Partner aus, um zu tauschen. Den Blick zu halten, war gar nicht so leicht! Als Schlange, die ein- und ausrollt beendeten wir den ersten Teil vor den Messungen und der Pause.
Danach erarbeiteten wir in Pärchen eine Sequenz, die sich auf ein Ereignis der letzten Woche beziehen sollte, das uns berührt hatte. Wir sahen das Treffen mit neuen Mitbewohnern, "Beinaheschlägereien", Theater- und Zahnarztbesuche und auch einen Auszug von Daheim. Das waren zum Teil sehr ehrliche und berührende Geschichten.
Trine |
2. Oktober 2014 |
Heute war es wieder soweit: Donnerstag. Ich freue mich immer sehr auf das gemeinsame Training. Am Anfang liefen wir durch den Raum. Auf Franks Klatsch liefen wir nur noch in der 3. Ebene. Das ist etwas unterhalb der normalen Schulterhöhe, wie ich heute lernte und ich fühlte schnell meine Oberschenkel warm werden. Auf einen weiteren Klatsch machten wir einen Freudesprung –das brachte eine kurze Erleichterung für die Muskeln. Um so freudiger war also auch der Sprung! Dann teilten wir uns in Paare auf. Eine Person sollte Bein hochheben und die andere sollte es halten, dann herunter lassen und wieder oben halten. Nach einem Tausch, wechselten wir die Partner und strichen dem Neuen die Wirbelsäule mit dem Handrücken mit ein bisschen Druck von oben nach unten ab. Die gezielte Handbewegung dehnte die Hand und lockerte sie. Dabei sollte auch der Partner den Rücken gerade halten und nachspüren. Zur Entspannung streichelten und killerten wir die Handinnenfläche des Partners.
Dann spielte Trine für uns aus "Hänsel und Gretel" etwas vor und wir machten alle zusammen ihre Bewegungen nach wie bei einem Tanz. Darauf sollte jede Person einzeln auftreten und einen Satz aufsagen, den sie sich gemerkt hat, und dazu eine Bewegung machen. Das war eine echte Herausforderung, weil ja eigentlich niemand nur das wiederholen wollte, was ein anderer gemacht hat. Auch das spiegelten die anderen.
An diesem Tag erweiterten wir die Messungen um eine zusätzliche Übung: nach den Wechselschritten machten wir auch Sit-up´s. Zusammen also eine Minute lang.
Noch vor der Pause setzten wir uns alle auf den Teppich und bauten da ein Schiff aus unseren Körpern. Wir nannten es augenzwinkernd "Das Narrenschiff" und fuhren im Rhythmus so einige erdachte Seemeilen in ausgelassener Stimmung.
Pause.
Danach teilten wir uns in Paare auf und jede Zweiergruppe bereitete ein Situationsspiel zum Thema Sportkomik. Es wurden Basketball, Tischtennis, Karate, Rennen und viele anderen Sportarten und verschiedene Unfälle dargestellt, die dabei passieren konnten. Wir hatten viel Spaß dabei.
Rosa |
09. Oktober 2014 |
Heute sind ein Paar neue Personen dazugekommen. Am Anfang der Erwärmung hat uns der Leitende an das Prinzip erinnert, dass die Gruppe das Tempo der langsamsten Person annimmt und so haben wir das auch getan. Es gab ein paar lockere Übungen wie Springen und Fangespiel in verschiedenen Varianten. Die Übung, die für viele ein bisschen schwieriger war, war sich fallen lassen, um von jemandem aufgefangen zu werden. Für diese Übung brauchten einige wirklich Überwindung. Andere Übungen, die auch Überwindung gekostet haben und trotzdem nach der Probe als schön bezeichnet wurden, war zum Beispiel eine Handmassage und eine Vertrauensübung, bei der ein Partner seine Augen verbunden hatte und sich von dem anderen blind führen ließ. Gerade diese Übung hat sich bei den meisten, die mitgemacht haben, sehr stark eingeprägt. Wir haben auch versucht mit dem Partner zu agieren, indem wir uns gemeinsam hinsetzen und aufstanden, ohne unsere Hände zu benutzen. Anschließend haben wir lebendes Schiff aufgebaut. Dann folgten unsere wöchentlichen Messungen und die Pause.
Danach haben wir in zwei größeren Gruppen eine eindrucksvolle Improvisation gemacht. Bei der Gruppe, die sich 10 Minuten unten auf der Bühne vorbereitete, gab es eine Performance zu Bibers Gedicht: "Ich bin nicht da". Ich war in der anderen Gruppe oben im Spiegelsaal und wir haben uns mit dem Thema "Revolution" auseinandergesetzt. Dabei haben wir uns einer Mauer als Metapher für unsere inneren Hindernisse, die uns im Leben stören, bedient. Bei der Abschlussrunde sollten wir eine Sache nennen, die wir nach der Probe mitnehmen. Hier waren wir stark in zwei Gruppen geteilt – die meisten erwähnten entweder die Vertrauensübungen oder die Mauer. Nach Hause gingen wir mit der Aufgabe, unsere Eindrücke in Form eines Vierzeilers zu fassen.
Lidia |
16.10.2014 |
Vorstellung 39 Kilo |
16. 10. 2014 |
Wir begannen gestern mal wieder im Kreis, wechselten mit gegenüberstehenden Partnern die Seite und führten dann unseren Partner im Raum, dabei fassten wir uns nicht nur an den Händen, sondern berührten uns am Rücken, oder liefen Stirn an Stirn, Po an Po, stützten uns gegenseitig mit langen Armen von einander ab oder hielten frei im Raum laufend , mal fern mal nah einen festen Blickkontakt. Das war gar nicht so leicht, weil man da ja nicht sieht, wo man hinläuft. Oft musste man sich bei diesen Übungen voll aufeinander verlassen. Das fällt mir manchmal noch schwer. Ich war erstaunt, wie sich alle darauf eingelassen haben.Danach versuchten wir uns im Kreis an möglichst viele Übungen von der letzten Woche zu erinnern und hüpften auf der Stelle. Die Partner auf beiden Seiten wurden dabei mit dem Handrücken berührt. Das war rhythmisch eine ganz schöne Herausforderung! Schließlich sollten wir ja zusammen bleiben. Es folgten Bewegungsübungen für die Beine und –Hocken, Setzen, Stützen, hüpfen auf Linien und tief unter dem Becken laufen. Davon habe ich heut schon Muskelkater. Am Ende landeten wir im Kreis und pusteten in verschiedenen Rhythmen auf Franks Finger in der Mitte. Danach war ich dann ganz außer Atem.Im zweiten Teil nach den Messungen trugen wir in Gruppen unsere Gedichte vor und sprachen über die Performance. Ich fand diese Einheit ganz schön anstrengend aber wir hatten auch unseren Spaß!
Rosa
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23.10.2014
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Heute war ein Tag der Paar- und Gruppenübungen!
Nach einem kurzen Spaceblancing (so nennen wir das Kreuz- und Querlaufen im Raum) und rhythmischem Hüpfen fanden wir uns schon zum ersten Mal in Paaren zusammen und begannen mit einer Trittübung wie in der Selbstverteidigung mit Schutzreaktion des Partners durch das Kreuzen der Arme. Nach einer kleinen Auflockerung durch kokettes Laufen, bei dem mit allen Reizen gelockt und geflirtet werden sollte, lockerten wir paarweise die Hände, Arme und die Schulterblätter. Dabei sollte der Antagonist versuchen die Muskulatur vollständig loszulassen. Das war eine ungemein angenehme Übung!
Durch ein Springspiel weckten wir die Körperspannung für dann folgende teilweise ziemlich anspruchsvolle Koordinationsübungen, die sich alle auf Druck und Gegendruck zweier Partner aufbauten.
Zwischendurch kam Swen, der letzte Woche im Urlaub war und berichtete kurz davon. Auch daraus machte Frank ein Spiel, dass das Kurzzeitgedächtnis aller Teilnehmer herausforderte.
Es folgte eine herrliche Übung, wo wir in Gruppen Sonnen aufbauten und tanzten. Nach kleinen Geschichten bewegten wir uns in verschiedenen Tempi im Raum, trennten uns und kamen wieder zusammen. Das war mein Highlight heute!
Im zweiten Teil bekamen wir ein Fallbeispiel, für das wir in gespielten Expertenteams Lösungen erarbeiten und vortragen sollten:
Der Punk Andreas will die Klasse wiederholen. Er scheint sozial immer weiter abzurutschen und die meisten Lehrer haben ihn schon abgeschrieben. Wie kann er die Lehrer dazu bewegen, ihm eine zweite Chance zu geben? Die „Expertengruppen“ behandelten das Thema sehr unterschiedlich. Manche spielten witzige oder dramatische Szenen, andere brachten sich als Beispiel ein und boten eigene Hilfe an…
Trine |
30.10.2014
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Es gibt wenige Orte, wo es gut ist zu sein.
Das Theater ist ein Ort, wo es gut ist zu sein.
Es gibt keine Vorurteile, keine Berührungsängste und es gibt keine Angst.
Das Theater hilft mir, den Weg zu finden, ein gesunder Mensch zu werden und mit meiner Erkrankung umzugehen.
Zuerst wurde in langsamen Schritten um die Stühle herumgelaufen. Bei einem Klatsch-Signal setzte jeder sich hin. Aber wenn einer keinen Platz gefunden hatte: "Pech gehabt"! (Stuhltanz) Diese Übung wurde bei allen möglichen Geschwindigkeiten wiederholt. Danach wurde Armstütz auf den Stühlen geübt.
Als nächste Übung stand das das partnerweise Hochsteigen und Umdrehen auf dem Programm. Diese Übung war für mich sehr schwierig, aber ich habe mich überwunden.
Meine Lieblingsübung folgte danach: Zwei Rhythmusspiele: als erstes hat Biber die Geräusche vorgegeben und jeder einzelne stehend im Kreis machte das für ihn bestimmte Geräusch nach. Zusammen hat dies sich echt sehr gut angehört.
Danach machte Trine identisch das Gleiche, nur dass es diesmal keine Geräusche, sondern Laute waren. Es hat sich auch sehr gut angehört.
Die Krönung kam dann als beides zusammengelegt wurde. Dies war echt gut!
Danach wurden Partnerübungen mit den Stühlen gemacht. Als Erstes: Ich sitze auf dem Stuhl und lasse mich nach hinten fallen. Der andere Partner, auf den ich mich vollkommen verlassen musste (und konnte) hielt mich dabei am Kopf fest und schob mich wieder vorsichtig zurück. Bei dieser Übung hatte ich das erste Mal das Gefühl, ganz locker zu sein.
Als nächstes wurde eine Partnerreflexübung gemacht, bei der ein Partner versuchte den anderen, der seine Arme nach oben streckte, unter den Achseln zu kitzeln. Der andere Partner sollte es durch eine Abwärtsbewegung der Arme verhindern.
Dann folgten noch lustige Schwimmübungen auf den Stühlen. Sogar als Baby schaukelten wir auf dem Stuhl, während der Partner uns festhielt.
Am schwersten war für mich die letzte Übung, weil ich Angst hatte, dass dem Partner bei der Übung etwas passiert. Ein Partner stellte sich mit seinem ganzen Gewicht auf die Oberschenkel des anderen Partners.
Weiterhin wurde dann noch die Schaukelübung gemacht: Der eine Partner stand sicher und fest mit tief gebeugten Beinen und der andere Partner hielt sich über dessen Knie so fest, dass er daran schaukeln konnte.
Henry Staff |
6.11.2014 |
Heut stand Tina zuerst ganz im Mittelpunkt der Probe. Sie wurde umkreist, gelockt, lockte selbst, ließ sich hochheben, was sie auch viel Überwindung kostete, aber hinterher ein großes Glücksgefühl bescherte. Dann sollten wir uns ihr als große Gruppe von allen Seiten gleichzeitig nähern soweit sie es ertragen konnte -bis sie „STOPP“ sagte. Nach einigen Wiederholungen machte ihr das sogar Spaß. Die Bedrohung schien zu schwinden.
Verschiedene Körperübungen mit Hinsetzen und Aufstehen sowie Spacebalancing folgten.
Schließlich hakten sich immer drei Teilnehmer ein. Der mittlere übernahm ein Elternteil, die beiden äußeren wurden zu Kindern, die in alle Richtungen zogen. Das war ein lustiges Spiel, das sich im Verlauf immer mehr abwandelte und meinen gesamten Körper und Geist forderte.
Im zweiten Teil der Probe gingen wir auf die Bühne und stellen uns versetzt im Raum auf. Wir zogen Zettel auf denen die Gedichte standen. Dabei war beeindruckend, wer welches Gedicht bekam. Irgendwie passte das total. Es entstand eine beeindruckende Stimmung im Raum. Samanta laß am Ende Bibers Gedicht und da war dann auch eine längere Stille… Dann sprachen wir über die Performance Ende November und über Gefühle und Erwartungen und die ängstliche Verena lief einmal quer über die Bank ohne Festhalten. Ein toller Abschluss! |
13.11.2014
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Das Zusammentreffen mit den anderen Teilnehmern ist immer sehr herzlich. Ich würde besonders willkommen geheißen, weil ich 2x wegen eines Handycaps nicht teilnehmen konnte. Mit mehr oder weniger Elan haben wir begonnen. Der Chef vom Ganzen fordert die Leute, ist sehr direkt und macht allen Mut mitzumachen. Jeder, so wie er kann. Zuerst liefen alle kreuz und quer durch den Raum, Jungen und Mädchen im Wechsel, dann paarweise mit Partnerwechsel. Danach haben wir für Burkhard Happy Birthday gesungen. Im Anschluss haben wir mir Stäben Balance geübt z.B. die Paare haben den Stab nur mit dem Zeigefinger gehalten und sind dabei gelaufen, dann hat jeder der Paare den Stab auf Brusthöhe balanciert, auch auf der Schulter, danach wurde probiert den Stab von einer Schulter auf die andere zu legen, hat ganz gut geklappt, manche waren top darin. Der Stab wurde nur mit einem Finger auf dem Boden gehalten und der andere Partner hat versucht den Stab auch nur mit einem Finger aufzufangen. Das fand ich sehr schwer, hat nicht funktioniert. Wir haben auch am Stab gezogen, wie beim Tauziehen. Auf der Bank über die Stäbe balancieren war danach dran. Manche haben sich erst nicht getraut, auch ich nicht, dann haben es doch alle geschafft. Nun war Viertfußlergang angesagt, andere sind durch die Beine gekrochen, es sah gut aus, wie alle ihren Po in die Luft gestreckt haben. Anschließend wurde RR+Puls in Ruhe gemessen, dann nach Belastung nochmal gemessen. Nach der Entspannung wurde der Kreislauf nochmal überprüft. Endlich war Pause, es gab leckere Sachen zum Essen und Trinken. Im Showroom haben wir anschließend Organisatorisches besprochen, über das Stück was wir aufführen wollen. Es soll am 27.11. 18Uhr stattfinden.
Christina |
20.11.2014 |
Ich freue mich immer sehr auf die Donnerstagsproben. Obwohl wir auch in anderen Projekten viel körperliches Training haben, ist der Donnerstag doch etwas ganz anderes. Die Arbeit ist sehr sensibel und die Gruppe strahlt eine besondere Atmosphäre aus.
Heut waren wir besonders viele Leute. Auch zwei neue Gesichter –Clara und Janina waren dabei und nach ihrer Begeisterung am Ende zu urteilen, kommen sie sicher auch wieder.
Nach einer kurzen Begrüßung im Kreis haben wir hauptsächlich in Paaren gearbeitet –hielten Blickkontakt mit dem Partner, bewegten uns im Raum, hielten die Hand des Partners, wechselten die Hände, den Ort, den Partner, tanzten sogar gemeinsam Walzer und waren ausgelassener Stimmung. Dann liefen wir in Gruppen auf allen Vieren (Das fiel dann schon nicht mehr allen so leicht) und krabbelten durch andere im Vierfüßlergang laufende Teilnehmer unten hindurch.
Da Biber heut Geburtstag hatte, sangen wir für Ihn und hoben ihn in die Luft über unsere Köpfe. Danach legte er sich unten auf den Boden, während alle anderen Ihn von allen Seiten in allen Ebenen umstellten. "So, Biber, dann lass dich mal gebären! Komm heraus aus diesem Uterus", sagte Frank. Und Biber begann zu kämpfen. Als er aus unseren wankenden Körpern nach oben herausgeklettert war, brach die Gruppe spontan in Jubel aus. Biber strahlte.
Schließlich bildeten wir noch einen Kreis und jeweils ein Teilnehmer nahm die Rolle eines Pseudoprofessoren ein, der die andern, die ihn imitierten, in eine lange Schlange hinter sich sammelte. Zum Abschluss bildeten wir ein Gruppenbild, in dem jeder eine Schwäche als Stärke ausgab. Da ich zum Beispiel weder spanisch sprechen kann, noch gut Geschichte bin, gab ich mich als Professorin für die Spanische Geschichte aus.
Nach den Messungen machten wir eine Pause mit weihnachtlichen Plätzchen von Lidia und allerlei gesunde Knabbereien.
Der zweite Teil der Probe fand als Gesprächsrunde statt, in der wir die Aufführung in der nächsten Woche besprachen, letzte Texte für die Bühne verfassten und weiße Satinbänder mit unseren Macken oder Krankheitsbildern beschrieben. Auch kleine Sätze, mit denen jeder sich auf der Homepage darstellt, schrieben wir.
So endete die Probe mit einem Blick voraus in die nächste Woche und den unterschiedlichen Gefühlen dazu. Manche sind schon ganz schön aufgeregt, andere vertrauen darauf, dass es schon irgendwie klappt. Ich bin sehr gespannt!
Trine |
27.11.2014 |
Die Anspannung war förmlich greifbar vor der Vorstellung. Viele waren diesmal schon vor mir da. Lidia verteilte noch letzte T-Shirts an einige Teilnehmer und bald fanden sich alle 26 Leute auf drei langen Turnbänken auf der Bühne wieder. In der Mitte ein "Wetterbaum", ansehnlich dargestellt von einem großen Affenbrotbaum (auf polnisch heißt er "Glücksbaum", weiß ich seid heut)auf weißen Kästen, auf die mit rot B-RÜHRUNG geschrieben stand. Wir hatten schon einige Male darüber gesprochen, was wir heut machen wollen, aber so genau wusste es dann von den Teilnehmern doch niemand. Und so war auch ich sehr unsicher.
Frank besprach mit uns zuerst den Ablauf und dann war es auch schon soweit: Das Publikum nahm Platz. Das Licht ging an. Das Spiel begann. Einer nach dem anderen zündete eine Kerze an und ließ sie in einer Wanne vor der Bühne schwimmen, um danach ein weißes Band in den Baum zu hängen, auf dem sein Krankheitsbild oder eine Schwäche geschrieben stand. Diese ließen wir später durch unseren Atem leicht flackern –Ein schönes leichtes Bild! Dann begann das Programm aus selbstgeschriebenen Texten, Liedern, Übungen aus der gemeinsamen Körperarbeit und kleinen und großen Mutproben (Hochheben/Balancieren/Vorlese). Ich fühlte mich sehr gut auf gehoben in der Gruppe und hatte hin und wieder Gänsehaut. Bis zum Ende führte Frank durch das Programm und zum Abschluss wählte sich das Publikum vier Märchen, die wir in kleinen Gruppen innerhalb von 10 Minuten oben zusammen improvisierten. Die Aufführungen waren lustig, erstaunlich und spontan und wurden vom Publikum mit viel Beifall bedacht.
Im gemeinsamen Gespräch waren hinterher die meisten sehr gelöst und zufrieden. Und auch ich gehe heute mit einem superguten Gefühl ins Bett! |
4.12.2014 |
Die Teilnehmer aus dem Westhaus fehlten wegen einer Feier heut. Aber ich sah drei neue Schülergesichter. Bin gespannt, ob sie wieder kommen. Kevin war auch da, aber er konnte sich nicht überwinden wirklich teilzunehmen. Er kommt nicht freiwillig und wir bemerkten es erst später, dass er irgendwann heimlich verschwunden war.
Dieser Tag war anders als die anderen. Ein Tag voller merkwürdiger Geschichten. Wir saßen unten im geschmückten Foyer und begannen mit lockeren Gruppenspielen auf Turnbänken. Zum Beispiel liefen wir um die Wette, tanzten, trugen uns, rechneten aus welche Gruppe insgesamt am ältesten war, machten Lautengesang für Verena, die Geburtstag hatte. Dann lauschten wir Janina, die eine schwere Erfahrung gemacht hat in der letzten Woche. Ihre Geschichte hat mich sehr bewegt. Während sie sprach saßen wir im Dreieck und als Janina in der Mitte begann zu atmen wurde Rosa zur Flamme einer Kerze und tanzte, auf Knien hockend. Schließlich brachte Janina auch einen Ton auf die Ausatmung. Ihr liefen die Tränen und wir hielten sie.
Später berichteten wir von den ungewöhnlichen Erfahrungen, die einzelne Teilnehmer schon gemacht haben, von Stimmen, von Träumen und dem Verstehen von Tiersprache. Dabei ließ Frank andere Teilnehmer Figuren spielen, die in diesen Geschichten vorkamen –von der schimpfenden Mutter über den blauen miauenden Hamster und Schneewittchen bis hin zur Tante und zu Vater mit denen Frieden geschlossen wurde. So bekamen die merkwürdigen Geschichten merkwürdige Körper. Das war zum Teil sehr erheiternd.
