Von Frank BÜRGER
Etwa 60 Vorstellungen im eigenen Haus, 20 Gastspiele im Frankfurter
Umland und Theaterfestivals in Pots- dam, Grenoble, Mailand und Schwedt
konnte der Trägerverein "Theater im Schuppen" in der zurückliegenden
Saison verzeichnen. Nun geht das Ensemble in die' Sommerpause, bevor
das Team mit einer Premiere im September als ersten Höhepunkt in die
Ziegelstrasse locken will. "Das war alles sehr anstrengend. Aber es
hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir können auf eine gute Saison zurückschauen",
sagt Henry Klinge, der beim Theater im Schuppen für die Öffentlichkeitsarbeit
ver- antwortlich zeichnet. Gerade ist die Mannschaft von Theaterfestivals
im französischen Grenoble und in Mailand zurückgekehrt. Nun wird erst
einmal Kraft für die neue Saison getankt. Zeit auch dafür, Bilanz zu
ziehen. Zum zweiten Mal schon wurden die Schüler und Theatertage in
Kooperation mit dem Kulturbüro altersspezifisch ausgestattet. "Wir sind
den Leu- ten vom Kulturbüro und den Lehrern der Kurse Darstellendes
Spiel (DS) dankbar für ihre Unterstützung", sagt Klinge. 600 Teilnehmer
waren in diesem Jahr mit dabei. Das Kulturbüro unterstützte das freie
Theater auch bei den erfolgreichen Produktionen "Der Weihnachtsmann,
der weiß es besser" und zuletzt der Eigenproduktion "Auge aus Glas".
Entwicklungen gibt es auch im Be- reich der Kinder- und Jugendarbeit.
Neun Theatergruppen feierten in Frankfurt, im Müllroser Kindergarten
und im Eisenhüttenstädter Club Marchwitza Premiere. Die regulären Probenarbeiten
wurden durch offene Workshops ergänzt. Dabei konnte das Theater Stelzenbau,
Jonglage sowie Rhythmus & Akrobatik anbieten. Zu den Angeboten gehörte
ein Wochenendcamp am Trepliner See. Aber auch am studentischen Leben
hat das Theater im Schuppen seinen Anteil. Erstmals wurde im Sommersemester
in den Räumlichkeiten des Theaters zusammen mit der. Europa-Universität
Viadrina ein kulturwissenschaftliches Seminar durchgeführt. Mit von
der Partie waren Theaterchef Frank Radüg und Dr. Jacek Barski, Koordinator
des kulturwissenschaftlichen Zentrums an der Europa-Universität Viadrina,
als Dozenten. Kuwi-Studenten setzten sich theoretisch und praktisch
mit dem Theater des polnischen Autors Jerzy Grotowski auseinander. "Dieses
Angebot soll auch weiterhin bestehen", sagt Henry Klinge. Das gilt auch
für die Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich. Erster Treff für alle,
die am Theater Interesse haben, ist der 4. September. Offiziell beginnt
die neue Saison 16 Tage später. "Wir bringen das Stück ,Blut' als Premiere
auf die Bühne. Da dreht sich alles um das Thema Krankenhaus", erzählt
Henry Klinge. Und zu Weihnachten inszeniert Theaterchef Radüg wieder
ein Märchen. Im September wird sich dann auch entscheiden, ob die 13.
Theatertage auch in diesem Jahr wieder altersspezifisch durchgeführt
werden oder das Experimentierbrett für die Schulen wieder mehr konzentriert
und zu alten Ideen zurückgegriffen wird. Dazu ist auch eine Ausweitung
der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen im Umland geplant.