Von B wie "Blackwork" bis Z wie "Zwiastowanie" reichte das Programm
der 14. Schultheatertage für Frankfurter Abiturienten. Die breite Mischung
von Inhalt und Form faszinierte Besucher, Akteure und Organisatoren
gleichermaßen. Mit Aufführungen einer italienischen und einer polnischen
Gruppe sowie von Schülern des Karl-Liebknecht-Gymnasiums fand der erste
Teil der diesjährigen Schultheatertage im Theater im Schuppen seinen
Abschluss.
Johanna Ermecke und Johanna Voll sind sich einig: Kunst und Kultur soll
ein Bestandteil ihres Lebens bleiben. Auf der Bühne aber werden sie
zumindest vorerst wohl nicht mehr stehen. Mit dem bevorstehenden Abitur
ist auch ihr Kurs "Darstellendes Spiel" zu Ende. Die Brenner-Gymnasiastinnen
haben bei "Titus Andronicus" mit auf der zum Spielort umfunktionierten
Treppe ihrer Schule gestanden - und damit die 14. Schultheatertage eröffnet.
Weil die beiden Abiturientinnen damit ihren aktiven Teil erledigt hatten,
konnten sie sich am darauffolgenden Freitag in Ruhe als Zuschauer dem
widmen, was die Kurse des Liebknecht- und des Brenner-Gymnasiums für
die Schultheatertage vorbereitet hatten. Besonders "Glasbruch", eine
Eigenproduktion des Friedrichsgymnasiums, hat sie überzeugt. Seit drei
Jahren spielen Johanna Voll und Johanna Ermecke inzwischen Theater -
und seit drei Jahren nehmen sie auch an den Theatertagen teil. Da lasse
sich auch die Entwicklung anderer Akteure sehr gut beobachten, haben
die beiden festgestellt und auch an sich wie den anderen bemerkt, dass
sie sich gesteigert hätten.
Diesem Urteil kann sich Karin Wolff nur anschließen. Die Übersetzerin
gehörte zu den wenigen Besuchern der Theatertage, die dem Schulalter
schon entwachsen sind. Einige Darsteller hält sie für "erstaunlich talentiert".
Ansonsten war Karin Wolff überrascht von der "sehr interessanten Mischung"
der Theatertage.
93 Akteure haben sich an den vom Kulturbüro geförderten Theatertagen
beteiligt, darunter Schauspieler aus Mailand und Warschau. Nach Angaben
von Andrea Windscheffel vom Theater im Schuppen haben insgesamt rund
150 Besucher die 14 Aufführungen gesehen, ein Ergebnis, das für die
Abiturienten-Theatertage recht gut sei. Was sie aber noch mehr freut:
Viele Teilnehmer haben in der Abschlussrunde die gute Mischung gelobt.
Das empfindet Theaterleiter Frank Radüg genauso. Sowohl mit der Atmosphäre
während der Stücke als mit auch dem Umgang von Darstellern, Lehrern
und Publikum miteinander ist er zufrieden und findet, dass sich in den
Stücken das "gute Ergebnis" der intensiven Arbeit von Schülern und Lehrern
zeige. Die Arbeit anderer Kinder- und Jugendtheatergruppen der Stadt
wird vom 17. bis 19. Mai beim zweiten Teil der Schul-theatertage im
Mittelpunkt stehen. Anmeldeschluss ist am 30. April.
Sonntag, 28. März 2004 (22:02)
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