Nach den Vitalmessungen, die für immer mehr Teilnehmer auch umfangreicher und anstrengender werden und sehr intensiven Gesprächen beim Essen machten wir noch eine Abschlussrunde zu der Frage, was jeder mit nach Hause nimmt.
Christian |
11.12.2014 |
Ja, - diesen Tag waren wieder viele körperlich-sportliche Aktionen auf der Tagesordnung. Mir war es ehrlich gesagt, ganz recht. Neben der anfänglichen Erwärmung und dem Laufen durch den Raum, kamen auch eine Reihe von Partner- und Gruppenübungen, wo neben harmonischen Aktionen auch ein Kräftemessen und Drängeln mit wechselnden Akteuren angesagt war. Um hier Platz zu sparen, will ich nun nicht alle Übungen einzeln anführen. Jedoch erlebte ich Momente, wo wir in etwa gleich stark waren, - ich mal überlegen, - aber auch mal unterlegen. Ich war bei dem ganzen Theater doch recht über meine Emotionen erstaunt und muss sagen, dass es mir gut tat, ich die verschiedenen Situationen genossen habe. Es tat mir gut im direkten Kontakt mit den anderen Personen zu agieren, da das Ganze auch spielerische Komponenten hatte und man immer wieder überrascht wurde durch die Tricks des Gegenüber, der so versuchte, die Oberhand zu gewinnen. Und ich selber war ja auch bemüht zu überraschen. Diese Übungen machten mir mehr Spaß, als zum Beispiel im Fitnesscenter nur an den Geräten oder alleine auf der Matte zu üben. Diese Übungen hier waren kreativ und regten mich zum Nachdenken an, ließen überraschenderweise doch so manche Alltagssituation in einem anderen Licht erscheinen. Es war z.B. erlaubt, - ja gar gewünscht zu schubsen, wo ich doch im Alltag mich ständig kontrollieren muss und so manchmal kaum Gelegenheit habe, Dampf abzulassen.
Beim letzten Teil im Tagesprogramm durchliefen wir drei körperliche Ausdruckshaltungen (Gesten), die wir jeweils selber wählen konnten und übten sie erst alleine und dann selbstständig in der Gruppe. Auch dieser Teil war nicht leicht und forderte doch einiges an Konzentration, zumal noch variierte kleine Zwischenstopps in die Bewegungsabläufe eingebaut wurden.
Alles in allem waren es drei schöne, anregende Stunden.
Karla Siering |
8.1.2015 |
Das war schön –die Leute alle nach der Weihnachtspause wiederzusehen! Im Spiegelsaal war es zu Beginn recht kühl und so liefen wir uns und den Raum erst einmal warm. Wir liefen kreuz und Quer, nahmen mehr und weniger Raum, schlichen mit dem Becken sehr bodennah oder balancierten auf einem Bein. Immer wieder kamen auch Übungen für die Arme und Schultern. Im Kreis oder mit einem Partner drückten, zogen und schoben oder kreisten wir die Arme immer mit Widerstand.
Als Abschluss dazu legte sich ein Teilnehmer auf den Boden während sich eine Gruppe um ihn sammelte und vorsichtig bis kräftig in alle Richtungen an seinen Gliedmaßen zog. Das tat überraschender Weise sogar richtig gut!
Nach den Messungen spielten 4 Gruppe zu dem Thema „Ich bin anders“ ein kleines Stück. Das war heut mein Höhepunkt in den 3 Stunden. Wir hatten sehr viel Spaß.
Mit Wunderkerzen im Dunkeln machten wir die erste Probe in diesem Jahr komplett. Und ich freu mich einfach auf alles, was noch kommt.
Henry tiefer Krampf in der linken Schulter, zog sich runter –Dehnung und Zuwendung taten ihm gut. |
15.1.2015 |
Neben vielen Körperübungen für die Koordination und Kondition, arbeiteten wir heut intensiv mit Gesten und Mimik. Wir machten Spiele daraus, Tänze und Aerobic-Übungen, Allein und in Gruppen.
Zwischedurch gab es eine Übung, die mich besonders beeindruckt hat. Wir dehnten das Daumengelenk unseres Partners. Dabei sollte der Druck vorsichtig solange zunehmen, bis der Partner ein Zeichen gab. Da stand überall die Angst im Raum, dem Partner weh zu tun und die Überraschung, wenn er klar sagte, „Bis hier hin und nicht weiter“ –in manchen Alltagssituationen sage ich das nicht, um dem Andern nicht vor den Kopf zu stoßen. Das war ein gutes Gefühl, Verantwortung für mich zu übernehmen, gekoppelt mit der angenehmen Dehnung.
Bei einer anderen Übung stand die Gruppe im Kreis und einer zeigte lüstern, wütend, freudig, … auf einen beliebigen Menschen und sagte, “Dich will ich!“, der Andere reagierte verspielt mit Anlehnung und zeigte auf den Nächsten. So ging das 26 Mal ohne, dass es anstrengend oder langweilig wurde –ein tolles Spiel.
Am Ende spielten wir in kleinen Gruppen das Märchen „Frau Holle“ mit der Aufgabe, die Gesten und die Mimikbilder einzubinden. Das war ein sehr amüsantes Unterfangen! Ich staunte über die sehr große Unterschiedlichkeit der Ergebnisse. Und obwohl wir mit der Zeit heut weit über drei Stunden lagen, hatte alle noch viel in der Abschlussrunde zu erzählen und es war ein schönes Gespräch voller Energie und schöner Reflexionen dessen, was in den Leuten heut geschehen ist. |
22.1.2015 |
Diesmal waren wir dezimiert durch Mikroben und Schicksalsfälle, deshalb trafen wir uns in einer ein bisschen kleineren Gruppe als üblich. Wir begannen mit einer Kreisrunde, wo wir uns an die Improvisationen von der letzte Woche erinnerten und sagen sollten, was wir da bei den anderen wahrgenommen hatten. Dies stellte sich als eine nicht gerade einfache Aufgabe heraus.
Immer noch im Kreis fingen wir an, paarweise die Seiten zu wechseln, wobei wir den Blickkontakt mit dem Partner halten sollten, dann – ein Schritt weiter – lösten wir uns vom Kreis und gingen durch den Raum, immer noch den Blickkontakt aufrechterhaltend. Es ist eine der Übungen, die für die meisten sehr intensiv sind und die jetzt – mit der Zeit – immer besser funktionieren.
Nachher machten wir Partnerübungen. Immer wieder mit neuen Personen knautschten wir, klatschten die Hände, kitzelten uns und sollten das Kitzeln von den anderen aushalten. Gleich nach der Kitzelübung kam die Aufgabe, die während des Donnerstagstreffens das erste Mal gestellt wurde, nämlich Statuenbauen. Wir konnten den Partner als beliebige Figur formen, dann durften wir die „Werke“ von den anderen bewundern und an ihren Statuen weiterarbeiten. Schließlich wurden die Bildhauer zu Zuschauern, die Skulpturen wurden belebt und bewegten sich durch den Raum, anschließend auch zusätzlich mit einem begleitenden Geräusch. Mich hat die Übung in eine echt gute Laune versetzt und auch in der Abschlussrunde meinten Viele, dass ihnen gerade diese Übung am besten gefallen hätte.
Der nächste Übungsblock bestand aus Übungen mit den Stöcken. Erstmal, wieder im Kreis, trainierten wir unsere Füße – rollten unseren Stock, versuchten ihn mit Zehen hochzuheben, was von Manchen als „geht nicht“ abgetan wurde, dann, mit Feingefühl, sollten wir den Nachbarn mit dem Stock auf den Bauch tippen. Später, mit dem Partner, warfen wir uns den Stock zu, dann zogen wir, mit ausgewogener Kraft, an den Stöcken und dehnten uns, im Versuch, in verschiedene Ebenen zu gehen und sich möglichst differenziert zu bewegen. Die Übung fand ich äußerst angenehm.
Wir lösten uns und gingen in Spacebalance, wobei unsere Aufgabe war, die Begegneten zu begrüßen. In der drauffolgenden Übung sollten wir der getroffenen Person sagen: „Ich finde dich wirklich toll“, so, dass es glaubwürdig klingt. Das schwierige an der Aufgabe war, nur eine von zwei Personen durfte die andere komplimentieren, und zwar die, die als erste anfing. Im Endeffekt hetzten wir, wie um die Wette sprachen wir die Worte aus. Da konnten wir merken wie schwer es sein kann, ein Kompliment anzunehmen, ohne darauf zu antworten.
Nachher in unseren Kleingrüppchen von der letzten Woche hatten wir unsere Gesten-Stretch-Gymnastik. Im nachhinein wurden wir neu aufgeteilt und es kam die Improvisationszeit – diesmal, statt eines Märchens, unternahmen wir den Versuch, einige Szenen aus den 3 Musketieren zu inszenieren. Nach einer kurzen Konsternation, die wohl in allen Gruppen entstanden ist, schafften wir es doch, eine kurze Präsentation vorzubereiten.
Und schließlich konnten wir uns 5 Musketier-Impressionen und, überraschenderweise, eine Inszenierung von Romeo und Julia anzuschauen.
Unser wöchentlicher Test und die Vitalmessungen hatten wir, ganz ungewöhnlich, am Ende des Treffens, unmittelbar vor der Abschlussrunde, nach der wir erst essen gingen. Es ist das erste Mal passiert, dass wir die ganze Probezeit ohne Pause durchgearbeitet haben. Die Teilnehmer staunten darüber, dass sie es nicht mitbekommen hatten, wie schnell die Zeit vergangen war. |
29.1.2015 |
Die Schwerpunkte waren heute Übungen mit den Stöcken in verschiedensten Varianten, Gestenarbeit und Improvisationsarbeit, also – im Allgemeinen – die Bereiche, die uns schon einigermaßen vertraut sind. Trotzdem war es auf keinen Fall langweilig. In die körperliche Übungen wurden immer wieder Spielelemente miteingebaut und immer wieder neue Versionen angeboten. So spielten wir zum Beispiel ein ganz lustiges Fangespiel, wo sich ein Partner in Witwe Bolte verwandelte und mit dem Stock Max bzw. Moritz hinterher jagte. Dabei nahmen Viele ganz schön schauspielerisch an der Übung teil und ich merkte, wie viel Freude es ihnen bereitete. Es fällt mir auf, dass unterschiedliche Versionen von Fangespielen wirklich beliebt sind. – Auch „Ich krieg dich“ - „Du kriegst mich nicht“, bei dem eine Person die andere lockt und die andere Person ihr hinterher rennt, kam sehr gut an. Es schien, etwas kindmäßiges auszulösen.
Nachher bereiteten wir in Paaren Gestendialoge vor, die Übung empfand ich als sehr angenehm und war besonders beeindruckt bei der Präsentation von Tabita und Henri, wie auch von Miśka und Swen, die es schafften, in ihren in Schleife gespielten Dialogen Momente der Stille zu erzeugen.
Mit den Gesten sollten wir auch verstärkt während der Märchenimpro arbeiten. Bevor wir aber dazu kamen, ließen wir uns Zeit für eine Überlegung, was wir mit dem Rotkäppchen zu teilen haben. Und ob jemand uns schon mal aus einer Lage gerettet, in die wir uns selbst gebracht hatten. Improvisationen an sich verliefen in vier Gruppen, also wir durften an vier kleinen Aufführungen Spaß haben. Nachher waren wir ganz gut drauf, aber eine richtig ausgelassene Stimmung löste die Nachricht aus, es gäbe an dem Abend keine Messungen. |
5.2.2015 |
Heute hatten wir Gäste von Außerhalb – Junge Leute, die sich mit Literatur ausprobieren, hatten an dem Tag eine Werkstatt in unserem Haus und wurden zur Teilnahme an unserem wöchentlichen Treffen eingeladen. Im Raum waren gefühlt über zehn fremde Gesichter und gerade die Gesichter sollten wir als erstes anfassen – jeder von uns eine Person – und sie so durch den Raum führen. Für unsere Gäste war es unerwartet, trotzdem konnten sie sich auf die Übung einlassen. Darüber, wie gut sie sich in die Situation eingefunden haben, musste ich wirklich staunen, da diese Aufgabe, wie auch die darauffolgenden, alles andere als typisch oder alltäglich waren. Beispielsweise taten wir uns in Paare zusammen, woraufhin eine Zeremonie vorgespielt wurde, während der die Partner „verheiratet“ wurden. Viele Übungen machten wir im Nachhinein eben mit dem neuen „Ehepartner“ und zum Schluss wurden wir „geschieden“. Zweifellos hatten alle bei dieser Heiratsbegebenheit viel Freude. Es gab auch individuelle Zwischenspiele. Wir konnten ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn mehr als eine Emotion auf einmal hochkommt. Und so brachten wir z.B. Freude und Unruhe unter einen Hut im Versuch ängstlich zu lachen. Wir hatten auch einen Anlass, unser Adrenalinspiegel ein bisschen aufwallen zu lassen. Eine Teilnehmerin machte sich steif und wurde hochgehoben. Das war zunächst keine ganz ungewohnte Übung. Aber das Mädchen wurde nicht einfach in der Höhe gehalten, sondern noch zusätzlich um die Kopf-Füße-Achse umgedreht. Das war ein Moment voller Konzentration und viele von uns hielten den Atem an.
Zwischendurch hatten wir eine schnelle „Wie-Geht-Es-Mir-Gerade-Runde“, wobei wir jeweils ein Bild, ein Symbol nannten, statt das Gefühl direkt zu erwähnen. Ich fand es spannend zu hören, wie kreativ man sein kann, wenn man eigenes Befinden beschreibt.
Bei dem Improvisationsteil und den Messungen wurden die Gäste als gleichberechtigte Teilnehmer miteinbezogen und zum Schluss ist etwas Beispielloses passiert, wir durften nämlich die für die Pause vorgesehenen Leckereien und Getränke in den Spiegelsaal bringen und dort gemeinsam in geselliger Runde auf dem Teppich verspeisen. |
12.2.2015 |
Heute erlebten wir einen sehr abwechslungsreichen, diesmal – dreiteiligen Nachmittag.
Als erstes gingen wir in den Park, wo wir eine wunderbare Stunde verbrachten. Wie verzaubert lag der Park in der Dämmerung. Als wir hingingen, war es noch hell und den Rückweg legten wir in Dunkelheit zurück, also wir durften den Übergang von Tag zu Nacht begleiten. Die erste von drei Übungen, die im Park den stärksten Eindruck auf mich machten, war die Wahrnehmungsübung. Während der Übung war unsere Aufgabe, uns darauf zu konzentrieren, was wir mit unseren Sinnen gerade in dem Moment wahrnehmen können. Die Übung war weit spannender im Park als im Spiegelsaal, weil es viel mehr Impulse von außen gab. Im Gespräch nachher verglichen wir, was wir am intensivsten mitbekommen haben – Sonnenuntergang, Straßengeräusche, Atem und noch mehr. Dann wurden wir als Gruppe zu einem Tierkörper und als solcher haben wir gemeinsam geatmet – es konnte nur funktionieren, wenn wir gleichzeitig uns selbst und die anderen wahrgenommen haben. Endlich – Blindführen. Die Übung, die für uns eigentlich nicht neu war, die ich aber bis jetzt nur in einem geschlossenen Raum durchgeführt habe. Die Augen zu schließen und sich im Freien führen zu lassen, fühlt sich anders an und verlangt noch mehr Vertrauen an den Führenden. Gerade so – führend oder sich führen lassend – bewältigten wir den Rückweg ins Theater. Da schauten wir uns über die nächste Stunde Stückausschnitte von fünf Schülergruppen an, die im Rahmen der Offenen Bühne präsentiert waren. Die letzte Stunde verbrachten wir im Spiegelsaal, wo wir uns unter anderem in eine Teenage-Schülergruppe verwandelten und Straßenbahnfahrt machten. Cynthia stieg in die Bahn mit ein, was sie Überwindung kostete, und wir staunten theatralisch über ihr imaginäres ungewöhnliches Aussehen (Fuchspfoten statt Hände und eine Riesennase, bunte Augen), woraufhin wir auch solche Pfoten und Nase bekamen und noch mehr staunten bis wir wieder zu dem ursprünglichen Zustand wiederhergestellt wurden.
Ich ging mit dem Staunen nach Haus. Es war ein ungewöhnlicher Donnersag! |
19.2.2015 |
Im Vorfeld zu diesem Übungstag war ich verreist. Ich hatte jemanden besucht und mir wurde Einblick in die Vergangenheit und das Werden dieser Person gewährt. Ich bekam Einblick in eine recht lieblose Kindheit, in Irrungen und Wirrungen, Auswirkungen des Rotlichtmilieus und seelischen Schäden, die noch nachwirkten. Ich sah das Bemühen dieses Menschen, wieder für sich einen Platz und Sinn zu kreieren, endlich Ruhe zu finden. Anfangs hatte mir diese Person schon viel von sich recht ehrlich erzählt, jedoch ist es etwas ganz anderes, es dann selber hautnah zu erleben und direkt konfrontiert zu sein. Ich erlebte, dass ich diesem Ausmaß an Verletzungen nicht gewachsen war und erst einmal wieder Abstand gewinnen musste. Das machte mich recht betroffen und traurig.
Dann endlich wieder die Theatergruppe und die körperlichen Interaktionen von Beziehungsspielen, Partnerweise oder in der Gruppe. Die meiste Freude hatte ich noch in dem Spiel, wo zwei Leute agierten und der eine dem anderen stets widersprechen sollte. Die Mimik und die Betonung der Worte waren beiden selbst überlassen und sie umringten sich stets als Ausdruck der körperlichen Aktion und verschafften so ihren Worten Nachdruck.
Zum Abschluss bildeten wir 4 Gruppen und spielten je eine Szene aus Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ nach. Das machte ebenfalls viel Freude. Und obwohl es unter den Teilnehmern der Theatergruppe so einige mit erheblichen sozialen Störungen in ihrer Biografie gibt, so hatte ich doch für die Zeit den Eindruck einer „Heilen Welt“.
Karla Siering |
26.2.2015 |
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5.3.2015 |
Das Projekt läuft schon seit über einem Jahr und es ist spannend, dass immer wieder etwas Ungewöhnliches passiert, und dass es, außer von dem wachsenden Vertrauten, ständig auch frische, manchmal überraschende Übungen gibt. Beispielsweise, diesen Donnerstag sollten wir uns an unseren ersten Kuss erinnern, oder sich den vorstellen, falls jemand noch nicht geküsst hat, und mithilfe unseres Körpers als Stillbild zeigen. Als nächstes, im Kreis, sollte sich eine Person in die Mitte stellen und im Bild verharren, eine andere Person sollte das Bild ergänzen. Wir stellten die Bilder spontan und kurz entschlossen – dem Impuls folgend, bis alle dran waren. Es entstanden unterschiedlichste Bilder, die im Nachhinein mit Pseudosprache ergänzt wurden, wobei die Bilder eine groteske, lustige Wirkung bekamen.
Eine andere markante Übung, die heute dran war, war ein Gruppentanz. In Grüppchen (ca. 6-8 Personen) tanzten wir den Frühling, den Winter und verschiedene Emotionen. Jeweils eine Person stand mitten im Kreis und die Außenstehenden hatten die Handflächen aufeinander, dadurch den Kreis schließend. Die Bewegungen, mal rapide mal ruhig, fühlten sich trotzdem überraschend harmonisch an. Als Swen im Kreis war, sagte er das Frühlingsgedicht, das er letztens gelesen und auswendig gelernt hatte.
Eine Weitere Abwandlung der Übung war – sich im Kreis bewegen als eine andere Person, dies war die Aufgabe von Trine – sie bewegte sich und Frank nannte immer wieder weitere Personen, denen Trine ihren Körper geliehen hat. Für mich war es spannend, wie treffend, sie die Bewegungsmuster von den Leuten wiedergab und ein seltsames Erlebnis zu sehen, wie ich selbst wahrgenommen werde.
Ganz überraschend war für mich der Moment, wo wir den Partner in Schwingung bringen sollten, ohne ihn überhaupt zu berühren oder Blickkontakt zu haben – zutiefst beeindruckend war, dass es in meisten Fällen zu funktionieren schien.
Auf jeden Fall auch lieferte uns dieser Donnerstag wieder viele Denkanreize und ließ uns bereichert nach Hause gehen. |
12.3.2015 |
Während des gestrigen Treffens gab es wieder einige spannende Momente.
Wir arbeiteten ziemlich viel mit den Gesten. Dabei zeigten sich manche Übungen nicht so einfach zu sein, wie sie auf den ersten Blick schienen. Beispielsweise die in Schleife ausgeführten Gestenchoreografien wurden immer wieder durch Klatsch unterbrochen, worauf wir verharren sollten. Da hatten wir die Möglichkeit nicht nur unsere Reaktionsfähigkeit, aber auch im gewissen Sinne Balance zu trainieren – es kein Problem an sich, in einer bestimmten Geste bewegungslos zu bleiben, aber interessanter und schwieriger wurde es an der Stelle, wo jemand von uns im Übergang zwischen zwei Gesten verharren sollte. Eine weitere Übung war eigentlich eine Hybride von zwei anderen – der Oberkörper sollte weiter die Gesten ausführen, die Beine dagegen sollten laufen in dem von Trine vorgegebenen Rhythmus. Diese Aktivität empfand ich als große Herausforderung und habe sie nur mit großer Anstrengung koordiniert bekommen. Mir war ein bisschen so, als wäre ich beim Versuch gleichzeitig mit beiden Händen etwas anderes zu schreiben.
