Von Frank BÜRGER
Mit Spannung fiebert die Mannschaft vom Theater im Schuppen der Premiere
des Dramas "Lotusblüte" heute Abend um 1930 Uhr entgegen, mit dem sie
das bevorstehende Festival "Magic Love" bereichert. Ein Schwerpunkt
der Arbeit in dieser Saison liegt hinter der Bühne in der Entwicklung
des Kinder- und Jugendbereiches. Wieder einmal hat sich Theaterleiter
Frank Radüg an ein brisantes Thema herangetraut. Im Mittelpunkt des
Dramas "Lotusblüte", für das er den Text schrieb und es auch inszeniert;
steht Hermann, der jetzt eine Pension führt und früher für die Reinigung
der Latrine in einem Konzentrationslager verantwortlich war: Dort führte
der Offizier Josef Braun (der Name ist nicht zufällig gewählt) Menschenversuche
durch. Einer der Opfer ist Lotte. Alle drei kommen in der Pension zusammen.
Übermächtig nähert sich dann plötzlich die Vergangenheit in kleinen,
doch immer größer werdenden Schritten. Wie in dem Stück "Auge aus Glas",
das das Theater zu Beginn des Jahres auf die Bühne brachte, geht es
um Vergangenheitsbewältigung. Heute feiert das Stück Premiere. Stefan
Stern, Franziska Karger, Maria Schmikale, Ame Mindt, Daniel Heinz und
Claus Junghanns sind die Akteure. Das Schauspielerteam hat sich aus
einer Jugendgruppe des Theaters konstituiert", erzählt Daniel Heinz,
der nicht nur spielt, sondern am Theater auch für die Technik und den
Jugendbereich verantwortlich zeichnet. Mit dem Drama beteiligt sich
das Theater im Schuppen auch am Festival Magic Love, das in Frankfurt
stattfindet. Während der Zeit wird es im Theater auch Workshops im Rahmen
des europäischen Theatertreffens geben. Diese sollen am Sonnabend, 26.
Oktober, um 18 Uhr bei einer Parade unter dem Titel ,Love in Europe"
präsentiert werden. Die nächste Premiere findet dann am 15. November
statt. Dann heißt es "Schule der Patientinnen". Text und Regie: Frank
Radüg. Mit Evelin Grunemann, Katharina Patzelt, Katrin Böhme, Frank
Nachtigall, Stephanie Paschke, Claus Junghanns, Peggy Zim mer, Christina
Hohmuth und Andrea WindscheffeI steht die Truppe auf der Bühne, die
zur Eröffnung des Kleist Forums den "Zerbrochenen Krug" unter dem Motto
"Frankfurter spielen für Frankfurt" gespielt hat. Zur Weihnachtszeit
kommt ab 24. November das Märchen "Der Weihnachtsmann und das verlorene
Lächeln" auf die Bühne. Bei den Aufgaben, die sich das Theater stellt,
ist auch der Nachwuchs nötig. "Da haben wir Probleme", sagt Daniel Heinz.
"Wir brauchen Kinder und Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren.
Vor allem die Jungs fehlen uns", sagt Heinz. Die Fünft- bis Achtklässler
proben montags von 16 bis 17.30 Uhr und dienstags von 14.30 bis 15.30
Uhr. Am Donnerstag von 16 bis 17.30 Uhr proben die Älteren. Werbung
macht das Theater im Schuppen auch im Rahmen der 13. Theatertage für
Kinder und Jugendliche der Stadt Frankfurt (Oder) in Kooperation mit
dem Kulturbüro. Diese finden im kommenden Jahr am 4. April für die 13-Klässler
und vom 20. bis 23. Mai für die anderen Stufen statt. Damit geht das
Theater dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr mit der Konzentration der
Theatertage auf zwei Termine einen neuen Weg.