Nachher knüpften wir auch an die vorige Woche an, an die Erinnerung bzw. Vorstellung vom ersten Kuss – diesmal ging es um die Erinnerung an die erste Ohrfeige (die wir gegeben oder bekommen hatten) erweitert. So traten wir partnerweise in Gestendialoge, wo wir auf die Schlaggeste mit der Kussgeste antworteten und umgekehrt. Dabei entstanden sehr überraschende und schöne Momente. Besonders spannend waren für mich die Worte einer der Teilnehmerinnen, die berichtete, welch starke körperliche Reaktion und welch heftige emotionale Reaktion die muskuläre arbeit bei ihr hervorrief. Welche Kraft das Körpergedächtnis zu besitzen scheint!
Nach üblichen Tests durften wir, wieder erst als Abschluss, unser gemeinsame Plauderunde und das leckere gesunde Essen genießen. |
19.3.2015 |
25 Teilnehmer. Konditionierung und Balance stand auf dem Programm. Nach wenigen Sekunden hatten sich auch die letzten Teilnehmer ihrer Strümpfe entledigt. Nachdem wir unsern Kreislauf auf 130 Herzschläge hochgepuscht hatten, ging es mit Sprung- und Reaktionsspielen weiter. Ein ständiger Partnerwechsel sorgte für eine angenehm angespannte Atmosphäre. Nach dem Knautschen entspannten wir uns für 20 Minuten mit Atemübungen. Danach gingen wir runter in den Bühnenraum. Drei Teilnehmer von uns spielten in einem Theaterstück, welches heute extra für uns aufgeführt wurde. Das Stück "Wollmann" setzt sich mit der Biografie einer jüdischen Familie aus Frankfurt (Oder) auseinander.
Das Stück dauerte 40 Minuten wurde von den Zuschauern begeistert aufgenommen. Im anschließendem Gespräch äußerte sich das Publikum zu dem Gesehenen und versuchten Brücke zu ihren eigenen Biografie aufzubauen.
Nach der Vorstellung saßen wir noch zusammen und redeten über zukünftige Projekte. |
25.3.2015
(mit Vorstellung) |
"Hänsel und Gretel", was als Kinderstück anmutete, entpuppte sich als eine Auseinandersetzung zwischen Kinder, Mutter und Lehrerin. Mutter wie Lehrerin verwandelten sich zu Hexen, die den Kindern auf amüsanter Weise eine bittere Lehre erteilten. Neben den Teilnehmer des Theaterprojektes, wohnten Mensachen mit Beinträchtigungen verschiedener Häuser der Vorstellung bei. Im Nachgespräch kam es zu heftigen und interessanten Diskussionen, "Wieviel Freiheit darf ein Kind haben?" "Hat jedes Kind das Recht auf Strafe!" "Was unterschiedet die heutigen Jugendlichen von unserer Generation, von uns, als wir selbst noch Jugendliche waren?" Fragen die scheinbar schon tausend Mal gestellt und immer noch nach Antworten suchen. Danch trafen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen. |
26.3.2015
(mit OB) |
Wir begannen das Training heut wie so oft mit dem Laufen im Raum. Dabei liefen wir in Gruppen die nach dem Alter eingeteilt waren. Alle Über 40 Jahren liefen, während der erst im Raum verharrte und als Hindernisse diente. Wir variierten die Geschwindigkeit. Vor allem das schnelle laufen in Zeitlupe ist der Renner! Darauf folgten Partnerübungen. Druck, Balance und Rhythmus waren Schwerpunkt der Übungen, die hauptsächlich mit den Händen ausgeführt wurden. Nun verlagerte sich der Augenmerk auf den Brustkorb. Wir klopften und trommelten, lockerten, öffneten und schlossen ihn und atmeten bewusst. Am Ende spielten wir mit der Emotion Sehnsucht und bewegten unseren Brustkorb durch den Raum.Jetzt folgte die Arbeit mit den Stöcken, die für mich immer sehr eindrucksvoll ist. Die Stöcker werden überstiegen, geworfen und gefangen und auf allen möglichen Körperteilen waagerecht und senkrecht balanciert. Wir arbeiten leise, halten immer wieder inne und nehmen oft mit einem Partner Kontakt auf um beidseitig am Stock zu ziehen und Druck auszuüben. Das ist gerade auch muskulär eine sehr angenehme Übung, die viel Konzentration und taktiles Gefühl erfordert.Schließlich sangen wir dreistimmig Hänschenklein als Gruppe und zogen laufend linken im Raum. Da war schon eine tolle Kraft im Raum! Nach den Messungen erarbeiteten wir in 4 Gruppen Szenen von Max und Moritz, die jetzt schon richtig feststehen und weiter mit Text und Spieldetails verfeinert werden. Der Präsentation folgt jetzt immer ein kritischer Austausch. Das heißt, dass das Publikum stets weitere Anregungen für das nächste Mal gibt. Zum Abschluss gab es das Miteinander am großen Esstisch. Da ging es sehr gelöst zu. |
2.4.2015
15-20 Uhr |
Als ich heute zur Probe kam, da fand ich schon mehrere Teilnehmer auf der Bühne an. Sie saßen im Kreis und waren ganz und gar in den neuen Text vertieft.
Als alle Teilnehmer da waren, arbeitete Christian mit einem Teil der Gruppe im Spiegelsaal, machte eine Körpereinheit und erarbeitete mit ihnen eine Kurzform des Stückes SOS, in dem es um Selbstverletzung geht. Der andere Teil blieb auf der Bühne und arbeitete weiter an dem kleinen Stück. Immer wieder lösten wir uns vom Text und sprachen über persönliche Verknüpfungspunkte. So wurde der Text schon sehr lebendig.
Das chorische Sprechen gestaltete sich als eine Herausforderung. Für viele Darsteller ist es nicht so leicht aus ihrem eigenen Rhythmus herauszugehen um offen zu sein für die Szene braucht.
Abschließend Präsentierten sich beide Gruppen ihre Ergebnisse und Sprachen darüber. Ich war sehr überrascht, wie strukturiert und produktiv die Arbeit verlief. Beide Ergebnisse können sich schon sehen lassen!
Jetzt scheint sich qualitativ einiges zu bewegen. Und alles scheint es gut damit zu gehen. Ein tolles Gefühl! |
7.4.2015 |
16-18 Probe für Erkner |
9.4.2015 |
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16.4.2015 |
Diesmal lief alles ganz anders als üblich, es stand nämlich Besuch in Erkner an, wo wir das Stück „Ich will mein Leben zurück“ zeigen wollten. Trotz einer sehr frühen Treffzeit waren alle pünktlich da – und zwar wach vor Aufregung – und so konnten wir pünktlich losfahren. An Ort und Stelle wurde uns allerdings klar: Wir lagen doch knapp in der Zeit! Zügiger Aufbau, schnelles Umziehen, Schminken und Proben – und schon war es so weit. Der Saal war voll. Es kamen weit über zweihundert Psychiater, Psychologen und Betreuer zusammen, die für diese Dreiviertel Stunde zu unseren Zuschauern wurden. Die Aufführung verlief ohne Pannen – obwohl es eine Premiere war. Die Darsteller waren konzentriert, völlig dabei und wir konnten auch die Hilfe von Frank nutzen, der mit seinen Texten und Kommentaren Übergänge zwischen den einzelnen Szenen schuf. Nach einer kurzen Pause, in der wir auch richtig gutes Feedback erhielten, hörten wir uns einige Vorträge an und begaben uns in einen Raum eine Etage höher, wo das Seminar stattfinden sollte.
Einige Konferenzteilnehmer schlossen sich uns an und so probten wir wie es donnerstags üblich ist. Mit dem einzigen Unterschied: ein großer, sehr spaßiger Improvisationsteil.
In Gruppen sollten wir ein Märchen unserer Wahl in drei Stillbildern darstellen. Wenn eine Gruppe die Bilder zeigte, durften die Freiwilligen erzählen, was sie sahen, assoziierten, bzw. den Text für die Figuren einsprechen.
Bis frühen Nachmittag blieben wir dort. Nach dem Mittagessen traten wir die Heimreise an.
Den Tag empfanden wir alle als sehr intensiv und alle schwärmten von dem Gefühl in der Gruppe, dass hier noch stärker war als während unserer wöchentlichen Proben. |
23.4.2015 |
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30.4.2015 |
Ja, dieser Tag lief am Anfang recht bescheiden für mich an. Ich hatte die Nacht gut 10 Stunden geschlafen, trotzdem fiel es mir schwer, aufzustehen. Auch von den anfallenden Hausarbeiten machte ich recht wenig und hatte stets das Bedürfnis, mich wieder hinzulegen. Dabei hatte ich noch einige Sachen zu packen, da ich mich in den nächsten zwei Tagen mit meinen handwerklichen Produkten in Fürstenwalde präsentieren wollte. So hoffte ich dann auf den Abend, - auf das Zusammensein in der Theatergruppe, dass ich dann wieder Energie schöpfen könne.
Als die Zeit heran war, freute ich mich, die Leute wieder zu sehen. Ich konnte mich recht leicht zusammen nehmen, machte die Erwärmung und die Partnerübungen mit. Was bei mir aber wohl den Umbruch brachte, waren die Aufgaben, als wir in verschiedene Emotionen schlüpfen sollten. Jeweils eine Person präsentierte sich im Kreis mit ihrem Ausdruck oder ging damit durch ein Spalier. Wir wurden angehalten, über die Ausdrucksweise der anderen nachzudenken, zu reflektieren, was uns berührt hat. Dadurch kam ich aus meinen anfänglichen Unpässlichkeiten des Tages gut heraus, auch machte das freie Gestalten von in die Gegenwart übertragenen Szenen aus Max und Moritz Spaß. Zumal waren die Ideen, einen Dönerspieß, oder auch einen Modezar mit seinem Auto einzubeziehen, recht witzig. Es ging mir zusehends besser. So war der Tag für mich gerettet und am späten Abend hatte ich noch genug Energie, meine Sachen für die kommenden Tage zu packen.
Karla Siering |
7.5.2015 |
Wir starteten heut wieder mit Laufen, wurde schneller, ließen das Becken führen und landeten schließlich paarweise beieinander. Die Übung, bei der wir uns gegenüber stehen und Druck oder Zug über die Arme ausüben, wobei diese sich im Raum bewegen, ist inzwischen als Standart immer mit dabei und sie wird auch nicht langweilig. Ich genieße das sehr. Danach ist mein Schulterbereich entspannter. Heut wurde sogar ein Armdrückwettbewerb am Boden daraus. Das war ziemlich lustig, Aber auch überraschend, oft sehen Arme, die eigentlich kräftig sind gar nicht da nach aus (und anders herum).
Dann haben wir geknautscht. Damit ist eine Art Balgen oder Ringen genannt, bei der der Partner aus dem Gleichgewicht gebracht werden soll, ohne, dass einer wirklich derb wird. Da wird gerangelt in allen Richtungen und gespielt und gelacht und manchmal sieht es fast aus wie Tanz…
Auch die Messungen haben wir schließlich so gemacht:
3x 1 Minute knautschen mit jeweils 30 Sekunden Pause. Vorher und nachher wurde der Blutdruck gemessen. Da kam es natürlich auch ein bisschen darauf an, mit wem man gerade dran war.
Wenn die Partner ihre Unsicherheit verlieren und sich langsam auf einander einstellen, dann ist das Knautschen eine echte Freude, die alle Sinne, Konzentration und auch Kondition schult. Das macht mir viel Spaß.
Anschließend schrieben wir die Texte in den Max- und Moritz-Gruppen neu mit klaren Bezügen zum Heute. Das wurden teilweise ganz neue tolle Geschichten!
Ich ging erholt und zufrieden und mit lauter gesunden Leckereien aus der Abschlussrunde im Bauch heim.
Christina |
14.5.2015 |
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21.5.2015 |
Heute haben wir ganz viel mit Körperkontakt gearbeitet. Nach dem erwärmenden Laufen mit wechselndem Tempo und der Vorstellung unser Becken oder unsere Hände würden den Lauf führen gingen wir schon in die Partnerarbeit und machten Druck- und Balanceübungen mit den Armen und Händen. Dann wechselten wir die Positionen und Partner und arbeiteten im Kreis. Schließlich folgte das Knautschen, bei dem wir uns paarweise aus dem Gleichgewicht zu bringen versuchen, was sich je nach Partner mal mehr wie Kampf oder Necken oder Tanz anfühlt. Nach die ganzen unklaren Bewegungen war das Abschließende geradlinige Herunterführen des Partners sehr entspannend. Wir fassten uns bei der Hand und versuchten den Partner auf dem gleichen Weg zu Boden ins Liegen und wieder in den Stand gleiten zu lassen.
Es folgte eine sehr lustige Improvitationsübung: In Dreiergruppen erzählten wir Geschichten von einem unerwarteten Besuch. Hier entstanden Zweierbeziehungen, Intrigen, Streitigkeiten und Liebeleien, das es eine große Freude war, zuzuschauen. Wir haben viel gelacht.
Dann machten wir unsere Messungen, die ja jetzt doch körperlich mehr anstrengen als früher. Ich mag diesen Teil im Moment, weil der Wechsel von Hockstrecksprüngen, Liegestützen und Situps echt fordern und ich kann mich immer ein bisschen verbessern.
Nach ein paar Minuten Probe in unseren festgelegten Gruppen zeigten wir zum Abschluss unseren Stand der Max- und Moritz-Szenen und gaben uns gegenseitig Feedback.
Der Abend klang wie fast immer mit dem gemütlichen Beisammensitzen mit kleinen gesunden Leckereien aus. Das Rezept der Kekse ohne Zucker hab ich mir von Lidia geben lassen. Das muss ich auch mal ausprobieren! |
28.5.2015 |
Nun hatte ich zwei Wochen Urlaub hinter mir, die mir sehr gut getan haben. Besonders in der zweiten Woche, wo meine Freundinnen und ich sich ein Haus im Schlaubetal gemietet hatten, kam ich so richtig zur Ruhe, - so schön im Wald... Kaum zu Hause, holte mich der Alltag ein und alles musste wieder an seinen Platz, organisatorische Dinge standen an. Jedoch konnte ich noch aus meinen Reserven schöpfen und bekam soweit alles in den Griff.
Und jetzt, - endlich wieder Theater. Ich war überrascht, wie freudig ich begrüßt wurde. Das ließ mich die Trauer über den verflossenen Urlaub etwas vergessen. Wir machten zu Beginn wieder verschiedene Lockerungsübungen in Kombination mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, wo wir den Raum durchmaßen. Witzig finde ich es auch immer, wenn wir uns dabei auf die verschiedensten Arten, „Hallo“ sagen, so wir uns begegnen. Das lässt die Distanz untereinander schwinden und wir werden vertrauter. Dann wieder unterschiedliche Paarübungen, die man sich in der Öffentlichkeit kaum trauen würde, wo einer dem anderen einen Vogel zeigte, - wie z.B. Po-Schubbern, oder sich aneinander drehen bei ständigem Körperkontakt mit Po, Oberschenkel und Knie. Da müssen schon Hemmschwellen überwunden werden und man kommt sich unvermittelt näher. Es ist erstaunlich, dass alle Teilnehmer diese Übungen doch mit einem gewissen Humor nehmen und sich keiner ziert.
Für den Belastungstest hat sich Frank Radüg was Neues einfallen lassen. Man kam ganz schön ins Schwitzen, jedoch empfand ich die Verletzungsgefahr als geringer wie in den Übungen der vorhergehenden Tests.
Nach einer 20-min-Pause arbeiteten wir wieder an unseren Szenen für Max und Moritz, - wo ich immer die meiste Freude habe, wenn wir uns die erarbeiteten Sequenzen gegenseitig vorspielen.
Karla Siering |
03.6.2015 |
Probe 18 Uhr "Ich will mein Leben zurück" |
04.6.2015 |
Premiere
Heut bin ich mit einer großen Aufregung ins Theater gegangen. Es war der große Tag der Premiere und das Gefühl totaler Unsicherheit…-Haben alle Text gelernt? Haben alle ihre Requisiten und Kostüme zusammen? Sind überhaupt alle da? Ich weiß ja, dass es klappen wird -es klappt ja immer…irgendwie, aber…wie?
Ein Teil der Gruppe traf sich schon eher und übte auf der Bühne den Ablauf, die Chöre und einzelne Szenen von „Ich will mein Leben zurück“. Nach dem Einrichten kamen wir im Spiegelsaal mit dem Rest zusammen. Es waren erstaunlich viele Erzieher da, die sich auf alles einließen und in den „M+M-Szenen“ voll integriert wurden. Das war sicher gar nicht so leicht für die meisten!
Wir lockerten uns also erst, nahmen Tempo auf und liefen, drückten, zogen, sprangen und spielten uns warm.
18.00 Uhr war es soweit: Der Zuschauersaal hatte sich gefüllt, die Aufregung knisterte und wir begannen mit „Ich will mein Leben zurück“. Es war eine sehr stille, schöne Atmosphäre. Der Applaus brachte mir eine Erleichterung. nach ein paar Worten mit dem Publikum machten wir eine kurze Pause, zogen uns um und spielten die Szenen von Max und Moritz. Das war leichter, lustiger und ich glaube, alle hatten daran Spaß. Zum Abschluss Gruppenfotos mit glücklichen Gesichtern, warme Worte und leckerer Schokokuchen von Lidia. Na, wer da nicht glücklich war, wird es nie! Ich freu mich auf die nächste Vorstellung!
Christina |
11.6.2015 |
Ich komme sehr beglückt heut nach Haus. Wir haben Schultheatertage und es ist viel los in unserem Haus -spanische Gäste, viele sehr verschiedene Stücke und nach unserem Auftritt mit "Ich will mein Leben zurück" und "Max und Moritz" sogar noch ein Konzert mit irischer Musik von T. Strauch -Ein herrliches Programm!
Die ersten Projektteilnehmer trafen schon um 16.00 Uhr ein, übten selbständig (!) Texte und Abläufe, bauten mit uns auf und bereiteten alles vor. Und noch um 17.20 kamen einige dazu als wir uns im Kreis körperlich und emotional erwärmten. Wieder waren neue Betreuer dabei und wurden gleich in die Szenen mit eingebunden.
Um 18.00 Uhr begann dann das Spiel für ein großartiges Publikum, das aus Betreuten, vielen Schülern, Betreuern und anderen interessierten Gästen bestand und den Funken von der Bühne strahlend zurück warf. Es wurde eine sehr schöne, dichte Vorstellung mit vielen kleinen Pointen und am Ende strahlte alles! Ein supergutes Gefühl! Die neuen Betreuer blieben leider nicht zum gemeinsamen Essen und Abschluss und rissen auch Teilnehmer fort, mit denen wir gern noch länger das gute Gefühl geteilt und uns ausgetauscht hätten. Die Nähe war offenbar nicht gewünscht. Naja -Man kann nicht alles haben. Es war trotzdem sehr schön insgesamt!
Christina |
18.6.2015 |
Und wieder so ein schwungvoller Donnerstag! Wenn ich mit dem Tagebuch schreiben dran bin, fange ich immer gern damit an, was mich am meisten berührt hat. Heut hieß das Thema „Auflehnung“ und ich hab mich zuerst gefragt, wogegen ich mich auflehnen soll. Ist doch alles gut und gemütlich, dachte ich, und Auflehnung schien mir viel zu anstrengend. Doch mit der Zeit fielen mir doch auch viele Punkte ein, gegen die ich mich täglich auflehne oder eigentlich endlich mal auflehnen sollte. Das beginnt beim inneren Schweinehund, geht über Arbeiten, die ich ungern mache bis bis hin zur Nachbarin, die immer genau über die Mieter herzieht, die gerade nicht da sind…
Wir zogen also her und hin und drehten und sprangen und rangen und gingen gegen eigene und andere „Schweinehunde“ vor und spätestens beim Messtest, wo wir uns durch 3 Minuten mit Liegestützen, Hockstrecksprüngen und Situps kämpften war klar, dass Auflehnung tatsächlich ganz schön fordert und anstrengt.
Ich für meinen Teil war damit dann auch zufrieden und angenehm ausgepowert.
Nun kam der „Spaßteil“. Nach der Pause fanden wir uns 4 Gruppen zusammen und erarbeiteten kleine Szenen zum Thema Auflehnung. Allerdings sollte die humorvoll sein und so kam ein sehr lustiges Bühnenprogramm verschiedenster Szenen zusammen, die absurd, kabarettistisch, alltäglich, teils sehr persönlich und auch witzig waren. -Ein schöner, leichter Abschluss, der Lust auf das nächste Mal macht!
Christina |
21.6.2015 |
Heute haben wir ganz viel mit Körperkontakt gearbeitet. Nach dem erwärmenden Laufen mit wechselndem Tempo und der Vorstellung unser Becken oder unsere Hände würden den Lauf führen gingen wir schon in die Partnerarbeit und machten Druck- und Balanceübungen mit den Armen und Händen. Dann wechselten wir die Positionen und Partner und arbeiteten im Kreis. Schließlich folgte das Knautschen, bei dem wir uns paarweise aus dem Gleichgewicht zu bringen versuchen, was sich je nach Partner mal mehr wie Kampf oder Necken oder Tanz anfühlt. Nach die ganzen unklaren Bewegungen war das Abschließende geradlinige Herunterführen des Partners sehr entspannend. Wir fassten uns bei der Hand und versuchten den Partner auf dem gleichen Weg zu Boden ins Liegen und wieder in den Stand gleiten zu lassen.
Es folgte eine sehr lustige Improvitationsübung: In Dreiergruppen erzählten wir Geschichten von einem unerwarteten Besuch. Hier entstanden Zweierbeziehungen, Intrigen, Streitigkeiten und Liebeleien, das es eine große Freude war, zuzuschauen. Wir haben viel gelacht.
Dann machten wir unsere Messungen, die ja jetzt doch körperlich mehr anstrengen als früher. Ich mag diesen Teil im Moment, weil der Wechsel von Hockstrecksprüngen, Liegestützen und Situps echt fordern und ich kann mich immer ein bisschen verbessern.
Nach ein paar Minuten Probe in unseren festgelegten Gruppen zeigten wir zum Abschluss unseren Stand der Max- und Moritz-Szenen und gaben uns gegenseitig Feedback.
Der Abend klang wie fast immer mit dem gemütlichen Beisammensitzen mit kleinen gesunden Leckereien aus. Das Rezept der Kekse ohne Zucker hab ich mir von Lidia geben lassen. Das muss ich auch mal ausprobieren! |
25.6.2015 |
Die Probe war heut insgesamt etwas anders als sonst, denn heute leiteten Peggy, Lidia, Christian und ich, Christina. Christian machte den Einstieg eher spielerisch. Wir liefen, hockten, klatschten, spielten Fange mit uns und imaginären Bällen und hatten eine Menge Spaß. Abschließend folgten wir seiner Erzählung über einen Tagesablauf und füllten sie mit Bewegungen und Emotionen.
Dann übernahm Lidia das Zepter und führte uns durch eine sehr schöne halbe Stunde voller Übungen mit kleinen Stöcken, die wir balancierten, umtanzten, fingen und warfen und in herrlichen Balanceskulpturen aus lebenden Menschen arrangierten.
Peggy wiederum teilte uns in Gruppen brachte uns gegeneinander auf oder ließ uns Liebeserklärungen machen. auch hier wurde viel gelacht! Am Ende machten alle nacheinander 4 Bewegungen, die von den anderen wiederholt wurden. Was erst schnöd klingen mochte wurde zu Tanz, zu Rhythmus und auch zum Spiegel ganz unbewusst gemachter Gesten der Teilnehmer und endete in einem Klangrhythmus mit einer Feuerwehr im Raum.
Mit ein paar Lautübungen im Kreis schloss ich mich daran an und so summten und tönten und röhrten und Muhten wir uns bis zum Ende meiner Zeit, bis auch hier ein Stimmklangteppich entstand, der sich im Raum bewegte und veränderte. Für mich ist das immer ein tolles Gefühl des Miteinanders.
Nach des Pause improvisierten wir Szenen. Als Ansatz dienten uns drei Szenen aus „Ich will mein Leben zurück“. Da gab es eine Gruppe, die die zwei Gesichter einer Tabletten nehmenden Patientin vorstellte, ein Gruppe, die sich über den Alltag mit Tabletten hermachte, Eine Wartezimmergruppe mit sehr zuvorkommenden Patienten, die vom Arzt verjagt werden und viele Patienten, die ihren Therapeuten ängstigen bis sich die Rollen von Patient und Therapeut umdrehen.
Bei all den Szenen hat mich die Leichtigkeit und die Freude überrascht, mit der die Teilnehmer ans Werk gegangen sind. Sie hatten kaum 10 Minuten reine Arbeitszeit in den Gruppen und da war kein Druck zu spüren.
Es war ein schöner Abend! |
2.7.2015 |
Wir hatten heut ein sehr harmonisches Treffen. Neben vielen Kontaktübungen, die unsere Kraft, Koordination und Kondition forderten, kamen wir schon im ersten Teil zu einer Improvisationsübung, die mir großen Spaß bereitete: In Paaren sollten wir 30 Sekunden lang eine Situation bespielen, in der Jemand bei seinem Partner etwas entdeckt.
Da kamen herrliche Szenen zustande! Wir haben viel gelacht und gestaunt über einander!
Nach der Pause setzten wir uns in kleinen Gruppen zusammen und entwickelten kleine Lieder, Szenen und Gedichte, die davon handeln, was das Projekt mit uns bisher gemacht hat.
Diese Arbeit war für mich besonders intensiv. Wir erinnerten uns an viele Treffen und versuchten Bilder für Zustände und Gefühle zu finden. Das Ergebnis werden wir in zwei Wochen bei unserem Abschlussseminar vorführen, ins Netz stellen und auch an die Wichern-Diakonie übermitteln. Auf das Vorführen freue ich mich jetzt schon sehr.
Dass es den Anderen auch so ging zeigte mir die ausgelassene Stimmung in der Abschlussrunde. |
7.7.2015 |
Probe im Westhaus in Vorbereitung auf Schwedt (selbstständig) |
9.7.2015 |
Teilnahme am Theaterfestival in Schwedt |
16.7.2015 |
Abschluss vor der Sommerpause |
27.8.2015 |
Es war ein großartiger Einstieg in die neue Saison! Wir trafen uns und begannen mit leichten Übungen für Körper und Geist, aber nach einer kurzen Zeit gingen wir dazu über, Szenen aus unserem Leben zu spielen. Da waren plötzlich Christians Unbestimmtheit und Janina als der Kontrollzwang seiner Freundin, Sveni und seine Unentschlossenheit auf der Bühne, da waren die Zukunftsträume und all die ABERs im Leben von Tina und Alex und da war am Ende auch Sigrid und ihre Trauer um die Mama. Das waren so bewegende Szenen und Geschichten, dass wir am Ende dicht zusammenrückten und und uns leise schöne Erinnerungen an unsere Mamas austauschten.
Nach einer Probe von „Ich will mein Leben zurück“ für das morgige Fest der Diakonie saßen wir bei Eis und frischem Obst beisammen und sprachen über die lange Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben. Schön! |
28.8.2015 |
Vorstellung "Von der Bühne auf die Wiese" |
03.9.2015 |
Begegnung
Ich schreibe das Tagebuch einige Tage nach der Veranstaltung und noch immer scheinen mir die Erlebnisse ganz frisch. Dieser intensive Donnerstag begann mit einfachen Übungen, die paarweise gemacht wurden –einander vertrauen, Gewicht des anderen spüren, Finger berühren. Druck und Gegendruck steigerten sich bis zum Kampf miteinander. Danach feierten wir den Geburtstag von Alex mit 49 Kniebeugen –wie das alle geschafft haben, versteh ich bis heut nicht! Der zweite Teil der Probe drehte sich um unsere Väter. Wir beschrieben Wunschväter, wurden zu ihnen und agierten spielend mit andern, die die Rolle von uns als Kind übernahmen.
Eine Szene entwickelte sich sehr lustig, weil einer plötzlich immer mehr Geschwister bekam, die er gar nicht wollte…
Dann spielten wir ein Psychodrama. Sven stellte seine Eltern, sich, einen Beschützer, seine Schwester und eine Freundin auf. Der Streit der Eltern wirkte heftig und wir sahen wie hilflos der Vater war, der sich nur schimpfen äußern konnte, Wie hilflos auch die Mutter und wie traurig der kleine Sven waren.
Gerührt saßen alle am Ende und redeten über das Erlebte.
Es gab zum Abendbrot die leckeren Dinge aus dem Korb der Diakonie, die uns damit für unseren letzten Auftritt gedankt hatte. |
10.9.2015 |
Vorstellung -Videoaufzeichnung im Theater
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10.9.2015 |
Ein Donnerstag Abend. Ich war müde als ich kam und die ersten Übungen fielen mir heute nicht leicht. Wir schwitzten für die Kondition (laufen, einander mit dem Po fangen, Kniehebelauf, Aufstehen und hinlegen…) und taktierten für die Koordination (vorwärtsfließend hinknieen, Schattenboxen mit dem ganzen Körper, Tragetechniken mit einem Partner, Druck über die Ellenbogen gegen einen Partner…)
Und schon bald war ich außer Atem. Aber dann folgte so etwas wie ein rhythmisches, ritterliches Knien und in sich ruhen. Das hatte etwas Erhabenes. Da war ich für Momente ganz bei mir. Schließlich gaben wir Henrys Sohn einmal im ganzen Kreis auf den Armen herum. Das ergab sich so und war wirklich lustig für alle. Er ist 12 und genoss es sichtlich.
Bei den Messungen bei denen wir Hockstrecksprünge, Liegestütze und Situps miteinander wechseln merkte ich wieder deutlich, dass ich eine lange Pause hatte. Doch hinterher war ich stolz mich überwunden zu haben. Meine Mattigkeit fühlte sich nun wach und wohlig an. So hatte ich einen guten Einstieg für den letzten Teil, dem Spiel.
In kleinen Gruppen erarbeiteten wir kurze Performances zu Figuren aus dem Stück „Hamlet“, das übermorgen Premiere feiert und bei dem ein paar Leute aus der Gruppe mitmachen. Nach jedem Spiel sprachen wir über unsere Assoziationen und Emotionen zu dem Gesehenen.
Da gab es tolle Brücken von Leichtigkeit und Naivität über Schuld bis hin zu Entscheidungsschwierigkeiten und persönlichen Todesgedanken.
Wie viel sagt, dass was wir assoziieren über unsere innere Welt aus! Wie sehr spiegeln wir uns nur im Außen. Das hat mich mal wieder sehr beeindruckt. |
17.9. 2015 |
Was für ein Oberschenkeldonnerstag! Nach einfachem -Laufen im Raum und vielen Hockübungen (einzeln, zu zweit, in der Gruppe, mit und ohne Musik und inneren Bildern, sogar mit imaginärerem Partner, explosiv oder langsam oder schlenkernd verspielt…) liefen wir auf engem Raum durcheinander, mieden erst Berührungen und bauten dann mit den Händen gezielt Kontakt zu den vorbeischleichenden auf. Schließlich liefen wir auch mit geschlossenen Augen. Ein schönes Gefühl, voller Vertrauen, Begegnen und Loslassen!
Dann bildeten wir drei Gruppen und unsere Körper wurden zu einem Flüchtlingstrack -Wo? Woher? Woher fliehen wir, die spontanen Geschichten wurden mit eigenen Erlebnissen und Empfindungen gefüllt. Das war sehr intensiv. Ich habe auch viele Punkte, vor dennen ich im Alltag regelmäßig fliehe…
Dann folgten die Messungen, die mir nach den Oberschenkelübungen vorher besonders anstrengend erschienen und schließlich das Wiegen. Das war neu. Damit waren alle einverstanden, also wird es wohl zum festen Bestandteil der Proben.
Nach einer gemütlichen Milchreis-und Obst-Pause erarbeiteten wir in kleinen Gruppen zu zwei Themen kleine Szenen -Während die einen sich mit Rotkäppchen auseinandersetzen, entstanden bei den anderen gruselige und Liebesszenen am Lagerfeuer. Als ich nach der Abschlussrunde aufstand, konnte ich schon de Muskelkater vorausahnen. Erschöpft und sehr froh ging ich heim. |
24.9. 2015 |
Als erstes standen wir alle im Kreis und sagten irgendjemand „ich freu mich dich zu sehen weil …“
Als Nächstes musste Sahra in die Mitte des Kreises, und gab jedem von uns einen Namen. Danach gingen alle schrittweise auf Sahra zu, berührten sie mit 2 fingern und jeder flüstert ihr seinen Namen zu Dann hoben wir alle zusammen Sahra hoch, und setzten sie vorsichtig wieder ab. Weiter ging es mit Space-Balance wir fingen ganz locker an und wurden dann immer schneller. Dann wurde auf klatsch jeweils drei Schritte gespurtet. Dann ging das kabbeln los. Wir standen Rücken an Rücken und mussten abwechselnd die Beine hoch ziehen danach mussten wir uns drehen und mussten uns Bauch an Bauch drücken. Wir gingen in die Liegestütze und schreiben mit dem Po unserem eigenem Name in die Luft. Dasselbe machten wir im Kreis im stehend mit dem Becken. Dann wechseln wir mit dem uns gegen überliegenden Partner die Seiten, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Danach mussten wir uns unter hacken, und auf einem Bein stehen. Einer geht nach vorne und sagte Theatralisch „wen ich meine Ziel erreiche, mache ich …“Dann ging es los mit dem blutdruckmessen Der Test ging zum ersten Mal 4 statt nur 2 Minuten. Dann war Pause wo wir was essen und trinken und uns ausruhten. Danach erzählte jeder eine kleine Geschichte, die er selbst erlebt hat, oder die er oder sie gerne mal erleben möchte. Die Geschichten nur zwischen 45-60 Sekunden lang sein. Dazu wurde ein roter Teppich ausgerollt, und ein Stuhl drauf gestellt
Alex: hat eine Zigarette und Pflaumen geschenkt bekommen.
Jan erzählte was übers Beckerhandwerk.
Tabita: hat mit ihren Freunden schöne Momente erlebt.
Christian: vergleicht seine leben mit einem Film der an ihm vorüber zieht.
Verena war stolz und glücklich darüber dass sie geschafft hat einen weg alleine zu gehen.
Trine träumt davon bei hohem Schnee nachts alleine durch den Wald zu laufen, und einen Käfig mit wildem Arten zu kommen.
Bernd: geht sehr gerne zu Diskos und tanzt dort viel.
Henry:flüchtet sich vor seinen eigenen Schatten.
Cintia: hat sich bei einem Kampf mit einem wilden Hund durchgesetzt.
Lidya: traf neulich einen ehemaligen Schüler.
Rene: hat Sahra kennengelernt, sie mitgebracht und er feiert diese Woche sein 88.Geburtstag.
Bei Mia: in der Familie ist immer was los.
Bieber: lädt alle zum Essen ein.
Swen: schreibt sehr gerne Lieder und freut sich wenn es den anderen gefällt.
Sigrid feiert ihren Geburtstag . |
01.10.2015 |
Donnerstag - Witze
Heute hat ein Teil der Gruppe für „Ich will mein leben zurück“ geprobt während wir anderen im Spiegelsaal Körperarbeit unter Peggys Anleitung gemacht haben.
Dabei haben wir schöne, lockere Übungen durchgeführt die uns trotzdem gut erwärmt haben.
Da es Peggy war die anleitete war es natürlich klar das wir ins Tanzen kamen was aber sehr nett war, für mich vor allem weil ich die Tänze mit passendem Gesang begleiten sollte.
Nachdem wir mit dem Tanzen fertig waren haben wir noch im Kreis mit Rhythmen gearbeitet, wobei Einer vorgeben und die Restlichen nachahmen mussten.
Abschluss der Arbeit vor dem Belastungstest war eine Improvisation zum Thema Flüchtlinge wobei es vier Gruppen gab: Flüchtlinge, Polizisten, Helfer und Reporter, ich war bei den Reportern und konnte meine Quasselstrippen-Ader voll ausleben.
Der Belastungstest hat mich heute ganz schön mitgenommen aber ich denke dass meine Gruppe diesmal besser organisiert war als letzte Woche.
Nach der Pause sollten wir Witze inszenieren und ich bot meiner Gruppe den Witz mit dem Anwalt und dem Pfarrer beim golfen an und denke dass dieser auch gut rüberkam.
Auch die Geschichten der anderen Gruppen konnten sich sehen lassen und ich konnte herzhaft lachen. |
07.10.2015 |
Donnerstag - Kleine Episoden |
09.10.2015 |
Auftritt Fürsenwalde |
15.10.2015
8-12 Uhr/17-20 Uhr |
Heute trafen wir uns schon um 8.00 Uhr in der Frühe.
Da die Gruppe, die sich unser Stück anschauen wollte kurzfristig abgesagt hatte, nutzten wir die Zeit für Körperarbeit, Sprechtraining und Textarbeit mit dem Stück. Dabei waren vor allem die Übungen mit dem Korken im Mund und de Kerzen eindrucksvoll. Wir haben gelernt, dass die Stimme, die wenig haucht, gesünder und auch klarer zu verstehen ist. Meine Kerze ging einige Male aus, bevor ich mehrere Sätze ohne Hauchen sprechen konnte.
Schließlich tauschten wir uns über eigene Ziele und Betreuungschwerpunkte aus und sprachen über Pläne, die uns helfen die Ziele auch zu erreichen.
Nach einem herrlichen gemeinsamen Mittagessen, ging jeder für ein paar Stunden seiner Wege.
Der Abend war wieder einmal großartig! Ich kam so müde an und wachte mit jeder Übung mehr auf.
Jetzt bin ich munter und guter Dinge.
Da überwand so mancher heute seine Grenzen!
Zu sehen, wie Kurt ausgelassen lacht, wie er auf den Rücken von jemandem steigt! Zu sehen, wie Verena sich frei bewegt, wie liebevoll Alex Siegrid spielt und Sina sich in die Gruppe einfügt und jedem vertraut, Sven F. in einem Affentempo voll Spaß und Hingabe ein Kindermärchen spielt, welche Freude Bernd selbst bei den Messungsübungen hat, die ihn einfach total anstrengen, wie Cyntia sich auf den Rücken von Jan legt und den Boden komplett verlässt… Was ist da bei allen für ein Vertrauen gewachsen, für eine Freude, mit einander zu hantieren, sich wahrzunehmen und sich zu entwickeln!!!
Wir starteten mit einer einführenden Erwärmung von Christian, fingen uns und liefen und sprangen, schoben und pressten und hielten die Balance dabei.
Danach übernahm Frank die Führung und wir übten spielerisch Kondition, Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Akrobatische Elemente mit Partnern und ohne. Das war ein echte Herausforderung.
Einige Beispiele:
Da war das Klettern auf den Rücken eines Partners, der so ausgestattet auch noch ein paar Schritte gehen sollte, wir schrieben unsere Namen im Liegestütz stehend mit dem Oderkörper groß in die Luft, wir legten uns mit dem Partner auf den Bauch, wobei die Hände sich festhielten und nicht den Boden berühren durften, wir setzten uns mit dem Partner Rücken an Rücken ohne Hände auf den Boden und lehnten uns abwechselnd über den Rücken des Partners nach hinten, wobei das Becken hoch kam, spielten sensibel mit den Händen seitwärts in der gleichen Haltung…
Nach den Messungen und der Pause spielte jeder eine Szene von 15-20 Sekunden zu einem Wort und dann noch ein kleines Märchen vor. Da haben wir heftig gelacht und gestaunt.
Bei der Abschlussrunde gibt es oft die Frage, was jeder für sich heute mitnimmt - Eine Sache soll jeder benennen, ohne zu werten, und es ging mir wie vielen, dass ich mich schwer entscheiden konnte, zwischen all den intensiv erlebten Übungen. So freue ich mich, dass ich das Tagebuch schreibe… |
22.10.2015 |
Heute waren wir eine sehr übersichtliche Gruppe von 12 Leuten. So waren die Übungen entsprechend anspruchsvoll. Wir teilten aus gegebenem Anlass in den ersten minuten unsere Erfahrungen mit Alkohol, liefen beim Spacebalancing hohe Geschwindigkeiten, spielten in 2 Gruppen Fange mit einem Schuh, wobei wir immer 20 Zuwürfe zählten und die Mannschaft, die den Schuh zuletzt hatte, Fahnensprünge absolvieren musste oder Massagen an die Gewinnergruppe verteilte. Wir knautschten paarweise und wechselten schnell die Partner, (das war auch für mich sehr anstrengend), machten Übungen für den Handstand, den fast alle mit Partner standen!, und widmeten uns schließlich dem Seil, das wir mitten in den Raum hängten. Wir zogen uns daran hoch, Schaukelten, hingen und wippten. Das war wohl das Eindrucksvollste! Welche Wirkung der Strick auf die Person hatte, die damit arbeitete und welchen Respekt er einflößte. Allein sich daran zu halten war für viele schon eine Herausforderung. Es erfordert volle Konzentration und Anspannung. Wie toll, dass sich sogar mehrere bereit erklärten weiter zu experimentieren und zu zweit einen dritten zwischen sich auf dem Seil sitzen oder stehen ließen. Sicher bekomme ich morgen blaue flecken von dem harten Material. Naja, das hat sich auf jeden Fall gelohnt. |
29.10.2015 |
Wir hatten einen neuen Gast. Er kam mit Monika und Kurt und heißt Mario. Darüber habe ich mich gefreut.
Heut hat Lidia die Erwärmung geleitet. Sie war sichtlich aufgeregt.
Sie führte uns mit einer kleinen Geschichte körperlich durch einen Tag und brachte spielerisch Tanzschritte von Peggy, den Sonnengruß aus dem Yoga und Laurenzia dazu ein. Wir haben viel gelacht und hinterher meinte Alex sogar, es wäre weniger anstrengend als sonst gewesen. Drüber habe ich später noch nachgedacht und glaube, dass wir die Anstrengung weniger wahrgenommen haben, weil wir inneren Bildern folgten. Das hat mit beeindruckt.
Nach den Messungen (die mit 4 Mal eine Minute höchster Anspannung, mit je 30 Sekunden Pause, schon eine echte Herausforderung für alle darstellen) und dem leckeren Gemüse-Imbiss gingen wir in vier Gruppen zusammen und erarbeiteten mit einem frei gewählten Lied eine szenische Darstellung.
Dabei leitete immer jemand die Gruppe, der noch nie oder selten eine solche Verantwortung getragen hat.
Wir sahen Klara zum Himmel aufsteigen während Mario und Christian sie mit „Aber bitte mit Sahne“ begleiteten, sahen Verena „…über´n See“ fahren, Peggy und Lara als Jäger blasend im Wald, sahen René als Vögelchen, das „…geflogen“ kam, um Alex einen Brief von Lidia zu bringen und endeten in einem Volkstanz zu „Der Kukuk und der Esel“ mit Monika, Bernd und Kurt. Den wiederholten dann alle spontan zum Abschluss noch einmal im Kreis. Das war ein besonders harmonisches Ende! |
05.11.2015 |
Die letzten Tage hatte nichts Aufregendes angelegen. Die Kasperpuppen waren fertig, die ich für das Theater anfertigte, und ich hatte sie schon letzte Woche abgegeben. Diese Woche nun nutzte ich noch für die Fertigung der Puppenständer und gab sie heute mit ab. Es tat mir sehr gut, mit welcher Freude die Dinge in Empfang genommen wurden. Jetzt liegen bei mir keine Verpflichtungen dritten gegenüber mehr an und ich kann über meine Freizeit wieder frei verfügen. Es ist nicht gerade einfach, nahezu jeden Tag sinnvoll zu gestalten, wenn man frei ist. Leicht kann sich da ein gewisses Gefühl der Sinnlosigkeit einschleichen. So habe ich für mich entschieden, die Augen offen zu halten, Dinge zu schaffen und zu hinterfragen, mich in die Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen einzubringen, so dass mein Umfeld und ich gleichzeitig davon profitieren. Kaum etwas tut mir so leid, wie ein vertaner Tag.
Also, heute wieder Theatergruppe, auf die ich mich freute, da es hier stets wieder Neues an mir und an meinem Umfeld zu entdecken gibt. Leider fehlten einige Personen, da zur Zeit die Erkältungswelle umgeht. Dafür aber hatten wir eine Person erstmalig dabei und ich fand es interessant, ihre Eigenheiten zu entdecken.
Wir begannen wieder mit Spacebalance in verschiedenen Variationen, alleine und paarweise. Diese sportlichen Komponenten bei dem ganzen Training finde ich recht gut, schulen sie doch die Körperwahrnehmung und schieben die eigenen Grenzen hinaus. Ich hätte mir im Vorfeld auch nie träumen lassen, dass ich bei dem Belastungstest über 6 min mit von der Partie bin. Das tat gut.
Bei einer Übung standen wir im Kreis und gaben mögliche, wie auch unmögliche Botschaften an unseren Nebenmann weiter. So z. B. „Ich bin eine Prinzessin.“, „Ich bin deine Zahnspange“, „Ich habe Angst.“, „Ich bin der Größte.“, „Du hast keine Angst:“ usw. Hier war ich doch erstaunt, dass einige Personen ein Problem damit hatten, manche Inhalte so als Schauspieler einfach zu wiederholen. Sie verdrehten lieber diese Formulierungen oder machten etwas ganz anderes daraus.
Witzig und neu empfand ich das „Näseln“, das wir machten, indem sich zwei Gegenüber in einigem Abstand stehend, an den Händen lehnten und sich nach vorne beugten, bis sich ihre Nasen berührten. Man kam sich doch angenehm näher.
Nach der Pause erarbeiteten wir in Gruppen unterteilt, noch überzogen dargestellte Momente aus der Arbeitswelt oder mit Behörden. Wir spielten sie einander vor.
Karla Siering |
09.11.2015 |
Wir fuhren um 5.30 Uhr vom Theater ab. Ich bin immer wieder beeindruckt, dass alle jedes Mal pünktlich sind. Da ist ein großes Verantwortungsgefühl in der Gruppe. Das ist echt toll. Nach einigem Hin und Her zwischen den Baustellen fanden wir das Innenministerium und nahmen für uns einen großen Konferenzraum ein. Wir spielten auf einer Beratungsveranstaltung des Landesamtes für Soziales und Versorgung (LASV), mit den Verbänden für Menschen mit Behinderung und den Sozialverbänden. Der Raum war recht ungewöhnlich für Theater und schon aufgrund seiner Aufteilung (Tische im Konferenzkreis) nicht so leicht zu bespielen. Außerdem beleuchtete ein Beamer die Spielfläche, die des Öfteren von zu spät kommende Teilnehmern durchschlichen wurde da die Eingangstür hinter uns lag. Doc trotz aller Widrigkeiten, konnte eine Stimmung erzeugt werden. Wir bekamen ein schönes Feedback hinterher und sogar eine weitere Spielanfrage.
Wir hatten eine gute Stimmung und alles verlief glatt. Sind eben schon alte Hasen, die Teilnehmer.
Wann wird wohl das Lampenfieber nachlassen?
Nach dem Mittag waren wir wohlbehalten wieder daheim. |
12.11.2015 |
Heut konnten wir etwas länger schlafen als beim letzten Mal.
Die Abfahrt war um 10.00 Uhr und wieder waren alle pünktlich.
Die Fahrt verlief ruhig. Im Theaterbus liefen Hörspiele (Die Schatzinsel rief alte Erinnerungen wach). Wir spielten für eine Tagung in einer Villa der Fürst- Donnersmarck-Stiftung in Zehlendorf in einem sehr schönen Saal mit einer kleinen Bühne. Da wir noch etwas Zeit hatten, konnten wir vorher sogar noch gemütlich etwas Essen gehen.
Jeder hat inzwischen seine Lieblingsstellen, auf die er sich im Stück am meisten freut.
Ich habe gelernt, dass man eine Gitarre nach dem Stimmen nicht ans offene Fenster stellen darf, weil sie sich verstimmen kann. Für die Vorstellung ging es mit ein bisschen Nachstimmen gerade so.
Es wurde eine schöne Vorstellung. Und wieder wurde das Spiel mit sehr schönen Kommentaren aus dem Publikum bedacht. Ein schönes Gefühl!
Während einige nach ihrer Ankunft gleich erschöpft heimwärts fuhren, machten die Hartgesottenen von uns tatsächlich noch das Donnerstagstraining. Gerade über das Durchhaltevermögen von Sven, Tina und Nico habe ich gestaunt.
Ein toller, voller Tag! |
12.11.2015 |
Für heute war klar, dass wir eine kleinere Gruppe sein würden. Ein Großteil der Leute war mit dem Theaterstück „Ich will mein Leben zurück“ in Berlin zu einer Aufführung und noch nicht zurück. Samantha und ich sollten die Führung der heutigen Gruppe übernehmen. Wir waren anfangs 10 Leute.
Als wir begannen, übernahm Samantha sofort die Führung. Zuerst liefen wir zur Erwärmung ungeordnet durch den Raum, um ihn so gut wie möglich zu füllen. Ich staunte nicht schlecht über die Energie, die Samantha an den Tag legte. Sie war stets beim Verteilen ihrer Anweisungen, so dass ich schon leicht anfing zu bremsen, da über die Hälfte der Leute mit ihrem Alter schon jenseits der 40 Jahre waren und doch etwas eingeschränkt durch anfängliche Alterserscheinungen und/oder die Medikation. Jedoch war Samantha bestrebt, erst einmal ihr Tempo zu halten und wir kamen ganz schön ins Schwitzen. Und ich staunte, - jeder machte so gut mit, wie er konnte. Wir bauten verschiedene Elemente mit in die Bewegung ein, wie einen Sprung auf Klatschen, Rückwärts laufen, emotional veränderte Körperhaltungen. Ab hier begannen sich doch alle Mitglieder mit ihren Ideen einzubringen, da es auch gewünscht wurde. Wir machten noch verschiedene Paarübungen, Übungen im Kreis, formulierten Aussagen, - auch vor dem Spiegel, übten den „Urschrei“, setzten die große Matte zum springen ein und massierten uns gegenseitig abwechselnd den Nacken. Zum Abschluss nahmen wir uns wieder den Belastungstest vor, doch dieses Mal über 4 Minuten. Zwischendurch waren noch zwei Mitglieder der Theatergruppe hinzugekommen, weil sie inzwischen von der Aufführung zurück waren und noch Lust auf Bewegung hatten. Alles in allem war es eine gelungene Übungseinheit.
Karla Siering |
19.11.2015 |
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26.11.2015 |
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03.12.2015 |
Es beginnt schleppend. Langsam trudeln die Teilnehmer ein. Das Jahr geht zu Ende und Müdigkeit macht sich breit. Doch alle sind bereit sich zu aktivieren. Zwei Neue schauen neugierig, zwei Dominiks, ein Junge und ein Mädchen.
Wieder stehen Balance - und Koordinationsübungen auf dem Programm. Übungen die scheinbar unkoordiniert aufeinander aufbauen, um Körper und Gehirn zu fördern. Ständig wechselt die Geschwindigkeit, und alle schaffen es sich immer wieder umzustellen. Verena unterbricht ihre Strategie und bringt sich sogar mit einer Performance ein, bei der sie sechs Teilnehmer verantwortungsvoll führte. Thomas ist erst die 4. Woche dabei und es tut gut zu sehen, wie er bemüht ist, seineTrägheit zu überwinden. Klasse! Nachdem die Handflächenstützübungen, gemeinsames Hinknien und das Insellaufen beendet waren, erzählte uns Nico von seinem Streit auf der Arbeit. Einem Streit, der in Handgreiflichkeiten ausartete. Nico erzählte und zeigte. Wir übernahmen diesen Ablauf als Bewegungssequenzen und entwickelten daraus einen Tanz. So wurde eine gewaltsame Aktion positiv genutzt und als Befreiung von Nico angesehen.
Der Belastungstest kann erhöht werden. Im Moment ist jeder der Teilnehmer in der Lage, sich 6x1 Minute zu belasten. Zwischen den Belastungsmomenten sind 30 Sekunden Pause. Inzwischen sind fast alle in der Lage, ihren Puls bis auf 140 zu erhöhen. Der Blutdruck senkt sich nach 3 Minuten um 30 Prozent und das trotz der Medikamente. Der allg. Zustand hat sich bei allen spürbar und sichtbar verbessert. Sven reagiert spontaner und emotionaler, trotz der gleichen Tablettendosis, Janina reflektiert unangebrachtes Verhalten, Cynthia wertet angemessener, Nico stellt sich schneller auf neue Situationen ein ... usw.
Im Rollenspiel standen die Begriffe "Hoffnung" und "Vertrauen" im Mittelpunkt. Die Ergebnisse waren beeindruckend und berührend.
Karla erzählte von den 7 Verstorbenen, die von ihr Abschied nahmen, Christian von der ewigen Enttäuschung, Dominik vom Weihnachtsmann und von den Wesen die unheimlich sind, Thomas von dem Vertrauen zum Zahnarzt und zum Psychologen, Rene von dem sich Lösen von den Eltern, Sven von der wahren Freundschaft, die so viel Hoffnung birgt ... Geschichten, die das Leben schreibt. Und für jeden war etwas dabei.
Wann kann ich den geschützten Rahmen mit einen gutem Gefühl verlassen? Wer unterstützt mich dabei? Was fange ich an - außerhalb dieser Grenzen?
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10.12.2015 |
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17.12.2015 |
Jahresabschluss! Und was für einer. Der Tisch ist gedeckt, Kerzen stehen bereit und die Stimmung ist leise, fast zerbrechlich. Sven liest einen Text, er führt uns durch die Stadt Hand in Hand - er singt den Text. Sven, der vor einem Jahr nickte, immer nur nickte. Nund steht er da, aufrecht udn singt. Renee führt und durch ein Spinnennetz, eine Zeichnung umrandet von Text, Text zum Theater, was es mit ihm macht "Sein" zu dürfen. Verene dichtet, herzlich und knapp, gibt den anderen Raum. Alexander lächelt in die Rundeund mit 8 wundervollen Zeilen schickt er uns ins Weihnachtsfest. Und Bernd schwenkt Sekt für das Theater und liest ein Gedicht und sagt das Wesentliche. Karla sagt DANKE. Katharina kommt aus der Klinik, sie ist schwach und doch voller Freude. "Ich komme, weill ich will, weil ich muß!" Thomas schweigt und ist da - wie die anderen. Janina ist herzlich und vermisst Nico. Ja, Nico, den haben wir heute vermisst.
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07.01.2016 |
Zum ersten mal leiteten Karla und ich die Theatergruppe.Wir fingen ganz einfach an. -Einfach kreuz und quer durch den Raum laufen. Dann erhöhten wir langsam das Tempo. Ein leichtes Joggen war angesagt! Schließlich suchte sich jeder einen Partner.Wir legten die Handflächen gegeneinander, mit leichtem Druck begannen wir uns tänzerisch zu bewegen und bildeten einen Kreis. Tina hatte einen kleinen Ball mitgebracht, den wir uns gegenseitig zuwarfen, wobei wir sagten `Ich wünsche mir…`. Die Schwierigkeit bestand darin, dass wenn zum Beispiel jemand sagte `Ich wünsche mir ein Einhorn`, mußte der nächste sich etwas wünschen, das mit N anfängt. Danach suchten wir uns wieder einen Partner und einer schloß die Augen schließen, während der andere den Partner durch den Raum führte. Bald wechselten wir die Führung. Bei einem lustigen Rückwärtslauf, merkten wir das erste Mal deutlich, wie anders es ist auf der Bühne zu arbeiten im Vergleich zum Spiegelsaal, wo wir sonst immer sind. Der wenige Platz sorgte hier für viel Spaß. Dann bildeten alle über 40-jährigen eine Gasse, wo die anderen durchlaufen mußten. Und nach dem Wechsel gab Karla uns Witze in die Hand.Wir teilten uns in 5 Gruppen auf, hatten 10 Minuten Zeit, die Sache ein zu üben und spielten dann die Witze nach. Gegen 18:00 Uhr machten wir den Test. Die anderen versuchten zwar Karla und mich davon zu überzeugen, den Test ausfallen zu lassen, Aber wir blieben standhaft und handelten einen Kompromiss heraus. So machten wir aus Platz und Zeitgründen nur 4x1 Minute, aber immerhin - der Test wurde durchgeführt! Das war für uns eine ganz neue Erfahrung, dass wir uns gegen den Willen einer ganzen Gruppe durchsetzen mußten, aber wir haben es getan! Ich denke wir sind völlig zurecht ein wenig stolz darauf. Natürlich haben wir den Test voll mitgemacht. Ich habe gestaunt, dass ich nach den 4x1 Minute schon ganz schön geschafft war. Gegen 18:30 Uhr machten wir Pause.
Nach der Pause teilten sich die Leute in drei Gruppen ein. Es ging darum, hieß eine Situation nachzuspielen, die wir zum Weihnachtsfest erlebt haben. Jede Gruppe hatte 15 Minuten Zeit ihr Stück einzuüben, bevor gespielt wurde. Auch daran hatten wir alle viel Spaß. Gegen 19:45 war dann Schluß.Wir räumten noch schnell auf und verließen gegen 20`10 Uhr als Letzte das Theater.
Karla und ich sind uns einig: Es hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht, die Truppe zu leiten. Wir würden das gerne öfter machen. Wir sind ein super Team!
Aber ein großer Dank geht auch an die Truppe, die wirklich mit vollem Einsatz mitgemacht hat, und es uns damit ein wenig leichter gemacht hat, gemeinsam die Sache über die Bühne zu bringen. Ein großes Dankeschön an alle die da waren!
Und natürlich auch ein großes Dankeschön an Frank, Trine, Christian und Peggy, dass sie uns das Vertrauen entgegen brachten.
Wir freuen uns auf das nächste Mal! |
14.01.2016 |
Das war ein sehr intensiver Donnerstag.
Nach Laufen und paarweise Übungen, bei denen wir uns paarweise, vorwärts und rückwärts wegdrückten, zogen und schoben, die Knie hoben und uns langsam sauber hinknieten, Gewicht abgaben und sehr harmonisch mit wechselnden Partner agierten, legte sich der Partner auf den Boden, während der andere mit einem Fuß die Arme, Rippen und Beine des Liegenden massierte. Ich war sehr überrascht, wie viel Gefühl die Füße aufnehmen können, wie gut die meisten auf dem Standbein das Gleichgewicht halten konnten!
Schließlich legten sich alle hin, wir fassten einander kreuz und quer die Hände, standen auf und lösten den entstandenen gordischen Knoten ohne Probleme.
Dann setzten wir uns in zwei Gruppen und sangen Kinderlieder, so dass keine Stimme herausstach und alle ganz miteinander waren. Nach einigen Minuten, in denen sich die Gruppen einsangen, setzte sich eine Gruppe in einen Stuhlkreis, während die anderen sich in die Mitte setzten. Das war ein tolles Gefühl -warm und nah und ganz friedlich fühlte sich das an. Als wir anschließend über unser Erleben dabei sprachen, gab es neben vielen schönen Aussagen aber auch Teilnehmer, die das nicht so angenehm fanden. Obwohl sie teilweise direkt nebeneinander saßen und das Gleiche hörten und dieselbe Enge spürten, nahmen sie das total konträr wahr.
Nach der Pause erzählte jeder einem Partner von einer Sache, einer Fähigkeit, die er schon mal hatte, die ihm aber durch Krankheit oder andere Umstände abhanden gekommen ist. Wir sprachen vom Kindsein, vom Klavier- und Gitarrespiel, vom Auto- oder Fahrradfahren, vom flüssigen Sprechen und von Fitness, von Fernbeziehungen, vom schnellen Verstehen, vom Schwimmen und vom Wandern. Beim vorstellen der Geschichten in der Gruppe sprach immer der Partner in der Ich-Form über den anderen. Dabei vermischten sich teilweise die eigenen Geschichten so sehr mit den anderen, dass man sie kaum noch trennen konnte -Eine schöne Erfahrung!
Bei so mancher Geschichte saßen wir still gerührt da. Wie schnell wird uns die gesamte Verantwortung für unser Leben abgenommen, wenn wir krank und hilfebedürftig sind, wie groß sind die Verluste teilweise und wie unnötig! Manche sind auch unumkehrbar.
Wessen Geschichte hat mich berührt, war die frage am Schluss, und warum -was hat sie also mit mir zu tun?
Nachdenklich schlenderte ich heim… |
21.01.2016 |
Wow, was für ein Donnerstag!
Die Übungen wechselten in rasender Geschwindigkieit, so auch die Partner, kaum kann ich mich an alles erinnern. Da liefen wir mit hohem Tempo, drückten und zogen und führten mit Po und Händen, schon standen wir wieder im Kreis und machten Balanceübungen mit tief gebeugten Beinen…
Dann bekamen alle einen Jonglierball in die Hand. Wir warfen mit einer Hand und fingen sie mit derselben, warfen schließlich mit zweien und begannen zu jonglieren mit zwei Bällen. Das Verblüffende war, dass es den älteren Semestern unter uns, ganz unabhängig von ihrem Krankheitsbild leichter zu fallen schien als den jüngeren. Holger mit seinen über siebzig Jahren, Alex, auch über fünfzig, der das nach 20 Minuten gut schaffte, sogar Siegrid kam einigermaßen gut voran. unsere Janina, die ansonsten sehr unkoordiniert scheint zur Zeit, die auch die Bewegung an sich nicht so gut konnte wie andere hielt aber die drei stunden von der Konzentration her außergewöhnlich gut durch! Sie wiederholte mit enormer Geschwindigkeit immer die gleichen Abläufe und beugte sich dafür weit über hundert Mal zu Boden, um die gefallenen Bälle aufzuheben.
Natürlich gab es auch wieder ein leckeres gesundes Abendbrot für alle. Lidi brachte kalorienarmen Vollkornkuchen mit Äpfeln mit, der erstaunlich schnell alle war.
Wir schlossen diesen Donnerstag mit einer Szene in Dreier-Gruppen ab.
„Was habt ihr durch einen Wendepunkt in eurem Leben gewonnen? (Geburt der Kinder/Lösen aus einer Beziehung/„Eintritt bei Wichern“/„Ankunft in FF“)
Diese Aufgabe wurde lies viel offen und wurde recht unterschiedlich bearbeitet.
Das gab es herrliche Performances, über die lachen oder auch nachdenken konnten und die wir jeweils hinterher auch besprachen. Selbst Janina konnte sich mit einem Augenzwinkern betrachten und musste später über sich lachen -Toll! Diese Leichtigkeit wünsche ich mir für uns alle!
Sven hat jetzt sehr verantwortungsvoll die Aufgabe des Protokollanten übernommen und lernt dafür den Umgang an seinem PC! Da passiert echt was! Ich bin sehr gespannt. |
28.01.2016 |
Die Probe hatte drei Teile.
Der erste Teil: Klares straffes Körpertraining mit schnellem Tempo, Druck, Partnerarbeit, Kreisübungen und Wechsel der Ebenen. Wir kamen recht schnell ins Schwitzen. Das dauerte ungefähr 45 Minuten.
Der zweite Teil: Wir hantierten ausgiebig mit den Bällen, wobei wir exakt an der Stelle andocken konnten zu der wir letzte Woche gekommen sind. Das war erstaunlich, wie klar jeder seine Fortschritte machte. Alex, Biber, Lidia, Karla, Samanta, Sven F., und auch Tina hatten am Ende drei Bälle in der Hand! Viele fingen auch schon mal den dritten. Sigrid konnte das Weitergeben heute endlich abstellen und lies den zweiten zur richtigen Zeit los, bevor sie den anderen fing. Bernd G. war letzte Woche nicht da und fing mit zwei Bällen an.
Da wird das Ziel, dass die Hälfte bei der Premiere jongliert greifbar! Wahnsinn!
Es folgten die Messungen mit 4 Durchgängen und eine Pause mit Stullchen und verschiedenen Leckereien.
Der dritte Teil: Wir teilten uns in zwei Gruppen und bearbeiteten einen Text mit 7 Strophen. Ein Klangteppich sollte entstehen.
Die beiden Gruppen waren sehr unterschiedlich.
Eine illustrierte zwei Strophen -sprache, Laute und Rhythmus standen hier im Vordergrund.
Die andere Gruppe machte ein Lied daraus, wobei jeder eine Strophe gestaltete und sang als Chor inbrünstig.
Diese Arbeit, die sich in meiner Gruppe wunderbar fügte, machte mir besonders Spaß. Wir wurden sehr davon eingenommen und motiviert. Das gab ein herrliches Miteinander in der Gruppe geprägt von Wohlsein und Stolz über das Erschaffene. |
4.2.2016 |
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11.02.2016 |
Und wieder ein Donnerstag!
Schon in der ersten halben Stunde gingen wir heut an die körperlichen Grenzen. Wir rannten und rannten, oft sehr schnell und energetisch, dann wieder etwas gemäßigter, mit Sprüngen und Kniebeugen und Druckübungen, mit und ohne Partner und ich staunte sehr wie so mancher, der schnell außer Atem kam, sich durch ein Ansprechen von außen immer wieder motivieren ließ, weiter zu machen, nicht anzuhalten, sich dem Tempo der Gruppe anzupassen. Und am ende haben dieses Programm tatsächlich alle durchgehalten!
nach einer kurzen mentalen Einführung griffen wir danach erneut zu den Bällen und jonglierten paarweise mit dem Ziel, dass es jeder mit drei Bällen versuchen sollte heut.
Die Ergebnisse sind sehr individuell. Während der eine sich freut, dass er zwei Bälle recht flüssig fängt, flucht ein andere, dass er seinen drei Bällen immer hinterher laufen muss… Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird!
Auch die Messungen hatten heut mehr Druck. Wir arbeiteten paarweise, nahmen nur den Puls (die gewohnte drei Mal -vor der Übung, direkt nach der Übung und nach drei Minuten Ruhe) und das Gewicht. Ich habe am Ende nicht gefragt, wie oft wir unsere Abfolgen mit den Fahnensprüngen, Rumpfbeugen und Liegestützen gemacht haben. Es kam mir endlos und wahnsinnig anstrengend vor. Am Ende kam ich mit Christian in den gleichen Rhythmus und es entstand noch ein kleiner Kampf nicht langsamer zu sein als er. So hielten wir uns beide noch bis zum Ende mit einem sehr hohen Tempo aneinander. Das war sehr motivierend. Besonders war ich auch von Sven F. überrascht. Der war schon sehr zeitig an seinen körperlichen Grenzen und schwang sich dann zu
Höchstleistungen auf. Ich hatte das Gefühl, dass es ihn frei machte und einfach gut tat.
Schließlich kamen wir entspannt im Kreis zusammen und sprachen über schöne Erlebnisse der letzten Woche. Über Mut zur Freiheit, über Courage andern gegenüber und das gute Gefühl hinterher, dass uns manchmal sehr lange bleibt.
Auch beim Essen waren die Gespräche heut besonders intensiv. Lag das an der hohen körperlichen Belastung? Wir waren sehr angeregt miteinander.
Der letzte Teil fand im sehr engen Seminarraum statt. Wir assoziierten frei über einen Text und beschrieben die unterschiedlichsten, teilweise skurrilen, teilweise sehr klaren Bilder dazu.
Ein kreativ inspirierender Abschluss, aus dem Samantha vielleicht mit Peggys Hilfe ein Filmchen basteln wird. Na das klingt doch! |
12.02.2016
Gemeinsamer Abend |
Gemeinsam Lachen. Und so ging es uns am Freitagabend mit dem Stück "Die Schwiegermutter kehrt zurück". Eine rege Diskussion über "Mutter und Schwiegermutter" zeigte die unterschiedlichsten Auffassungen und brachte wunderschöne Geschichten zutage. |
18.2.2016
Überraschende Begegnung |
Schön: Thomas wieder da; Sandra, Franziska und Laura waren neu und haben gut durchgehalten!!!
Wir hatten körperlich einen recht anspruchsvollen Einstieg mit Laufen, Partnerübungen, Hinknien im Kreis - sich gegenseitig haltend, Druck über die Arme abgebend, Liegestand mit Halligalli, Schimpfen in Pseudosprache und sogar einer Extrarunde Rumpfaufrichten mit dem Partner.
Dann dehnten wir den Oberkörper und den Hals. Das war sehr angenehm nach der Anstrengung.
Da wir sehr viele Teilnehmer waren, verzichteten wir auf die Jonglage. Jeder bekam aber den Auftrag bis zum nächsten Mal Jonglierbälle zu basteln und mitzubringen.
Ein Experiment war heut das Messen der Belastungswerte, oder vielmehr, das Merken der Zahlen; die diesmal nicht gleich aufgeschrieben wurden. (Ruhepuls, 6X1 Minute Kreistrainigsdurchgänge, Belastungspuls und nach 3 Minuten Entspannungspuls) Leider vergaßen sehr viele schnell ihre 4 Zahlen. Das machen wir beim nächsten Mal etwas einfacher.
Thema im zweiten Teil: Eine ungewöhnliche Begegnungen zu zweit (–nach einer wahren Erinnerung jedes einzelnen Teilnehmers)
Es entstanden Liebesgeschichten, Szenen beim Arzt und im Wartezimmer, Szenen von Goldfischen, die Frost nur einmal überleben, vom Treffen der Teilnehmer außerhalb der Gruppe, bei denen sie sich kaum erkannten, von einer Geburt, einem Lächeln und der Begegnung mit dem roten Ampelmann -Herrlich!
Wir haben viel gelacht und hinterher jeweils eigene Geschichten zum Thema geteilt.
Besonders hat mir die Gruppe von Verena und Kurt gefallen. Auch diese beiden hatten ihre Story -(ohne Hilfe von außen!) und haben sich bei der Präsentation gegenseitig festgehalten, obwohl beide sehr schwer beeinträchtigt sind. Das hat mich überrascht und gefreut. |
25.2.2016
Der auffälige Gang |
Wir begannen diese Probe mit einem lockeren Lauf, der alsbald in verschiedenen Bewegungsmustern mündete. Bald kristallisierten sich drei überzogene Typen heraus, die wir auch mit Worten beschrieben, mit dem Körper nachahmte und mit denen wir lächelnd kokettierten. Dann suchte sich jeder eine Lieblingsfigur von den dreien aus und vertiefte seins Bewegungen, ließ sich sogar wie eine Marionette von seinem Partner korrigierend und übertreibend richten und bewegte sich weiter. Das fühlte sich schon ganz schön krass an! Bald fühlte ich mich schon ganz hämisch, weil ich mir den Menschen als listig und hämisch vorgestellt hatte, die ich da mimte…
Was Körperhaltung in mir ausmacht! Und wir sehr es doch auch das Bild prägt, dass andere von uns haben (ob die werten wollen oder nicht!
Ich stecke ja auch andere aufgrund ihrer äußeren Wirkung in Schubladen. Das passiert zum großen Teil unbewusst.
Viele beobachteten sich und die anderen Teilnehmer im Anschluss an diese Übung anders. „Gerade gehen und Brustbein raus!“, das wird wohl der ein oder andere ab und zu vor dem Spiegel üben.
Nach diesem sehr praktischen Teil widmeten wir uns zu zweit für fünf Minuten den Chortexten, um danach in den Belastungsteil über zu gehen.
ich schaffte, weil ich mich sehr gut auf mich konzentrierte heut ungewöhnlich hohe Zahlen. Das sollte mich wohl mahnen, mich nicht ablenken oder von anderen leiten zu lassen.
Dann entspannten wir uns in der Pause bei Tee und Joghurt mit Kirschen und arbeiteten hinterher paarweise weiter an den Texten. Es war toll, den Text auf so viel verschiedene Arten zu hören -sehr inspirierend.
Bin sehr gespannt, was daraus wird! |
3.3.2016
Spiegeln |
Wir begannen wie so oft mit Spacebalance, liefen schnell und mit viel Druck, verbanden es mit Partnerübungen - mit Drücken, Schieben, Füße- und Händetitschen und mit Hock-streck-Sprüngen, wobei wir sowohl die Partner als auch die Bewegungen schnell wechselten.
Dann stellte sich eine Person in einen Fünfer-Kreis und bekam von den Außenstehenden Komplimente im Vorbeigehen. Die wechselten die Seiten zurufend, teilweise für die Worte verharrend, aber wie in Eile, unter Druck. Als ich in der Mitte stand, fragte ich mich: „Bin ich gemeint?“ Ich spürte Unsicherheit trotz der Worte, die selbst eigentlich angenehm waren.
Dann machten wir den Kreis mit negativ - kritischen Zurufen, ebenso nebenbei -sehr unangenehm!
Ich habe mich gefragt, wie viele Dinge ich anderen nebenbei sage, ob ich auch manchmal so negativ bei meinen Kollegen ankomme, nur weil ich mir nicht die Zeit nehme, mich wirklich dem Gesprächspartner zuzuwenden.
2. Teil JONGLAGE: Frank machte die Bewegungen mit imaginären Bällen vor -das war eine schwierige Konzentrationsübung, bei der ich meine Gedanken immer wieder zurück in den Raum holen musste.
Dann kamen jedoch schließlich die Bälle dazu. Wir begannen mit zweien und schlossen schließlich mit drei Bällen ab, am Ende sogar hockend, den Blick nach vorn gerichtet, nicht die Bälle anschauend.
Nach einem Zielwerfen in den Beutel machten wir die Belastungstest. (6x1 Minute).
In der folgenden Pause gab es wieder sehr angeregte Gespräche. Wir drückten die Geburtstagskinder und sprachen über Janinas Wunsch, Schauspielerin zu werden, über die neue Tischtennisplatte im Siedlerweg und dass Verena großen Spaß damit hat, über Gedichte und Beziehungen und hätten wohl auch noch bis morgen so gesessen, wenn nicht der dritte Teil der Probe auf uns gewartet hätte. In drei Gruppen bearbeiteten wir einen neuen Text und den Chor.
Das hat mir wieder besonders viel Spaß gemacht. Wir setzten uns mit der Situation von Sven auseinander, der den tiefen Wunsch hegt, wieder in das normale Leben zurückzukehren und in der Realisierung keine Unterstützung findet. Die Szene ist sicher künstlerisch überhöht, hatte ich gedacht. Sven aber sprach nach dem Spiel von einem Spiegel.
Das hat mich berührt und stimmt mich nachdenklich… |
10.3.2016 |
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17.3.2016 |
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24.3.2016 |
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31.3.2016 |
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2.4.2016
Vorstellung TF |
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7.4.2016 |
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11.4.2016
Vorstellung im TF |
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14.4.2016 |
Heute hat uns Christian warm gemacht und schon nach einer halben Stunde haben wir uns gemeinsam auf die Bühne begeben und dem Stück zugewandt.
Und dann gab es eine ziemliche Aufregung, weil Sarah fehlte, die Schülerin vom Gymnasium, die in Cottbus doch alle Gesänge übernehmen wird…
Sorgfältig wurden Aufgaben verteilt, abgesprochen und die umbesetzten Szenen geprobt, da nämlich die gesamte Theatermannschaft, an der sich normalerweise alle anderen Teilnehmer orientieren, auf eine Gastspieltour nach Litauen fährt.
Heute waren alle gleichsam aufgeregt. - Die, die fortfahren und Verantwortung abgeben, loslassen müssen mindestens genauso wie die, die zurück bleiben um selbstorganisiert nach Cottbus zu fahren.
Am Ende hatten wir aber ein gutes Gefühl. Zuversichtlich gingen wir in die Abschlussrunde mit einem leckeren Imbiss. Da fällt mir das Lied von dem kleinen Vogel ein, der das Fliegen lernt und sich aus dem Nest erhebt um mit dem Sturm zu toben… Und in der nächsten Woche trifft sich die Gruppe donnerstags ebenfalls frei und alleine unter der Leitung von Samantha. Wie werden wir einander wiedersehen in zwei Wochen? |
18.4.2016
Vorstellung Cottbus |
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21.4.2016
mit Sementha |
Da die Theaterleute heute noch in Litauen waren, leitete Samantha die Probe.
Am Anfang liefen wir einige Zeit auf verschiedene Weisen kreuz und quer durch den Raum. Zwischendurch sagte jeder dabei einen Satz über den vergangenen Montag. Danach bildeten wir einen Kreis, und jeder musste drei Liegestütze machen. Und alle kommentierten. Das war lustig und anstrengend zugleich.
Schließlich ging Tina in die Mitte des Kreises und jeder sagte etwas Nettes zu Ihr. Denn sie hat gestern ja spontan auch einige Passagen von Cynthia übernommen. Das war sehr beeindruckend. Denn sie konnte einfach den ganzen Text! Danach musste Nico in den Kreis. Der war gestern besonders aufgeregt und hat sich wegen der zwei Textfehler Vorwürfe gemacht. Mit ihm machten wir das gleiche Spiel.
Das war es für dieses Mal schon.
Wir setzten uns im Kreis und sprachen noch lange über das Erlebnis gestern und sendeten an die Litauer eine Voicemail mit vielen lieben Grüßen. Sie sollen doch wissen, dass wir auch ohne sie schon mal ganz gut zurecht kommen, und dass wir an sie denken.
Das war das kleine Protokoll vom 21.04.2016. Den nächsten Bericht bekommt Ihr nächste Woche.
Euer b.m.Hamster. |
28.4.2016 |
Heute war ich ausgesprochen ausgeruht und fröhlich. So hatte ich auch umso mehr Spaß.
Nach einem ausgiebigen Gespräch im Sitzkreis, in der wir die letzte Woche auswerteten, in der die Gruppe allein ein Gastspiel und eine Donnerstagsprobe meisterte, begannen wir mit dem Spacebalance. Wir achteten während der ganzen Probe nachdrücklich darauf, dass wir aufrecht liefen/standen und das Brustbein herausstreckten, damit wir nach innen und außen offen sind. Viele Balance- und Druckübungen, Drehungen, Knautschen und Tänzchen mit und ohne Partner wechselten sich mit stetem Laufen. Auch die Pausen zwischen den 6-Minuten-Übungen wurden mit Laufen, statt Ruhe gefüllt. Und alle hielten das durch! Manchmal frage ich mich, wie die das alle machen! Es war ja selbst für mich anstrengend!
Und dann kam endlich die Pause bei Kerzenlicht und feierlich dekoriertem Schokoladenkuchen feierten wir, den ersten Eigenständigen Auftritt - wie 18 Geburtstag oder Jugendweihe…
Das war sehr fröhlich, wertschätzend und überhaupt sehr stimmungsvoll!
Im letzten Teil der Probe gab Samantha das Thema LIEBE vor und während drei Gruppe kleine Szenen erarbeiteten, sangen, philosophierten, spielten, erzählten, studierte die vierte Gruppe die Arztszene mit Monika neu ein, weil Karla nächste Woche nicht kann.
Da fahren wir dann Mittwoch Mittag nach Erkner und spielen das Stück im alten Kino.
Das läuft hier wie das Brezelbacken! Wow! |
4.5.2016
Vorstellung Erkner |
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12.5.2016 |
Das war wieder mal eine Veranstaltung auf hohem Niveau…körperlich und sozial auch…
Wir begannen mit Spacebalance, schleichend, laufend, springend mit wechselndem Tempo, machten Partnerübungen, bei denen wie uns mal mit den Ellenbogenspitzen berührend, mal den Bauch des Partner fassend, mal des anderen Po fangend umkreisten, schlapperten mit den Lippen wie Pferde, (was so manchen erstaunliche Probleme verursachte, weil sie die Lippen zunächst nicht entspannen konnten. Doch am Ende schappelten alle rhythmisch durcheinander), machten Stütz und Druckübungen, bei denen auch das Aufstehen aus der Hocke wieder eine große Rolle spielte und ruhten ritterlich auf einem Knie. Die Übungen wurden zwischendurch immer wieder durch das Minutenprogramm (Rumpfaufrichten, Liegestütz und Hockstrecksprung) unterbrochen oder mit Blick- und Klatschspielen aufgeheitert.
Danach folgte eine sehr kritische Auswertung des Gastspiels in Erkner mit der abschließenden Festlegung, dass es für jeden weiteren Auftritt eine Verantwortungsliste geben wird, damit alle sich so stark wie möglich einbringen und daran wachsen können.
Nach der Pause folgten kleinen Szenen, die sich um einen unangenehme Situation der letzten Woche drehten. Zuerst wurde sie paarweise pantomimisch dargestellt, dann mit Wort und Witz gefüllt und schließlich besprochen.
Da waren Themen, die wir alle gut kannten: Zu spät kommen, im Restaurant für eine Gruppe unerwartet zahlen müssen, etwas nicht oder nur unzureichend schaffen, weil etwas anderes dazwischen kommt, einen guten Kollegen loslassen müssen, der ein Loch hinterlässt, durch einen Pups die Menschen im Umfeld verärgern, einem Blinden etwas zeigen wollen…
Ich ging nachdenklich und reich heim, kaum, dass ich mich an alles genau erinnern kann, denn es gab gleich mehrere berührende Situationen und die Übungen waren fließend und vielseitig. Da bin ich eingetaucht und habe alles andere vergessen… |
19.5.2016 |
B-Rührung
Diesen Donnerstag war ich mir selber nicht so recht grün. Ich hatte mir in der letzten Zeit viel Stress auferlegt, tanzte auf mehreren Hochzeiten. Ich habe auch alles gut gepackt, sehnte mich darauf nach etwas mehr Ruhe, - jedoch war ich offensichtlich nicht in der Lage, diese Ruhe auch zu genießen, mir etwas zu gönnen. Ich hätte diese Ruhe kreativ nutzen sollen, mich nicht hinlegen dürfen und auch den Fernseher besser aus gelassen. Diese Erkenntnis nagte an mir und ich hoffte, im Theater wieder etwas bessere Laune zu bekommen.
Wir waren eine Truppe mittlerer Stärke, bei weitem nicht alle, die sonst so kamen, - wegen Urlaub, Krankheit, - oder was weiß ich... Dafür hatten wir zwei Erstlinge dabei, Susanne und Maik. Susanne kannte ich noch von früher und ich freute mich, sie zu sehen. Wir begannen wieder mit der Spacebalance und kombinierten unsere Bewegung durch den Raum mit verschiedenen körperlichen Ausdrucksmöglichkeiten, vom hochnäsigen Schreiten bis zum Schleichen. Dann machten wir auch wieder mit wechselndem Gegenüber verschiedene Partnerübungen, wo meist einer von beiden immer mal den führenden Part hatte. Hier fand ich recht eindrucksvoll, wo wir mit geschlossenen Augen nur der führenden Stimme unseres Gegenüber folgen sollten, ohne Berührung. Über die ganze Zeit, zwischendurch hineingestreut, machten wir Übungen aus unserem Belastungstest, ohne die Leistung zu dokumentieren, was mir auch recht war. Nach der Pause für den kleinen Snack trafen wir uns zum Psychodrama, um einzelnen Mitgliedern der Gruppe zu erleichtern sich wahrzunehmen und sich in ihrem Umfeld durchzusetzen. Da musste ich wieder feststellen, dass ich eigentlich derzeitig recht ausgeglichen bin in meinem Umfeld und nicht das Bedürfnis habe, irgendjemandem eine Ansage zu machen. Meine Ansagen gehen meist an meine eigene Adresse und ich muss auch bereit sein, mir zu verzeihen.
Karla Siering |
26.5.2016 |
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2.6.2016
Vorstellung STT |
Heute trafen wir uns oben, während das Theater schon voller Leute war. Alles war ganz anders als sonst. Frau Schröder und Christian und Tina schminkten uns im Akkord und dann ginge wir noch unsere Texte durch. Da Cynthia nicht da war, mussten Tina und Christina für sie einspringen. Karla würde beim nächsten Mal die „Leben-Zurück-Szene“ übernehmen. Ao haben wir das geplant. Da Sven den Ablauf von allen am besten kann, sollte er die Gruppenszenen durch seine Bewegung einführen. So gingen wir um 18.00 geschminkt und in Kostümen nach unten in den vollen Saal, wo der Kulturdezernent Herr Derling die 26. Theatertage eröffnete. Dann spielte eine Schülergruppe ihr Stück „Jedermann“. Ich war tief beeindruckt. „So toll können wir das noch nicht“, dachte ich und meine Aufregung stieg. Diese Aufregung begleitete mich durch das ganze Stück. Und dann haben wir auch noch die Reihenfolge durcheinander gebracht. Aber am Ende hat doch alles super geklappt und kau einer was gemerkt…
Es gab tosenden Beifall und ein leckeres Essen hinterher. |
3.6.2016
STT |
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4.6.2016
STT |
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9.6.2016 |
Heute übernahm nach einer kleinen Einführung und der Auswertung des Spiels in der letzten Woche ausnahmsweise Christina die Leitung der Erwärmung. In schnellem Tempo wechselten wir die Übung und wanderten von der Aufmerksamkeit kaum merklich von unten (Übungen für das Gehen und die Standfestigkeit der Füße) immer weiter nach oben (über die Knie bis zum Becken und zum Schulterbereich).
Neben Druck und Impulsübungen und kleinen Tänzen mit einem Partner machten wir auch unsere Minutenübungen, aber heut schien es trotz der Hitze nicht ganz so anstrengend wie sonst. Nach einer Stunde gingen wir in die Pause, um direkt danach eine Szene zu sehen, die Biber und Samantha in der ersten Phase mit Frank erarbeitet hatten.
Nach der Ankündigung einer Liebesszene überraschten uns die beiden mit einem handfesten Streit, in dem sie sich gegenseitig ihre Schwächen und die Ihrer Mitspieler mächtig durch den Kakao zogen. Na, ich bin mal gespannt, wo uns das noch hinführt!
Im letzten Teil übten wir den Text, die Abläufe und Chöre und schlossen mit einer Gesprächsrunde die Session ab.
Heute gehe ich beschwingt nach Hause. Es fühlte sich irgendwie weich und leicht an… |
16.6.2016
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Heut war der erste Teil besonders anstrengend. Das lag daran, dass die kleinen Übungen zum Thema Druck und Zug, Balance und Kraft von 3 Zwei-Minuten-Einheiten unterbrochen wurden.
Mit gegenseitigem Druck, paarweise Po an Po stehend und schiebend übten wie den ersten Chor in verschiedenen Haltungen, dann schneller und beschwingter, schließlich sogar tanzend. Dann sprach Janina ihr Gedicht während alle im Ellenbogestütz standen und aushielten bis sie fertig war. Allerdings dauerte das ziemlich lange, denn bei jedem Fehler hatte sie von vorn anzufangen.
Sicher bekomme ich morgen Muskelkater. Ich spüre schon jetzt, dass ich mich körperlich gut beansprucht habe. Auch Verena kam auf ihre Kosten. Nachdem Biber uns einzeln von seinem Verlust geflüstert hatte, ging Verena durch den Raum von Teilnehmer zu Teilnehmer und sagte laut und deutlich ihren Text, ohne sich irgendwo festzuhalten. Dabei brauchte sie viel Zuspruch und ging sicher zu den Teilnehmern, die ihr stark erscheinen und nur unter Protest oder gar nicht zu denen, die sie für schwach hält. Zu Frank ging sie gleich mehrere Male ganz ohne Widerspruch. Aber in der Pause verteilte sie an alle die Textzettel völlig frei, locker, ohne Zittern und mit klarer Stimme und ganz und gar sinnvoll als wäre vorher nichts gewesen. Das war wieder eine merkwürdige Erfahrung.
Im zweiten Teil lernten wir den neuen Abschlusschor und übten das Sprechen der großen neuen Gruppenszene, in der Samantha einen Wutanfall bekommt. Das machte allen viel Freude und ich hatte ein Gefühl als wirble mit dem neuen Text tatsächlich ein kleiner Aufwind durch die Gruppe.
Mit viel Elan, den gut gelungenen, allerdings recht anspruchsvollen neuen Chor trällernd verließen wir das Haus und schlenderten grüppchenweis nach Haus. |
23.6.2016
Vorstellung Beeskow |
Unser verabredeter Treff war morgens um 7.30 Uhr am Theater. Als ich um 7.00 Uhr kam, waren schon die ersten Projektteilnehmer da und empfingen mich mit viel Freude.
Es war schön für mich zu sehen, dass die vielen Auftritte uns noch nicht abgestumpft haben. Noch immer ist eine gewisse Aufregung da, die uns Spannung gibt. Sicher liegt das an den ständigen kleinen Veränderung, die das Stück auch für die Spieler immer wieder neu erscheinen lassen.
Und tatsächlich wurde es wieder mal so ganz anders als sonst. Schon der Raum! Er gehörte zur Bibliothek, war sehr klein und hatte eine Holzverkleidung. Da es nur Tageslicht und keine Scheinwerfer gab, waren wir nie geblendet und konnten zu jeder Zeit alle Zuschauer sehen. Das macht viel aus…
Die Vorstellung verlief gut und nach tosendem Applaus schloss sich die übliche Diskussion an. Zunächst wirkte das Publikum verhalten, doch dann begann ein fast persönliches Gespräch mit Frank und den Gästen und wir hörten Kommentare und Fragen, die wir bisher noch nicht hatten.
Die Frage, die uns bis in den Abend hinein begleiten sollte war, was die die Szenen, die wir spielten mit den Teilnehmern auf der Bühne machen - ob sie immer noch aufwühlen oder uns gar verändert haben.
Das war für mich das Wichtigste heut… |
23.6.2016 |
Das Training nach dem Auftritt, vor der Premiere
Dass der gesamte „Siedlerweg“ heut nicht zur Probe erschienen ist, hat mich beschäftigt. Auch Anrufe haben nichts gebracht. Sie seien zu erschöpft, hieß es. Janina schrieb später, es täte Ihr leid…
Sicher hätten Sie etwas Motivation gebraucht, um aus dem Komfortbereich zu kommen, doch Monika hatte ja Urlaub. Wie wichtig Einzelpersonen sind in solchen Gruppen!!!
Es war durchaus warm heut draußen. Im Theater ging es aber und so machten wir viel Textarbeit und teilten die Rollen, derer die fehlten neu auf. Eine ganz neue Szene entstand und der Abschlusschor klang am Ende auch schon richtig gut.
Dann reflektierten wir nochmal die Frage, die am Morgen im Publikum gestellt worden war.
Jeder versuchte für sich auf den Punkt zu bringen, was ihn motiviert, was ihn verändert und berührt in dieser Gruppe.
Da war Alex, den die Rhythmen die wir lernen noch über die restliche Woche begleiten und seinen eigenen beeinflussen, da war Karla, der nie Nähe in der Gruppe so viel bedeutet, Henry, der mutiger und selbstbewusster wird durch diese Form der Arbeit und auch wieder richtig arbeiten kann (setzt sich für verkürzte Zeiten ein/durch!), Biber erhält einen anderen Blick/Abstand auf sich und auf sein Erleben, Samantha hat für sich gelernt, dass man nicht jeden lieben muss, mit dem man was zusammen macht, weil gegenseitige Akzeptanz völlig reicht, Sven setzt neue Grenzen und lernt wieder das Aufofahren, Christian sieht seine eigenen Weg der Entwicklung kritischer, Lidia sieht sich im Vergleich und weiß, dass jeder sein Päckchen zu tragen hat und das macht eigenes RELATIV, Laura lernt durch diese Gruppe für sich Prioritäten zu setzen, Sigrid wird ruhiger während der Arbeit, kann sich zurücknehmen und sicher fühlen, Bea entdeckt ihre eigene große Neugier und ich sehe stets wie wichtig es ist, immer wieder aus dem Tritt zu kommen, um sich entwickeln zu können und spüre deutlich meine Verantwortung dafür bei den Teilnehmern dieser Gruppe wie jetzt auch bei anderen Gruppen.
Also wieder mal eine lehrreiche Probe… |
Premiere Aufwind |
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27.6.2016
Vorstellung |
War das eine Aufregung heute…
Nach der recht ruhigen Premiere am Samstag heute unser Publikum: Jugendliche des OSZ, die sich (neu) orientieren, die das erste Mal im Theater waren, die dem Thema fern waren, und die zum großen Teil kaum ein Wort deutsch sprachen. Was für eine Herausforderung! Und es hat sich gelohnt! Es wurde eine der besten Vorstellungen überhaupt -Zügig, energetisch, fast fehlerfrei, voller neuer Impulse, so als würden wir uns immer wieder gegenseitig anstacheln. Und das Publikum still, gespannt, amüsiert und nachdenklich -TOLL!
Frank kam am Ende und leitete eine spannende „Gesprächsrunde“, fragte die Ausländer nach Namen und Herkunft, setzte alle Nationen durcheinander, ließ Lieblingsschauspieler küren, machte Blaublabla-Dialoge und Hände-Titscher-Spiele, so dass der Saal sich vor Lachen bog und Brücken zwischen Spielern und Zuschauern, zwischen den Nationen, zwischen Betreuern, Klienten, Schülern, Lehrern und Schauspielern entstanden. WoW! Was für ein intensives Erlebnis! Da hatten wir anschließend bei Schmalzstullen und Gürkchen noch viel zu reden... |
30.6.2016 |
Heute hatten wir ein sehr entspanntes Treffen. Neben einer Gesprächsrunde, in der wir die letzte Vorstellung auswerteten und eines Theaterstückes, dass uns ein Kurs des Gymnasiums zeigte, haben wir schön gegessen und über das gesprochen, was wir in diesem Jahr geschafft haben und was im nächsten ansteht. Ziele formulieren ist ein kniffliges Thema, wenn sie erreichbar sein sollten und weit genug gesteckt, dass sie eine Herausforderung darstellen.
Körperarbeit war heute nicht dran, aber wir spielen ja auch morgen schon wieder und war mir das von der Anspannung her sehr angenehm heute. |
1.7.2016
Auftritt |
Es war eine gute Vorstellung für Jugendliche, die Lust hatten, teil zu haben an dem, was wir erzählten. Schwungvoll, professionell und sicher zogen die Teilnehmer ihr Spiel durch.
Frank leitete wieder die Gesprächsrunde und es gab tatsächlich einige Fragen von den Schülern zu uns und der Gruppe, zu unseren Zielen und zu dem, was wir machen. Am eindrucksvollsten war die Aktion, die Frank einleitete mit: Um eine Emotion zu erzeugen, muss man ein Drücken 15 Sekunden lang aushalten. Dann drückte er Sigrid lange 15 Sekunden und die begann vor Rührung spontan zu weinen. Das war ein schönes Gefühl und breitete sich auf alle Anwesenden im Raum aus. |
7.7.2016 |
Heute waren fünf neue Teilnehmer da, von denen aber nur einer blieb, weil die anderen schon nach wenigen Minuten über Peinlichkeit und innere Grenzen klagten oder erst gar nicht mit der gemeinsamen Probe begannen. Das ist echt schade. Aber der eine wenigstens war begeistert und kommt wieder.
Wir machten in der ersten Stunde ein gutes Programm, bei denen sich Impulsübungen mit Rhythmusspielen wechselten, immer wieder gab es energetische Höhepunkte durch Partnerübungen aber auch durch die „Einmal-eine-Minute-Übungen“ (bei denen eine Minute lang Rumpfbeugen, Liegestütze und Sprünge wechseln).
Schließlich erinnerten sich alle Teilnehmer an ein positives Erlebnis der letzten Woche und stellten es rhythmisch dar. Alle wiederholten diese und verinnerlichten sie so, dass sie auf Ruf eines Namens abrufbar waren. Dann bildeten wir einen kreis und spielten Dialoge mit den Rhythmen und Bewegungen. Da gab es schon viel zu lachen, denn unwillkürlich entstanden schon hier kleine Geschichten und Situationskomik, die die Stimmung allgemein erhellte. Nach der Pause kamen wir in Vierer-Gruppen zusammen und spielten mit den Rhythmen kleinen Geschichten, die dann teilweise von den zuschauenden Teilnehmern unterstützt wurden. Wir sahen Hänsel und Gretel im Ballett, die Frau Holle und ihre Rhythmusmaschine, das tapfere Schneiderlein im Kampf gegen die surrenden Fliegen und ein sehr schnaufendes Rotkäppchen, das dem Wolf ein guter Bissen sein wollte.
Das war für so manchen ganz und gar neu und stellte größere Herausforderungen dar, allerdings hatten wir alle auch einen Riesenspaß! Mehr davon! |
15.7.2016
Abschluss vor dem Sommer |
Wir hatten heute einen sehr gemütlichen Jahresabschluss. Alle brachten was mit und so kam ein reichhaltiges Buffet zusammen. Am Anfang gab jeder auch noch eine kleine Anekdote der letzten zwei Wochen zum Besten bevor wir mit dem Essen begannen, schöne kleine Geschichten, die am Abend noch genug Gesprächsstoff boten. Weil es in Strömen regnete, blieben wir im Foyer, das Lidia liebevoll hergerichtet hatte. Christian grillte draußen fleißig und am Ende schenkte Frau Morgenstern jedem der eifrigen Projektteilnehmer auch noch einen kleinen Einkaufs-Gutschein im Namen der Wichern-Diakonie. Das war eine hübsche Überraschung!
Schließlich nahmen alle noch die neuen Spielpläne in Empfang, um Termine nachzuschlagen und sie zu verteilen. Die Freude und Spannung auf das Kommende ist groß.
Als ich lange nach Acht das Theater verließ, waren noch einige Gespräche voll im Gange. Was für ein schöner Abend… |
1.9.2016 |
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8.9.2016 |
Nachdem wir uns letzte Woche getroffen haben um uns gemeinsam zu begrüßen und zu plaudern und die Ferien ausklingen zu lassen, begannen wir heut mit sehr straffem Körpertraining.
Immer wieder liefen wir lange in verschiedenem Tempo durch den Raum. Dabei wurden die anderen Übungen, wenn diese auch auf einen andere Art anstrengten zu Erholungsmomente. Immer wieder achteten wir auf die Art des Laufens, die Geschwindigkeit der Schritte, das leise Auftreten auf dem ganzen Fuß, die aufrechte Haltung und die Ruhe und Geschmeidigkeit, wenn wir einander auswichen.
Einer dieser erholsamen Übungen war, dass jeder sich einer schönen Situation dieser Tage erinnern sollte und ihr ein Wort verlieh. Nacheinander wurde das Wort ausgesprochen und durch die anderen Teilnehmer in Körperbilder verwandelt.
Gemeinsam hüpften wir, uns gegenseitig mit Armen und Blicken haltend im gleichen Rhythmus weit nach oben und landeten tief. Auch kombinierten wir verschiedene Wege des Hinkniens und Aufstehens mit inneren Bildern und wiederholten sie immer und immer wieder, hielten uns dabei fest und gaben uns gegenseitig Widerstände, stellten uns hintereinander, gaben Gewicht ab, atmeten, pusteten, strichendem Vordermann über den Rücken und Nacken. Stets wechselten wir die Positionen im Raum, bildeten Reihen oder einen Kreis oder standen versetzt oder Paarweise oder ganz und gar verschlungen, mit Händen und Füßen andere Teilnehmer berührend.
Besonders imposant war das Tauziehen, wo neben dem spielerischen Wettkampf einzeln und in Gruppen das Gesicht und sein Ausdruck, also die aufkommenden Emotionen im Vordergrund standen.
Dabei war insbesondere Swen auffällig, der die Emotionen zulassen und sehr stark in ein Mimenspiel verwandeln konnte. Das war neu für uns alle.
Nach der Pause wiederholten wir die Grundlagen des Spacebalancings ein weiteres Mal.
Am Ende waren wir auch wirklich am Ende mit unseren Kräften und strahlten alle. Es war wirklich wieder an der Zeit! |
15.9.2016 |
Wieder einmal waren wir zusammengekommen um gemeinsam unsere körperlichen Fähigkeiten auszuloten und Spaß zu haben.
Wir begannen damit, uns zügig durch den Raum zu bewegen und dann nach und ach bekannte und neue Übungen einzuflechten, welche Abwechslung hineinbrachten.
Spielerisch war dabei besonders eine Übung interessant, bei der wir einer anderen Person ein Bein stellen mussten und dann, wenn diese sich umdrehte, peinlich berührt reagierten.
Auch schön war die Aufgabe, jemand anderen im Laufen an den Schultern zu packen und ihm dann einen neuen Richtungsimpuls zum Weiterlaufen zu geben oder einen anderen Teilnehmer auf den Kopf zu fassen, woraufhin sich dieser einmal nach rechts und nach links drehte um dann weiterzulaufen. Das ergab teilweise sehr lustige oder auch ästhetische Impulse.
Die Partnerübungen beschäftigten sich zum größten Teil mit unseren Rücken, wir drückten uns aneinander, rollten über die Rücken, stützen einander und gaben uns sogar gegenseitig eine Schultermassage.
Schließlich arbeiteten wir auch zu dritt, begannen mit einer kurzen Improvisation vor dem Standesamt und spielten einen „Mutter-Vater-Kind beim Spaziergang“, wobei der Vater darauf zu achten hatte, dass das Kind nicht mit anderen Kindern flirtet. Daraus entstand dann ein Spiel, bei dem das Kind sich zwischen den Armen der Eltern durch den Raum geführt wurde, ohne deren Arme zu berühren. Das war sehr spannend und emotional.
Nach der Pause fanden wir uns in Paaren zusammen und erzählten einander peinliche Geschichten aus unserer Kindheit, die dann der jeweils Andere im Namen des Ersten nacherzählte.
Zum Abschluss führte uns Frank mit einem Psychodrama an ein Thema von Henri, wobei wir abermals erstaunt waren, wie klar er die Leute für die benötigten Rollen auswählte. Unbewusst entstanden Konstellationen, die mit den Ausgewählten auch direkt etwas zu tun hatten. Alles in Allem ein gelungener Abend. |
22.9.2016
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29.9.2016 |
Ich war nach längerer Zeit endlich mal wieder mit dabei und hatte schon große Sehnsucht nach all den Leuten, dem Flair, den Übungen.
Wir begannen mit ruhigem Laufen im Raum. Dabei achteten wir besonders auf unsere Haltung und die Füße, die den Boden gleichmäßig ausbalanciert, mittig berührten. Zwischendurch kamen wir immer wieder im Kreis zusammen, fasten einander die Schultern und massierten uns, knieten, beugten, schoben uns oder gruben auf Zuruf thematisch im Gedächtnis nach Situationen aus der letzten Woche. Da Sven Geburtstag hatte, durfte ihm jeder flüsternd eine Sache sagen, die er an ihm sehr mag. Schließlich nannte Sven eben diese Sachen laut und ordnete sie den entsprechenden Teilnehmern zu. Die Sätze, die konkret mit ihm zu tun hatten und sich nicht zu stark wiederholten, bekam er auch fast alle zusammen. Die „leeren Botschaften“, in denen eigentliche andere Dinge, Wünsche und Bitten an ihn gerichtet wurden blendete er pragmatisch aus. Das war sehr beeindruckend. (Wie muss ich etwas ausdrücken, damit es ankommt und wer kann/will dem anderen tatsächlich etwas geben?)
Eine Form der Massage ist besonders erwähnenswert, da sie für beide Teilnehmer anspruchsvoll war -Der Vordermann lehnte nach hinten, während der Hintermann ihn hielt, indem er seine Fäuste in dessen Rücken presste, drehte, rieb und rollte. Dabei spielten Balance, Vertrauen und Kraft eine große Rolle.
Nach einem lustigen Hahnenkampf, bei dem wir einander auf die Hände tatschten, ohne selbst getroffen werden zu wollen. Dieses spiel wandelten wir immer wieder ab und machten auch Zweikämpfe, bei denen auch kräftig angefeuert wurde. Als Abschluss haben sich die Paare auf dem Bauch liegend durch den Raum gezogen und wurden sogar teilweise an den Beinen vom Team verstärkt. Auf diese Weise entstand ein sehr lebendiger Seilkampf.
Das schönste ab kam jetzt als die große, dicke Matte in die Raummitte gelegt wurde und jeder sprang, hüpfte, rolle, fiel so gut er konnte. Das war ein Gaudi, bei dem alle ihren Mut ausreizen konnten. Kraftvoll wurde es als wir auf Geschwindigkeit fallen und aufstehen sollten. Das war dann schon ziemlich anspruchsvoll. Die ganze Probe war ansonsten körperlich nicht besonders anstrengend, es war heute vielmehr eine sehr mentale Probe, lustig, und doch irgendwie erschöpfend. Nach der Pause (in der Sven uns allen seinen selbst gebackenen Geburtstagskuchen anbot, der auch restlos aufgegessen wurde) machten wir einen knackigen Durchlauf für die Aufführung am nächsten Donnerstag.
Das tat mal wieder so richtig gut! |
6.10.2016
Vorstellung TF |
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6.10.2016 |
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11.10.2016
Vorstellung in Rüdersdorf |
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13.10.2016 |
Heut waren wieder viele neue spannende Übungen mit dabei, z.B. spielten wir paarweise Fange zwischen sich gegenseitig festhaltenden Teilnehmern, am Ende sogar über und zwischen allen liegenden Teilnehmern, wurden alle zu Kleiderständern für Verena, die sich neue (imaginäre) Sachen aussuchte, reagierten springend, die Beine einzeln nach hinten werfend und hinkniend/aufstehend auf schnelle Impulse von Frank, hielten und zogen unsere eigenen Körper im Ellenbogenstütz und am Boden. Letzteres war für mich überraschend, weil ich meine Zwischenrippenmuskeln selten so deutlich spüre wie bei dieser Bewegung. Außerdem knautschten wir intensiv bis an die Kraftgrenzen und übten dabei das Stehen im sicheren Stand um die Balance zu halten.
Schließlich begaben wir uns in eine Rotation. Gruppenweise arbeiteten wir mit Springelementen (Seilen, Reifen, Trampolin), Jonglierbällen und dem Rola Bola.
Auffällig waren dabei besonders Kurt und Verena, die außerordentlich konzentriert ihren Bewegungsradius ausreizten. Aber alle anderen schienen ebenfalls besonders motiviert heute.
Das was vor allem im letzten Teil deutlich als wir wieder kleine Szenen improvisierten.
Jede Gruppe bekam ein Märchen und ein Stichwort, mit dem sie 15 Minuten arbeitete, bevor das Ergebnis präsentiert wurde. Neben einem Balletttanzenden Schneewittchen, dass bei sehr lustigen Zwergen einzog, (die die Arme über dem Kopf zu einer Mütze formten und sprangen und nickten -bewegungstechnisch eine echte Herausforderung für einige Teilnehmer!) und einem gestiefelten Kater, der samt seines rephuhngickernden austretenden Pferdes alle zu wilden Lachattacken reizte machte meine Gruppe eine Tussi-TV-Show, in der sich Hase und Igel duellierten. ich glaube ich habe lang nicht mehr so viele Tränen gelacht. Ich bin gespannt, was morgen die Zwischenrippenmuskeln dazu sagen…
Erwähnenswert ist sicher noch, dass sich alle ihre kleinen Ziele bis Weihnachten nochmal konkretisiert haben. Dabei bildete sich auch eine Gruppe, die beschloss gemeinsam ein paar Kilos abzuwerfen. Sie wogen sich und werden in den nächsten Wochen diesbezüglich verstärkt auf einander achten.
Soweit von heut… |
20.10.2016 |
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27.10.2016 |
Wir hatten heute Abend die letzte Vorstellung von unserem Projekt "Aufwind".
die Zeit war straff bemessen. Wir trafen uns um 17.00 Uhr. Nach einer Erwärmung von Frank und einem Bewegungsdurchlauf, dem Schminken und einigen sehr lustige Übungen sowie Textarbeit starteten wir um 19.00 Uhr die Vorstellung. Unter den Gästen war auch eine Gruppe aus der Beeskower Betreuungseinrichtung BEESKOM. Darüber freute ich mich, weil die das Stück schon mal gesehen hatten und nun offenbar noch einmal sehen wollten. Frank verteilte anläßlich der Zerniere Schokolade im Voraus an das Publikum.
Die Vorstellung war nicht so gut wie das letzte Mal. Kleine Fehler am Anfang sorgten für etwas Unruhe in uns, aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden - Wir ließen uns nichts anmerken. Gerade der Brief von Biber und die Gesänge klappten besonders gut, glaube ich. Auch das Nachgespräch, zu dem Frank eine Dame aus dem Publikum zur Moderation dazukam, war offen und hatte neben tieferen Gedanken auch viele witzige Momente.
Wir saßen aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nur kurz zum Essen zusammen. Sicher werden wir die Vorstellung am nächsten Donnerstag intensiver auswerten.
Es ein schöner gemeinsamer Abend! |
3.11.2016
Die Verknappung
AUFWIND |
Die Probe heute war voller Staunen. Die Übungen wechselten schnell und waren für uns als „Normalos“, die nicht turnen oder sonstigen Sport machen ziemlich anspruchsvoll. Wir starteten mit Space Balance in verschiedenen Tempi, machten Strecksrünge zunächst als Paarübung, bei der ich die Anstrengung kaum merkte, weil ich mich so sehr darauf konzentrierte mit dem Partner gleichzeitig abzuspringen und die Handflächen, die sich berührten bei der Aufwärtsbewegung zu öffnen und nach unten gehend einzurollen, so dass sich nur die Handrücken berührten.
Im Kreis machten wir die Liegestütze, wobei immer drei Leute in Aktion waren und wenn einer fertig wurde mit seiner Dreier-Reihe, schloß ein anderer die Lücke. Das wiederum war anstrengender als gedacht, da manche sich längere Pause ließen und dafür andere öfter einspringen mussten.
Neben dem „Knautschen“ (weiches Bärenringen), dem Drücken und Schieben, Aufsteh-Technik und Balance -Trainings im Kreis war auch wieder ein Paartanz mit von der Partie. Und auch hier hatte die Konzentration auf die Bewegung für manche zur Folge, dass sie plötzlich nicht mehr zitterten oder sich der sonst verkrampft gebeugte Körper öffnete.
Außerdem nutzen wir einen abgebeugten Körper zum drüber laufen, anhängen, Gewicht abgeben, Balancieren und zum Üben einander zu vertrauen und machten paarweise sogar Handstand auf den Füßen des Partners, der uns festhielt!
Als wir Rücken an Rücken gelehnt standen und sich einer abbeugte, damit sich der andere nach hinten lehnen konnte, krampfte Nico so sehr, dass Frank seine Übung abbrechen musste. Wir streichelten Bauch und Brust bis er sich entspannte und öffneten ihn wieder.
Beeindruckend war Dajana, die seit ein paar Wochen neu dabei ist und der viele Übungen sehr leicht fallen. Sie scheint da ein echtes Talent zu haben.
Des Weiteren Nennenswert war auch eine Übung, bei der die Häfte der Teilnehmer am Boden lag, während die andere Hälfte über sie hinweg durch den Raum schlich, sprang, lief, teilweise sich in großen Gruppen an verschiedenen Körperteilen kontaktierend.
Im zweiten Teil nach der kleinen Pause erarbeiteten wir paarweise kleinen Performances zu Texten von Kleist, die wir aus einem Zettelberg zogen.
Da einige die gleichen Texte zogen, konnte ich schön beobachten, wie unterschiedlich der Text verstanden und umgesetzt wurde und wer dabei die Führung übernahm. Jede Szene wurde hinterher wie immer kurz besprochen.
Wahnsinn, was in so kurzer Zeit alles möglich ist und wie intensiv so eine Probe sein kann! Selbst Nico, dem es gar nicht so gut geht zur Zeit, lachte bei der Szenenarbeit so herzlich, dass alle mitlachen mussten! |
10.11.2016
Imaginäre Einfühlung KATZE |
Das war wieder ein schöner Donnerstag. Da die Übungen mit den Katzen so intensiv waren, fällt es mir nicht leicht, mich daneben an die anderen Dinge zu erinnern, die wir gemacht haben.
Wir begannen mit Space Balance und Partnerübungen. Drückten, zogen und schoben unsere Hände paarweise auf- und abwärts mit viel Widerstand am Ende sogar im Raum laufend während wir versuchten anderen Teilnehmern neckend in den Po zu knuffen oder gar zu beißen. Das war sehr lustig, weil wir eigentlich mit unserer eigenen Scham kocketierten.
Dann standen wir Frank gegenüber, der kurz hintereinander Stimmungen mit passenden Situationen ausrief, die wir unkommentiert mit unserem Körper darstellten bis wir uns paarweise gegenüberstehend Stimmungen entgegen knurrten oder gar brüllten. Da war zum Beispiel die Angst vor Peinlichkeit, die Wut ungerecht behandelt werden zu sein oder das Gefühl, einen richtigen Weg zu gehen…
Schließlich kamen wir im Kreis zusammen, legten uns auf den Boden stellten uns vor wie es wäre eine Katze zu sein. Wir rekelten und streckten uns, frohlockten, jagten, sprangen, schlichen, spielten, beobachteten… Anschließend fasste jeder sein Erleben in einem Wort zusammen, aus dem wir nach der Pause in kleinen Gruppen zu dritt oder zu viert kleinen Performances erarbeiteten, tanzend, sprechend, ein Bild bauend.
Die Qualität der Darstellungen war absolut überraschend! Alle Gruppen erfüllten die Aufgabe sicher und total authentisch. Die Katzenübung wirkte nach. Wir hatten Leichtigkeit, Balance, Ästhetik, Klarheit und eine gewisse Freiheit, die vorher selten bei allen gleichzeitig zu spüren war. Das war eine große Freude!
Viele gingen heute nachdenklich heim… |
17.11.2016
Schnippelimpuls-Lernimpuls -
Das blinde Finden
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Am Anfang wie so oft: Spacebalance mit Tempowechesel und diesmal mit fast geschlossen Augen Wir mussten vertrauen und verloren manchmal die Orientierung im Raum, aber ich hatte bald einen schönen Fluss in den Bewegungen mit den anderen. Das fühlte sich sehr behutsam an.
Es folgte ein schier endlose Übung, bei der wir immer wieder auf den Oberschenkeln des stehenden Partner zu Sitzen kamen (ohne Bodenkontakt) oder uns auf seinen Rücken bauchlängs ablegten. Anschließend kamen wir paarweise zusammen um Text aus dem Stück zu üben, zu artikulieren und zu modulieren, was danach im Kreis präsentiert wurde.
Ich genoss die Pause heute weil ich mich dieser Tage einigermaßen erschöpft fühle.
Der zweiten Teil begannen wir im Kreis. Eine Person kam in die Mitten und wurde langsam von den anderen Teilnehmern eingeschlossen, festgehalten, schutzgebend, eng und warm.
Jener konnte immer mal wieder abtauchen und sich auf Beinebene zurückziehen (wo die Luft deutlich besser war). Endlich wurde der Kreis vergrößert, die Person behielt die Augen geschlossen und wurde im Raum gedreht, um dann mit offenen Händen wünschelrutenartig einen Teilnehmer, oder besser DEN Teilnehmer zu finden, der eine Ausstrahlung hat, die ihm Geborgenheit oder Sicherheit vermittelt. Das war spannend und ziemlich lustig, denn oft stand ein ganz anderer da als erwartet, wenn die Augen aufgingen.
Zum Abschluss sind wir in Gruppen zusammengekommen und erarbeiteten eine Performance, die das Stück im Schnellablauf als Kurzform darstellen sollte. Das war eine echte Herausforderung, weil ja nicht alle in allen Szenen und viele nur in den Chören mitspielen, also den Ablauf gar nicht so genau wissen. Da hieß es Impulse geben, erkennen und irgendwie interpretieren, improvisieren und agieren, was das Zeug hält! -Ganz egal ob das immer Sinn macht - „Es sollte so sein!“ und „Alles geplant“…
Wieder haben wir herzlich gelacht!
Was für eine Energie!!! Ich ging total aufgedreht grinsend heim. |
24.11.2016
Vorstellung TF |
Wir hatten heute Abend die letzte Vorstellung von unserem Projekt "Aufwind".
die Zeit war straff bemessen. Wir trafen uns um 17.00 Uhr. Nach einer Erwärmung von Frank und einem Bewegungsdurchlauf, dem Schminken und einigen sehr lustige Übungen sowie Textarbeit starteten wir um 19.00 Uhr die Vorstellung. Unter den Gästen war auch eine Gruppe aus der Beeskower Betreuungseinrichtung BEESKOM. Darüber freute ich mich, weil die das Stück schon mal gesehen hatten und nun offenbar noch einmal sehen wollten. Frank verteilte anläßlich der Zerniere Schokolade im Voraus an das Publikum.
Die Vorstellung war nicht so gut wie das letzte Mal. Kleine Fehler am Anfang sorgten für etwas Unruhe in uns, aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden - Wir ließen uns nichts anmerken. Gerade der Brief von Biber und die Gesänge klappten besonders gut, glaube ich. Auch das Nachgespräch, zu dem Frank eine Dame aus dem Publikum zur Moderation dazukam, war offen und hatte neben tieferen Gedanken auch viele witzige Momente.
Wir saßen aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nur kurz zum Essen zusammen. Sicher werden wir die Vorstellung am nächsten Donnerstag intensiver auswerten.
Es ein schöner gemeinsamer Abend! |
1.12.2016
Bedürfnisse
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15.12.2016
Auf und ab |
Die gestrige Probe war durch einen Vorfall überschattet, an den vor allem unsere Regine noch lange denken wird.
Noch waren wir nicht alle versammelt und im Spiegelsaal standen schon Kisten herum und lockten die ersten Ankömmlinge an, sich ohne Anleitung zu bewegen. Durch Christian, der seit zwei oder drei Wochen dabei ist angeregt, begann Regine, die sich sonst eher wenig bewegt, rückwärts über eine Kiste zu steigen, fiel und brach sich den Arm.
Sie wurde in der Notaufnahme versorgt.
Für uns war die Diagnose ein ziemlicher Schreck, weil es zunächst nicht so schlimm aussah und alle hoffen natürlich, dass es Ihr bald wieder besser geht.
Geprobt haben wir schließlich dennoch:
Zuerst gingen wir durch den Raum, massierten, hoben, senkten gegenseitig unsere Schultern, schoben uns spielerisch von einem Teppich und zogen oder hoben am Ende als Gruppe einzelne Teilnehmer mit Hilfe des Teppichs durch den Raum.
Dann rückten die Kisten in den Mittelpunkt unserer Arbeit: Wir überstiegen sie, beliefen und erfühlten die kompletten Flächen mit den Füßen, reizten unser Gleichgewichtsgefühl aus, indem wir den darauf stehenden Teilnehmer leicht wegschoben oder zogen, uns dort oben auf ein Bein stellten oder uns gar zu dritt oder zu viert gleichzeitig auf die Kiste begaben. Das war angesichts der Körperfülle von einigen von uns ein echtes Kunststück und durchaus sehr spaßig!
Danach setzten wir uns ohne Impuls auf die Kiste. Das Hochkommen ohne Impuls und Schwung war sogar noch schwieriger.
Kurz vor der Pause luden wir uns spielerisch nacheinander zum Kaffee ein und setzten uns, die Blicke der anderen genießend auf eine Kiste in der Mitte. Interessant war dabei das Gefühl, jetzt unbedingt irgendetwas Tolles machen zu müssen, der viele Teilnehmer zu Scherzen animierte.
Wie aus dem Nichts entstand ein spie, bei dem jeder einen anderen in den Kreis holte, damit der spontan etwas machen sollte, wonach sich der erste gleich wieder davonstahl (Abwaschen, auf ein schreiendes Kind aufpassen, Kiste putzen, warten…) Verschiedene Bewegungen wurden am Ende zu einem Gesamtbild zusammengeführt, dass sehr lustig anzusehen und anzuhören war, einen ganz eigenwilligen Rhythmus hatte.
Nach der Pause trug der Christian, der noch nicht lange dabei ist, einen selbstgeschriebenen Text über den Zwiespalt zwischen Herz, Ich und Gedanken vor. Frank lies die Figuren stärker in Kontakt treten und theatralisch agieren. So wurde fast ein kleines Psychodrama draus mit einer guten Note Selbstironie. |
22.12.2016
Feiern |
Heute feierten alle Teilnehmer von Berührung ihren Jahresabschluss mit einer kleinen Weihnachtsfeier.
Als wir uns trafen, war schon alles hübsch geschmückt und jeder brachte etwas für das üppige Buffet mit. Die Gruppe teilte sich zunächst in zwei Teile. Während die einen oben im Spiegelsaal ein kleines Programm vorbereiteten, trugen die anderen warme Worte für die Organisatoren des Projektes zusammen.
Dann starteten wir mit dem kleinen Stück „Hey, Du bist nicht allein“, dass für die junge Selbsthilfe in Frankfurt erarbeitet wurde. Obwohl die Darsteller zum Teil sehr angeschlagen wirkten, hatten wir doch alle viel Freude am Spielen, Singen und am Zuschauen!
Anschließend traten die Zuschauer einzeln vor und verlasen oder sprachen ihre kleinen zuvor geschriebenen und gedichteten Texte, die zum Teil lustig, rührend und auch überraschend waren.
Besonders wurden auch die Schülerinnen Samantha und Laura sowie die Betreuerin Monika und Frau Morgenstern für ihr besonderes Engagement.
Zum Abschluss aßen wir und gemütlicher Atmosphäre all die schönen weihnachtlichen Speisen und schwatzen munter bis die Zeit zum Aufbruch rief. So mancher half noch beim Aufräumen und bald war alles so wie es sein muss, denn morgen geht der Theaterbetrieb weiter. In dieser Runde sehen wir uns alle hoffentlich gesund und frisch im Januar wieder. Darauf freue ich mich schon. |
19.01.2017 |
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26.01.2017 |
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02.02.2017 |
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16.02.2017 |
Wir hatten heute einen sehr gefühlvollen Einstieg. Nach dem obligatorischen lockeren Laufen (paarweise und einzeln), bei dem wir an schöne Dinge dachten und einigen Reihen mit Situps, Liegestützen und Hockstrecksprüngen spürten wir unseren Herzschlag und übertrugen ihn in ein sanftes rhythmisches Gehen. Auch unserem Partner fühlten wir den Herzschlag nach. Die Stimmung im Raum war enorm konzentriert und feinsinnig. Dann fand jeder zu seinem Herzschlag ein Lied und sag es innerlich vor sich hin, schließlich liefen wir summend durch den Raum und wenn wir jemanden trafen, teilten wir unsere Liedchen mit. Nach weiterem Laufen und mehreren Konditionsreihen knautschten wir paarweise.
Anschließend tauschten wir uns im großen Kreis und in Gruppen zu der Frage aus, wer welche Strategien hat um gut durchs Leben zu kommen. Da kamen interessante antworten heraus, vom Sich-klein-machen, krankmachen ohne wirklich krank zu sein, sich-davon-träumen oder einfach Schweigen, bis hin zu dem übermäßigen Tatendrang um sich aufzuwerten oder nicht mit sich beschäftigen müssen oder dem Nutzen aller nur möglichen Angebote in der Umgebung gab es eine enorme Bandbreite. Abschließend fand jeder für seine Strategie ein positives Bild (meist Blumen). Die Offenheit und Kreativität der Teilnehmer beeindruckte mich sehr. Auf dieser Vertrauensbasis können wir eigene Gedankenmodelle erkennen.
Im zweiten Teil widmeten wir uns dem Stück und einzelnen Liedern und Szenen.
Ich ging nachdenklich heim. |
23.02.2017 |
Heute waren wir sehr viele Teilnehmer. Abgesehen davon, dass mal wieder alle da waren, gab es auch einige neue Gesichter, darunter Schüler und auch eine Suchtpatientin. Das war eine herrliches Gedränge am Anfang, aber bald hatten wir uns gewähnt und liefen auch mit hohem Tempo alle gleichzeitig kreuz und quer durch den Raum ohne uns zu verletzen. das ist immer wieder beeindruckend, gerade weil es auch einige gibt, die nicht das Tempo der Gruppe halten können und trotzdem ihren Platz dabei finden. Wir zogen drückten über die Arme, setzten und hockten uns und führten uns paarweise im hohem Tempo durch den Raum. Nach einigen Minuten fanden sich weitere Gäste ein. Sie saßen am Rand der Veranstaltung und beobachteten das Geschehe. Das habe ich so noch nie erlebt, denn normalerweise müssen alle Gäste immer gleich mitmachen. Ich brauchte Zeit mich daran zu gewöhnen und mich trotzdem geschützt zu fühlen. Aber dann ging es erstaunlich gut. Frank stellte die Gruppe und unsere Arbeit, sowie einige Ziele kurz vor, dann ging es weiter mit Paar- und Gruppenübungen. Im Herzschlagrhythmus bewegten wir uns, tanzten mit Partner eine Gegen-dreh-bewegung und die „rollende Acht“ und wechselten bei verschiedenen Übungen bald die Seiten, die Partner, die Plätze im Raum, fanden uns schließlich in Dreiergruppen zusammen und erzählten nach einer sehr kurzen Zeit der Absprache pantomimisch ein Grimm- Märchen, wobei jede Gruppe ein Feedback von den anderen bekam. Die größte Herausforderung war das Spiel im Kreis, das alle Zuschauer mit einbeziehen sollte. Es entstanden 30-Sekunden-Sequenzen, die zum großen Teil ganz klar und prägnant waren.
Bevor wir uns bei den weiterziehenden Gästen mit einem Gespräch verabschiedeten, legte jeder Teilnehmer einzeln sein „Plüschtier“ (seine Lebensstrategie oder seine Grundemotion, die ihn möglicherweise zu Dingen motiviert, die von der Norm abweichen oder ihm das Leben leichter machen) im Raum ab. Ich staunte über die Ehrlichkeit, auch wenn das Motiv zunächst negativ oder so gar nicht schmeichelhaft klang.
Nach der Pause wurden diese Motive in Gedichtform umgesetzt. Das war für mich besonders spannend und klingt noch in mir nach.
An diese Probe werde ich mich lange erinnern. Ich freue mich, wenn die vielen schönen Texte, die heute entstanden sind, weiter verwendet werden. |
2.03.2017 |
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9.03.2017 |
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16.03.2017 |
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23.03.2017 |
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29.3.-2.4.2017 |
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6.04.2017 |
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20.4.2017 |
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27.4.2017 Beratung |
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2.5.2017 Beratung |
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4.5.2017 Robin Hood |
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